Er gehört zu den gefährlichsten Feinden für ein glückliches und gesundes Leben: Stress. Die chronische Überlastung, Hektik, ständiger Termindruck sind aus unserem Alltag, ob in Beruf, Familie oder Freizeit, kaum mehr wegzudenken. Doch können wir selbst sehr viel dazu beitragen, um mit den Anforderungen des modernen Lebens besser und ohne Schaden an Leib und Seele fertig zu werden.
Warum, wie schädigt Stress? Dies geschieht auf vielen Wegen. So werden vermehrt aktivierende Hormone wie Adrenalin oder Cortisol gebildet. Diese wiederum versetzen uns in einen permanenten Alarmzustand. Eine solche Hab-Acht-Stellung zehrt an den Kräften. Sie raubt uns allen Schwung und vor allem Lebensqualität. Stress - eigentlich eine gute Sache. Die Natur hat den Menschen damit in bester Absicht ausgestattet: Wenn Gefahr droht, es eng und brenzlig wird, spannen wir all unsere Kräfte an. Die Stress-Hormone treten in Aktion, der Herzschlag beschleunigt sich, ebenso die Atmung - wir rüsten uns damit ganz vorzüglich für Angriff oder Flucht. Dies ist aber nur für den Moment gedacht, nicht als Lebenshaltung. Auf lange Sicht macht der dauernde Ausnahmezustand mit Sicherheit krank.
Ein Glanzlicht sanfter Seelenpflege: Die Meditation
In wissenschaftlichen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass Meditation so etwas wie ein Jungbrunnen ist. Wie das? Mit ziemlicher Sicherheit, weil sie "Druck aus dem Kessel" nimmt, einen Gegenpol zur schon notorischen Überaktivität und der täglichen Reizüberflutung schafft - eben dem Stress Paroli bietet. Regelmäßiges Meditieren ist deshalb Teil jeder elementaren Lebenskunst - und übrigens ebenfalls einer der Mosaiksteine der Lebens-Reform. Wache, achtsame Gelassenheit bilden ein Kernstück des ganzheitlichen Stressmanagements.
Zwei Seiten der Medaille Stress
Dysstress nennt man die gefährliche, negative Variante. Er lässt uns seelisch darben und geht an Herz und Gefäße. In diesem Fall dominieren im Körper schädliche "Krisen-Interventions-Hormone" wie das Cortisol.
Eustress dagegen ist sein gutes, positives Gegenstück und letztlich das Ziel aller ganzheitlichen Stress-Bewältigungs-Strategien. Solche freudige, tatkräftige Anspannung verleiht der Psyche Flügel, führt uns mit Schwung an die noch ungelösten Aufgaben heran. Auch in diesem Fall werden wir hormonell stimuliert - aber positiv, in Form einer vermehrten Produktion von Endorphinen. Sie sorgen für gute Stimmung.
Die großen Selbsthilfe-Strategien gegen den Stress
Was können wir tun? Ein ganzer Mix an "gesunden" Kunstgriffen steht zur Verfügung und erlaubt uns, mit den Anforderungen des modernen Lebens verträglicher, also ohne Einbußen an Lebensfreude und Gesundheit fertig zu werden. Sie stammen, wie wir sehen werden, aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen.
Ganz im Zentrum steht dabei gewiss der Rat: Achten Sie auf gesunde, natürliche (Bio)-Rhythmen. Vernachlässigen Sie keinesfalls den Schlaf. Er ist ein Jungbrunnen zur Erneuerung der Lebenskräfte, wenn er denn gelingt. Heilpflanzen, Meditation und Entspannungs-Techniken können hier helfen. Und am besten bewältigen wir den Stress schließlich dann, wenn wir auch von innen umsichtig vorsorgen: mit schützenden Stoffen vorzugsweise aus der täglichen Kost. Stress-Resistenz kann man sich tatsächlich anessen!
Stress-Abhilfe - Entsäuerung!
Hektik, Überlastung, hohe berufliche Anforderungen machen tatsächlich "sauer". Sie verstärken eine durch die Zivilisationskost verursachte Azidose. Natürliche Gegenspieler solcher Prozesse sind basische Lebensmittel. Diese neutralisieren ein Übermaß an Säuren, das sich ansonsten im Bindegewebe und den Organen als "Schlacken" ansammelt und eine ständig notwendige Entgiftung des Körpers behindert. Heilsame Basenspender sind so gut wie alle Früchte und Gemüse. Am wirkungsvollsten: Dörrobst wie Feigen oder Aprikosen. Ausführliche Lebensmittel-Tabellen und Hintergründe für eine entgiftende Basen-Plus-Ernährung können Sie einem aktuellen Ratgeber entnehmen.
Einen geradezu legendären Ruf als Verjüngungs- und Entsäuerungsmittel genießen überdies seit langem geradezu wunderwirksame naturheilkundliche Entschlackungskuren zur "Revitalisierung elementarer Lebensfunktionen".
Stress-Abhilfe - Nahrungsergänzung!
Wer viel leistet, braucht eine "Leibgarde" an Schutzstoffen. Denn Stress heizt insbesondere die Produktion von freien Radikalen stark an. Dabei handelt es sich um aggressive Sauerstoff-Moleküle. Überfluten sie invasionsartig unsere Gewebe, können die Körperzellen Schaden nehmen. Chronische Leiden und vorzeitiges Alten sind dann die Folgen.
Wie lässt sich dies vermeiden? Mit einem Blick ins Geheimarchiv der Ernährungslehre. Viele Spezialitäten aus dem Bereich des Reformhauses haben sich als sprudelnde Quelle an "Radikalfängern" (Antioxidantien) erwiesen. Dazu zählen z.B. Weizenkeime, Blütenpollen/Gelee royale, Bierhefe oder Sanddorn. Und wir begegnen hier auch den Trockenfrüchten wieder. Denn Backpflaumen zählen nach Untersuchungen aus den USA zu den Spitzenreitern in Sachen Antioxidantien. Ob sie wirklich schützen ist aber auch in diesem Fall nicht zum geringsten eine Frage der Qualität (schonende Trocknung, keine chemischen Rückstände oder Schimmelpilzbelastungen).
Stress-Abhilfe - Körperliche Aktivität!
Nicht nur Sportmediziner haben es festgestellt: "Durch körperliche Aktivität lässt sich Dysstress hervorragend abbauen." Wer ohne übermäßigen Ehrgeiz, aber regelmäßig trainiert, reduziert die Produktion von Stresshormonen deutlich - gerade dann, wenn er wieder einmal nervlich unter Druck steht. Empfohlen werden vor allem die Ausdauersportarten, so etwa Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Walking. Dies alles aber ohne Fitness-Wahn. Das Vergnügen an Bewegung in freier Natur soll immer dominieren.
Stress-Abhilfe - Entspannungs-Techniken!
Wie weit wir uns von den Wurzeln ursprünglicher, erfüllender Lebenspraxis entfernt haben, zeigt der Umstand, dass heute fast jeder von uns falsch atmet: viel zu oberflächlich, weitgehend ohne Zutun des Zwerchfells. Eine grundlegende Atemtherapie gehört deshalb zu den wichtigsten Methoden der Entspannung. Die Bedeutung dieses Faktors ist auch daran zu erkennen, dass zahlreiche Übungen und Therapien untrennbar mit einer bewussten Atempflege verknüpft sind. So etwa das Yoga (am bekanntesten: Hatha-Yoga), Qigong mit der dabei angewandten Atemkontrolle zur Verteilung der Lebensenergie Chi im Körper, Meditation, Autogenes Training oder hilfreiche Schmerzbewältigungs-Verfahren wie Zilgrei. Auch die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen genießt als "Stress-Bremse" wachsende Anerkennung.
Stress-Abhilfe - Licht und Luft!
Auch hier können wir eine Devise der Wandervögel und Lebensreformer aufnehmen. Sie lautet: Raus aus geschlossenen Räumen, hinein in die Natur mit ihren Klimareizen und Sonnenstrahlen. Gerade das Licht ist Medizin pur für unsere Seele. Wie man heute weiß, wird dadurch das Glücks-Hormon Serotonin gebildet, Dieses entspannt. Und was noch mehr ist: Unser Gehirn wandelt den Stoff dann beim Dunkelwerden in Melatonin um, was uns wiederum erholsamen Schlaf schenkt.
Stress-Abhilfe - Heilpflanzen!
Die Naturapotheke bietet für gestresste Zeitgenossen gleich doppelten Trost: Einmal als Spender der erwähnten "Radikal-Fänger". Es hat sich herausgestellt, dass gerade traditionelle Heilpflanzen wie etwa die heimischen Hagebutten oder Zuwanderer aus Fernost wie Ginkgo biloba überaus ergiebige Quellen für solche Schutzstoffe darstellen. Andererseits gibt es auch "Kräuter für die Seele". Sie vermitteln uns innere Ruhe, mildern Nervosität, besänftigen, gleichen aus.
Dazu zählen z.B. Baldrian, Hopfen und Passionsblume. Oder nehmen wir die Melisse. Sie "stärkt die Lebensgeister und vertreibt dunkle Gedanken", wie der arabische Arzt Avicenna schon vor gut 1000 Jahren erkannte. In diesem Zusammenhang sollte man sich wieder an Großmutters Kräuter- und Duftkissen erinnern. Sie können für erquickende Nachtruhe und Erholungspausen während des Tages sorgen. Auch der Mittagsschlaf gehört zu den "Geheimtipps" für einen gelungenen Umgang mit dem Stress.
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