Rund ums Baby 1

Rund ums Baby 2

Quellenangabe der Berichte:


© 2001 Wort & Bild Verlag Konradshöhe
GmbH & Co. KG

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf


Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.


NABELSCHNUR
Was da alles dranhängt
Im Mutterleib hängt Babys Leben an der Nabelschnur, die das Kleine rundum versorgt.
Nach der Geburt verliert die Nabelschnur ihre biologische Funktion - nicht aber ihren Wert:
Vom Abfallprodukt zur Bio-Aktie Sie wird noch heute oft verworfen, mitsamt der Plazenta vergraben oder in Ausnahmefällen sogar verzehrt:
Die Nabelschnur (lateinisch Funiculus umbilicalis), die die Bauchwand des ungeborenen Kindes mit der mütterlichen Plazenta verbindet.
Stattliche 50 bis 60 cm misst der spiralige Strang, in dem kindliches Blut durch die Nabelarterie zur Plazenta fließt und Nährstoffe und Blutgase von der Plazenta duch die Nabelvene zum Kind gelangen.
Elastisches Bindegewebe ümhüllt die Gefäße - die Nabelschnur ist ein Bioschlauch, der im Anschluss an die Geburt einige cm vor dem Babybauch abgebunden wird.

Theoretisch hat die Nabelschnur nach der Geburt ausgedient - Mutterbrust und Fläschchen übernehmen die Versorgung des Babys.
Aber der ehemalige Verbindungsstrang zwischen Mutter und Kind steckt noch voller Bio-Kostbarkeiten:
Durchschnittlich 80 Milliliter kindliches Blut und die Gefäßwände der Nabelschnur enthalten so genannte Stammzellen, ein Begriff, den Sie heutzutage in fast jeder Nachrichtensendung hören.
Stammzellen - was ist das?
Wenige Stunden nach der Befruchtung hat sich eine Eizelle geteilt und bildet einen kleinen Zellhaufen.
Alle diese Zellen sind Stammzellen, d.h. jede von ihnen kann zur Leber-, Knochen-, Blut- oder irgendeiner anderen Zelle des Körpers werden.

In diesem jüngsten Stadium menschlichen Lebens sind die Stammzellen "am potentesten".
Deshalb werden sie auch als totipotent (wörtlich: "Alleskönner") bezeichnet.
Solch eine Stammzelle ließe sich schon heute im Labor in viele Zelltypen des menschlichen Organismus umwandeln, wahlweise etwa in eine Nervenzelle, eine Herzmuskelzelle oder in eine Zelle des Immunsystems.
Die Aussicht, dass man mit solchen gezüchteten Zellen beschädigte Körperzellen eines Patienten, z.B.nach einem Herzinfakt ersetzen und Gewebe "reparieren" könnte, elektrisiert Mediziner, Wissenschaftler und Patienten gleichermaßen.

Aber HALT!
Der Preis einer Verwendung solcher "embryonaler Stammzellen" ist einfach zu hoch.
Denn: Der kleine Zellhaufen, der die begehrten Zellen in sich trägt, ist drauf und dran, zu einem kleinen Menschen zu werden.
Eine Gesellschaft, die Embryonen zur Stammzellgewinnung nutzt, ist also genau genommen eine, die menschliches Leben vernichtet, um anderen Menschen das Leben zu retten.

Die Bedenken gegen Züchtungen von Embryonen zum Zwecke der Stammzell-Gewinnung sind in Deutschland derzeit so groß, dass ein Gesetz sie verbietet.
Unter strengen Auflagen ist einigen Wissenschaftlern der Import embryonaler Stammzellen z.B. aus den USA gestattet.
Die Idee, Menschen mit Hilfe von Stammzellen zu retten und zu heilen jedoch bleibt.

Die Frage ist nur:
Wenn die Stammzellen aus Embryonen nicht verwendet werden dürfen, woher kriegen die Forscher und Mediziner dann welche?
Der Embryo im Mutterleib nimmt ja deshalb Gestalt an, weil sich die meisten Zellen des anfänglichen kleinen Zellhaufens mit der Zeit spezialisieren.Diese "Differenzierung" einer Zelle ist wie eine Reise ohne Rückfahrkarte.
Einmal Nervenzelle, immer Nervenzelle.
Aus ihr wird nach dem derzeitigen Stand der Forschung nie wieder eine Stammzelle.

Woher Stammzellen nehmen, wenn nicht aus Embryonen ?
Nicht alle menschlichen Zellen spezialisieren sich zwangsläufig bereits im Embryo.
Manche Zellarten entwickeln sich zudem nicht kontinuierlich, sondern "ruhen" z.T. lange Zeit auf einer Stufe ihrer Entwicklung.
Diese Zellen aufzuspüren und zu "ernten" ist Ziel der Wissenschaftler.
Wo werden sie also fündig?

1.) Im Nabelschnurblut und in den Gefäßwänden der Nabelschnur!
In den dort kursierenden multipotenten (wörtlich: "viel könnenden") Stammzellen ist noch ein großer Teil des "Differenzierungspotenzials" der embryonalen Stammzellen enthalten, obwohl man sie nun bereits als "adulte Stammzellen" bezeichnet (wahrscheinlich um zu betonen, dass sie keinem Embryo entstammen).
Zu finden sind dort beispielsweise Vorläufer von
blutbildenden Stammzellen
Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse
Nervenzellen
Leberzellen
Zellen, aus denen Knochen-, Knorpel-, Sehnen-, Skelett- und Herzmuskeln entstehen
Zellen für Herzklappen und Blutgefäße (spezialisieren sich nur mit High-Tech-Medizin)

2.) Im Knochenmark von Patienten:
Auch nach der Geburt legen sich bestimmte Zelltypen nicht auf einen "Endzustand" fest, sondern verharren z.T. jahrzehntelang in einem Wartezustand als "Vorläuferzelle" (pluripotente Zellen).
Der Grund für das teilweise sehr lange "Ruhen" von "Vorläuferzellen" ist schnell gefunden.
Ihr endgültiger Bau ist abhängig von einem äußeren Signal-Geber:
Dringt z.B. ein Bakterium in einen Organismus ein, dann ist es die Aufgabe der sich ausbildenden Immunzelle, den Eindringling zu erkennen und gezielt zu bekämpfen.
Dazu muss sie zu dem Bakterium passen wie der Schlüssel ins Schloss.
Ohne die präzise "Schlossvorlage" macht es für die Knochenmarkszelle keinen Sinn, sich weiter zu differenzieren.
Also wartet sie als "Vorläufer"-Stammzelle auf ihre große Stunde.

Aus dieser Art Stammzellen lassen sich "nur" noch bestimmte Zellarten gewinnen, eine Nerven- oder Leberzelle wird sich nicht mehr bilden:
Aber sie haben in genügend großer Anzahl das Potenzial, ein ganz neues Immunsystem "auf die Beine" zu stellen.
Ärzte beweisen das seit 20 Jahren, wenn sie schwer krebskranken Menschen Knochenmarks-Stammzellen unter Narkose entnehmen und sie ihnen nach einer Hochdosis-Chemo- oder Strahlentherapie, bei der alle im Körper verbliebenen Knochenmarks- und Blutzellen zugrunde gehen, wieder zuführen.

3.) Überall im menschlichen Organismus - aber die Medizin muss nachhelfen:
Was heute für Stammzellen gilt, ist morgen wahrscheinlich schon überholt, denn:
Je mehr über Stammzellen geforscht und nach ihnen gefahndet wird, desto mehr Erfolge und Hoffnungen zeigen sich auch dort, wo das gestern noch kaum einer für möglich gehalten hätte.
So gehen die Wissenschaftler seit kurzem davon aus,- dass es in vielen Organen auch bei Erwachsenen tatsächlich noch Stammzellen gibt, die in ihrer Zahl für die "Reparatur" eines Gewebes jedoch bei weitem nicht ausreichen.

KORTISON HILFT FRÜHCHEN
Schutz fürs Baby-Gehirn
Infektionen während einer Frühgeburt schädigen häufig das kindliche Gehirn.
Ein Kortisonbehandlung bei Risiko-Schwangeren kann vorbeugen.


Während einer Frühgeburt auftretende Infektionen können das kindliche Gehirn massiv schädigen - in Deutschland sind davon jährlich rund 1.000 Kinder betroffen.
Kortisonstoffe, die auch seit längerem zur Unterstützung der Lungenreifung eingesetzt werden, schützen vor solchen Hirnschäden - das hat die Medizinerin Beatrix Feldhaus von der Ruhr-Universität Bochum in einer Studie belegt und dafür im Juli 2003 den Wissenschaftspreis in der Kategorie "Best of the Best" der Niederrheinisch-Westfälischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe erhalten.

Bei ihren Experimenten hat Feldhaus den Einfluss so genannter entzündlicher Zytokine auf eine Gruppe von Zellen, die die weiße Hirnsubstanz aufbauen, untersucht.
Die Stoffgruppe der Zytokine spielt bei Infektionen eine zentrale Rolle.
Auch bei frühgeborenen Kindern könnten sie beteiligt sein.
Deren weiße Hirnsubstanz ist häufig geschädigt, eine Krankheit mit dem Namen Periventrikuläre Leukomalazie (PVL).
Bei Patienten mit solch einem frühkindlichen Hirnschaden ist der Zytokin-Anteil im Blutkreislauf erhöht.

Vermutlich schädigen die Zytokine die Zellen der weißen Hirnsubstanz (Oligodendrocyten), bevor diese ausgereift sind.
In ihrem ausgereiften Stadium bilden sie das isolierende Myelin:
Ohne diese Substanz kann das Nervensystem nicht normal funktionieren - seine isolierenden Eigenschaften erhalten die hohe Geschwindigkeit, mit der Nervensignale weitergeleitet werden, aufrecht.
Ist die Anzahl an reifen Oligodendrocyten zu gering, treten bei den betroffenen Patienten starke funktionelle Defizite auf, z. B. motorische Störungen.

Für ihre Experimente nutze Feldhaus Zellkulturen aus Oligodendrocyten-Vorläuferzellen von Ratten.
Die Forscherin konnte zeigen, dass die entzündlichen Zytokine "Tumor Nekrose Faktor alpha" und "Interferon gamma" einen extrem starken Zellverlust verursachten.
Die wenigen Zellen, die überlebten, waren zudem nicht in der Lage zu reifen und Myelin zu bilden.
Feldhaus testete anschließend drei verschiedene Kortikoide, von denen Dexamethason den besten schützenden Effekt hatte:
Sie behandelte eine Zellkultur gleichzeitig mit Zytokinen und Dexamethason, die Anzahl gesunder Zellen war fünf Mal höher als in der ungeschützten Zellkultur.

Die Ergebnisse der Studie von Beatrix Feldhaus sollen nun in weiteren Untersuchungen und Experimenten bestätigt werden.
Dexamethason könnte in Zukunft entscheidend dazu beitragen, Risiko-Patienten zu behandeln und kindliche Hirnschäden zu vermeiden.
Die Perinatalmedizin nutzt Kortikoide wie Dexamethason bereits seit längerem, um die Lungenreifung zu unterstützen.
Daher sind ihre Risiken und Nebenwirkungen für das ungeborene Kind weitgehend bekannt und gut abschätzbar.

WEHENLINDERUNG
MIT PDA
Wach trotz Narkose
Werden die Wehen zu schmerzhaft, dauert die Geburt sehr lange oder steht ein Kaiserschnitt an, kann die Periduralanästhesie (kurz: PDA) zum Einsatz kommen.
Wie sie funktioniert:


Bei der Periduralanästhesie schaltet der Narkosearzt den Schmerz aus, während die werdende Mutter wach bleibt und die Geburt sogar durch Pressen unterstützen kann.
Möglich macht dies eine besondere Form der lokalen Betäubung, welche die Reizleitung der Nerven im Rückenmark blockiert.
Dabei injizieren die Ärzte das Betäubungsmittel (Fachwort: Lokalanästhetikum) in den knöchernen Kanal der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark verläuft.
Dieses schwimmt gut geschützt in einem mit "Hirnwasser" gefüllten Schlauch, den die Rückenmarkshaut bildet.

Zwei Methoden
Zwischen Rückenmarkshaut und Knochen liegt als zusätzlicher Puffer eine lockere Bindegewebsschicht, der Periduralraum.
Je nachdem, in welche Schicht Narkoseärzte das Betäubungsmittel platzieren, sprechen sie von einer PDA oder einer Spinal-Anästhesie (spinal: zum Rückenmark gehörend).
Bei der Spinalanästhesie durchdringt die Nadel die Rückenmarkshaut und entleert das Narkosemittel direkt in das Hirnwasser;
bei der PDA bleibt der Wirkstoff im Periduralraum.

Gut steuerbar
Das Lokalanästhetikum blockiert die Weiterleitung von Schmerzimpulsen in den Nervenwurzeln, die ins Rückenmark ein- und austreten.
Zunächst fallen die Schmerzfasern aus, bei höheren Konzentrationen des Mittels auch die muskelsteuernden motorischen Fasern.
Bei der PDA muss das Anästhetikum zunächst die Rückenmarkshaut durchwandern, weshalb es frühestens nach 15 Minuten wirkt.
Deshalb lässt sich die PDA gut steuern - vor allem, wenn statt der Nadel ein feiner Plastikschlauch, der Peridural-Katheter, gelegt wird.
Über diesen schleust der Arzt kontinuierlich eine geringe Menge Betäubungsmittel ein.
So kann er den Schmerz effektiv dämpfen, ohne die Muskeln des Patienten komplett zu lähmen.

Anpassung an OP-Dauer
Weitere Einsatzgebiete der PDA neben der Geburtsmedizin sind Operationen an der Hüfte, am Bein, an der Leiste sowie an Harnröhre und Harnblase.
Vor allem, wenn die Ärzte mit einer längeren Operationsdauer rechnen, ziehen sie die PDA vor.
Denn die Wirkung der einmaligen Rückenmarksspritze bei der Spinalanästhesie flaut bereits nach ein bis drei Stunden ab - eine Horrorvorstellung, sollte dies einem Patienten noch während des Eingriffs passieren.
Bei der PDA droht solches nicht:
Dank des Katheters kann die Betäubung beliebig lange ausgedehnt werden.
Sogar die ersten Tage des stärksten Wundschmerzes nach einer Operation lassen sich so entschärfen.

Schmerztherapie
Auch abseits des Operationssaals profitieren Patienten von dieser Möglichkeit.
So bändigen Schmerztherapeuten seit geraumer Zeit unerträgliche Krebsschmerzen mit Hilfe eines dauerhaft installierten Peridural-Katheters, der mittels einer kleinen tragbaren Pumpe kontinuierlich ein Lokalanästhetikum abgibt.

Schwere Nebenwirkungen sind bei der PDA extrem selten - etwa verletzte Nerven, allergische Reaktionen auf das Betäubungsmittel oder gar ein Bluterguss im Wirbelkanal, der im schlimmsten Fall eine Querschnittslähmung verursachen könnte.
Gelegentlich klagen Patienten über länger anhaltende Kopfschmerzen.
Für die Befürchtung, die PDA rufe chronische Rückenprobleme hervor oder verschlimmere diese, fanden Forscher in mehreren Studien keinen Beleg.


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MUTTER UND BABY BLEIBEN ZUSAMMEN
Vorbildliches Krankenhaus

Neue Wege in der Geburtshilfe beschreitet das Uni-Krankenhaus Benjamin Franklin in Berlin:
Frauen- und Kinderklinik sind zusammengelegt
"Intensiveinheit Mutter und Kind" im Klinikum Benjamin Franklin - so nennt sich das neue Konzept der Berliner.
Es sieht vor, dass gesunde, aber auch noch behandlungsbedürftige Mütter hier rund um die Uhr zusammen mit ihren kranken Kindern behandelt werden können.
Mutter und Kind werden auch nicht mehr getrennt betreut, sondern von der gleichen Pflegekraft versorgt.
Geburtshelfer und Kinderärzte machen zusammen Visite und stimmen ihre Therapien aufeinander ab.

Wichtigste Prägungs-Phase wird genutzt
Eigentlich plädiert ja schon der gesunde Menschenverstand für die "Intensiveinheit Mutter und Kind", aber dennoch lassen wir es uns noch einmal von der Expertin erklären:
"Der Zeitraum unmittelbar nach der Geburt ist eine der wichtigsten Phasen für die Etablierung einer gesunden Mutter-Kind-Beziehung", sagt Dr. Eva Mildenberger, Oberärztin der Kinderklinik mit Schwerpunkt Neonatologie.
"Wird in dieser Zeit ein ständiger Kontakt zwischen Mutter und Kind ermöglicht, so kann eine lebenslange gegenseitige Prägung stattfinden.
Das Kind kann nach Bedarf zum Stillen angelegt werden und die Mutter lernt rasch, sich auf die Bedürfnisse des Kindes einzustellen.
Das Neugeborene seinerseits hat in seiner völlig neuen Umgebung stets die ihm vertraute Mutter zur Seite".

Übergänge werden fließend
Zum neuen Konzept gehört die Betreuung der gesunden Mutter nach Spontanentbindung ebenso wie die Behandlung der Mutter nach Wochenbettkomplikationen oder Kaiserschnitt.
Herzfrequenz, Atmung und Sauerstoffgehalt des Blutes des Neugeborenen werden ständig überwacht.
Kranke Neugeborene können Sauerstofftherapie im Brutkasten, Infusionen von Nährlösungen, intravenöse Antibiotikatherapien aber auch maschinelle Atemhilfe erhalten.
Die Wöchnerinnenstation mit den gesunden Müttern und Kindern geht in den Bereich über,in dem werdende Mütter mit Komplikationen bei ihrem ungeborenen Kind untergebracht sind.
Geburtshelfer und Kinderärzte beraten die werdenden Mütter gemeinsam.

Auf der Station können bis zu 20 kranke Neugeborene mit ihren Müttern betreut werden.
Hinzu kommen Betten für 31 Wöchnerinnen mit gesunden Neugeborenen, bzw. werdende Mütter.
Väter können in sogenannten Familienzimmern mit aufgenommen werden.

Revolutionär:
Rooming-In auch für kranke Wöchnerinnen mit ihren kranken Neugeborenen
Rooming-In für Wöchnerinnen und gesunde Neugeborene ist heutzutage ein Standard-Angebot der Geburtshilfe.
Vielfach gibt es in Krankhäusern auch schon die Möglichkeit, dass Eltern ihre kranken Kinder im Krankenhaus begleiten können.
Im Klinikum Benjamin Franklin werden nun erstmals beide Möglichkeiten kombiniert:
Ein Rooming-In für kranke Wöchnerinnen mit ihren kranken Neugeborenen.
Prof. Dr. Wolfgang Kühn (Frauenklinik) und Prof. Dr. Hans Versmold (Kinderklinik) freuen sich, dass sie so das Rooming-In konsequent ausweiten können und zwar vor allem für die Mütter und Kinder, die dies am meisten brauchen.
Im Interesse aller kranken Mütter und Kinder hoffen sie, dass ihr Konzept, welches mit der alten Tradition getrennter Kliniken bricht, breite Nachahmung findet.



GEBURTSRISIKO
Niemand weiß vorher, was passiert
Eine Geburt bleibt nach Ansicht von Medizinern ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang.
Der Versuch, mit einem Computerprogramm die Wahrscheinlichkeit für eine normale Geburt zu errechnen, schlug fehl.
Die Ärzte raten Schwangeren von Entbindungen außerhalb der Klinik ab


Plötzlich eintretende Geburtskomplikationen sind nicht vorhersagbar.
Diese Ansicht vertreten namhafte Mediziner an Hand einer aktuellen Studie, die sie auf dem 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Düsseldorf vorstellten.

"Orakel" per Computer? Fehlanzeige
Ein Team um den Privatdozenten Dr. Matthias David am Berliner Universitätsklinikum Charité hat versucht, für Schwangere eine Risikoskala zu erstellen.
Diese sollte Frauenärzten ermöglichen, je nach individuellen Schwangerschaftsrisiken die Wahrscheinlichkeit für eine normale Geburt zu errechnen.
Zu diesem Zweck versuchten David und seine Kollegen nachträglich die während der Geburt aufgetretenen Komplikationen mit jenen Risikofaktoren zu verknüpfen, die aus dem Mutterpass hervorgingen.
Als Datenbasis dienten 176.734 Klinikgeburten im Zeitraum von 1993 bis 1999, die durch die Berliner Perinatalerhebung dokumentiert waren.
"Klinikpflichtige Risikofälle", also Frauen, bei denen von vorneherein ein Kaiserschnitt absehbar war, blieben in der Studie unberücksichtigt.

"Wir haben zwar 28 statistisch signifikante Risikofaktoren errechnet, konnten aber leider keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Risikofaktoren und dem Geburtsmodus ermitteln", bedauert David.
Bei 46 Prozent der Erstgebärenden - also bei nahezu jeder zweiten - und bei 33 Prozent der Mehrfachgebärenden hätten die Ärzte mit ihrer Vorhersage (spontane oder operative Geburt) falsch gelegen.

Erste Geburt:
immer riskanter !
Auch wenn die statistisch errechnete Risikoskala als "Orakel" nicht funktionierte, zeigte sie doch klare Tendenzen.
Frauen, die ihr erstes Kind bekommen, haben generell ein erhöhtes Risiko für eine operative Geburt (Kaiserschnitt).
27 Prozent der Erstgebärenden wurden per Kaiserschnitt, Zange oder Saugglocke entbunden, bei den Mehrgebärenden waren es nur acht Prozent.
Selbst wenn laut Mutterpass bei einer Erstgebärenden keinerlei Risiko bestand, war dennoch bei 21 Prozent dieser scheinbar risikofreien Schwangerschaften ein operativer Eingriff nötig.
Hingegen wurden nur vier Prozent der Mehrfachgebärenden ohne Risiko mit Kaiserschnitt entbunden.

Risikoabschätzung für die Hausgeburt
Schätzungsweise 1,5 Prozent der Frauen entbinden zu Hause oder in einem Geburtshaus.
Die Hebammen sind inzwischen ebenfalls bestrebt, ihre Leistungen zu dokumentieren.
Seit 1996 werden die außerklinischen Geburten in einer speziellen Perinatalerhebung erfasst.
Dieser ist zu entnehmen, dass 14 bis 18 Prozent der außerklinischen Geburten im Krankenhaus enden, da Komplikationen eine Verlegung der Frau erforderlich machen.

Unklar ist bislang, ob die so geborenen Kinder höhere Risiken für geburtsbedingte Erkrankungen tragen.
"Um dies herauszufinden, läuft derzeit eine Studie, die alle Geburtsverläufe dokumentiert, die außerklinisch beginnen und in der Klinik enden," erklärt Dr. Matthias David von der Charité dazu.
Diese Studie läuft unter dem Dach des Berliner Zentrums für Public Health als Kooperationsprojekt der TU Berlin und der Charité.

Sind viele Eltern zu wenig risikobewusst ?
"Solange die von uns eingeforderten Sicherheitsstandards nicht gewährleistet sind, raten wir von außerklinischen Entbindungen ab", betont Professor Karl T. M. Schneider, Leiter der Abteilung für Perinatalmedizin der Frauenklinik rechts der Isar der Technischen Universität München.
Ihn wundert seit langem die Haltung vieler Eltern zum Geburtsablauf.
"Wie hoch ist die Kaiserschnittrate?"
"Bieten Sie Akupunktur, Akupressur, Homöopathie und Wassergeburt an?"
Das seien häufige Fragen von Eltern, die sich über die Leistungen einer Geburtsklinik informieren wollen.

Problemlose Geburtsverläufe würden offenbar vorausgesetzt.
"Mit welchem geburtsmedizinischen Ergebnis die Kinder, abhängig vom Risiko, entlassen werden, fragt jedoch keiner", betont Schneider.
Ungefähr fünfzehn bis 20 Prozent der Risiken treten erst unter der Geburt auf, schätzt er.
Zu den Standards, die ein Geburtshaus bieten müsse, zähle deshalb die Möglichkeit, eine Schwangere per Notfallkaiserschnitt innerhalb von zehn Minuten zu entbinden.

Bei einer dringlichen Sectio sollte die Operation binnen 20 Minuten erfolgen.
Dies sei bei einer Geburt außerhalb einer Klinik kaum zu schaffen.
Nach Angaben der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung (BAQ) vergingen im Jahr 2000 bei einem Viertel der Not-Kaiserschnitte mehr als 20 Minuten zwischen dem Entschluss zum Eingriff und der tatsächlichen Operation.
Dazu Schneider:
"Die häufigsten Organisationsfehler treten nach unserer Erfahrung in kleinen Belegkrankenhäusern auf."



STILLEN
Gesund schlemmen von Anfang an
Die mütterliche Brust bietet viele Vorteile:
Muttermilch ist das Gesündeste, was ein Baby zu sich nehmen kann, sie kostet nichts und muss nicht aufgewärmt werden.
Außerdem vermittelt das Stillen ganz nebenbei Geborgenheit und schützt auch noch vor Allergien.


Die erste Oktoberwoche des Jahres 2002 ist Weltstillwoche.
Sie kommt gerade recht, um auf einige aufsehenerregende Forschungsergebnisse der jüngsten Zeit hinzuweisen:
So ist schon seit längerem die Rede davon, dass Stillen sich positiv auf das Immunsystem des Kindes auswirkt und Allergien vorbeugt.
Stillen soll die Kinder aber auch intelligenter machen.
Ein Stoff in der Muttermilch fördere die Entwicklung des Gehirns.

Aber auch die Mama profitiert vom Stillen:
Ihr Risiko, später Brustkrebs zu bekommen, sinkt pro "Still-Jahr" um 4,3 Prozent.
Na denn:
Prost Still-Mahlzeit!
Ob Sie Ihr Baby stillen oder nicht, und wenn ja, wie lange Sie stillen, das ist natürlich Ihre eigene Entscheidung.
Sicherlich entscheiden sich aber um so mehr Frauen für das Stillen, wenn Sie
umfassend informiert
gut beraten
und geduldig begleitet werden.

Stillen – das Beste für Ihr Baby
Muttermilch hat große Vorteile für Ihr Baby.
Es erhält beim Stillen neben viel Nähe und Zärtlichkeit wertvolle Schutzstoffe gegen Infektionen.


Viele Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, befürchten Probleme beim Stillen.
Nehmen Sie am besten schon vor der Geburt Kontakt zu einer Stillgruppe auf.
Auch mit Ihrer Hebamme, den Schwestern in der Klinik oder mit Ihrem Arzt können Sie über Ihre Bedenken reden.
Sie werden sehen:
Echte „Stillhindernisse“ sind selten.

Nach Bedarf an die Milchbar
Ihr Baby kommt mit einem angeborenen Saugreflex zur Welt.
Aber "richtig" saugen muss es in den ersten Lebenstagen lernen.
Legen Sie Ihr Kind möglichst zum ersten Mal im Kreißsaal an die Brust.
Die Hebamme oder Kinderschwester zeigt Ihnen, wie es geht.
Stillen Sie immer dann, wenn Ihr Kind Hunger hat.
Der früher favorisierte feste Vier-Stunden-Rhythmus verhindert, dass sich die Milchbildung dem Bedarf optimal anpassen kann.

Was ist beim Saugen zu beachten ?
Lassen Sie Ihr Baby an der ersten Brust etwa fünf bis zehn Minuten trinken und nehmen Sie es dann von der Brust.
Schieben Sie dabei den kleinen Finger vorsichtig zwischen Brustwarze und Kieferleiste des Babys.
Bitte nicht ziehen, das schadet der Brustwarze.
An der zweiten Brust lassen Sie es dann noch ein bisschen weiter trinken.
Die nächste Mahlzeit beginnt dann an der zuletzt gereichten Brust, die nicht ganz leer getrunken wurde.
So kommt die Milchbildung von Anfang an gleichmäßig in Gang.
Halten Sie die Reihenfolge ein, eine weitgehende Entleerung ist der beste Anreiz zur Milchbildung und beugt einem Milchstau vor.
Und am Schluss das Bäuerchen nicht vergessen !

Wie Sie das Baby richtig anlegen
Vorab: Neugeborene brauchen Zeit, bis sie den Saugvorgang gelernt haben.
Das Stillen kann also am Anfang länger dauern als später.
Gehen Sie also ohne Eile behutsam Schritt für Schritt vor:

Machen Sie es sich so bequem wie möglich.
Schalten Sie den Anrufbeantworter ein und überhören Sie getrost die Türklingel.
Jetzt nicht!
Halten Sie das Kind entweder mit dem rechten oder linken Arm so, dass es sich Ihnen mit dem ganzen Körper zuwendet.
Es sollte den Kopf nicht drehen müssen, um die Brust zu erreichen.
Benutzen Sie eventuell ein Sitzkissen.
Das Baby liegt richtig in Ihrem Arm, wenn Ohr, Schulter und Hüfte eine gerade Linie bilden.
Ziehen Sie es nun dichter und höher an sich heran, bis sein Kinn Ihre Brust berührt.

Stillen: Wie häufig?
Hunger ist individuell

Eine grobe Faustregel:
Ab dem dritten bis vierten Lebenstag können Sie das Baby innerhalb von 24 Stunden acht bis zwölfmal anlegen.
Wenn Sie von diesem Schema abweichen, machen Sie sich nicht gleich Sorgen:
Hunger ist individuell.
Woran können Sie nun feststellen, ob Ihr Baby genug Milch trinkt ?
In Zeiten vermehrten Wachstums (im Durchschnitt am 7. bis 10.Tag sowie in der vierten bis sechsten Lebenswoche und im dritten Monat) wird Ihr Kind sich wahrscheinlich öfter melden, auch nachts.

Vorboten des Hungers
Wenn ein Baby weint, glauben automatisch die meisten, es habe Hunger.
Schreien ist jedoch das letzte - und dringlichste - Signal.
Dass sich langsam Appetit einstellt, der später zu beißendem Hunger wird, kündigt sich schon etwa eine halbe Stunde vorher an durch:

Strampeln, Zappeln
Hin- und Herbewegen des Kopfes
Hand-Mund-Bewegungen
Such- und Saugbewegungen
kurze, hohe Ruflaute
allgemeine Unruhe

Brauchen Sie eine Stillberatung ?
Die "Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen" (AFS) bietet eine Telefon-Hotline an, unter der sie täglich während der Geschäftszeiten die Telefonnummer einer Stillberaterin in Ihrer Nähe erhalten können:
Geschäftsstelle der AFS
Rüngsdorfer Straße 17
53173 Bonn
Tel.: 0228/3 50 38 71
Fax: 0228/3 50 38 72
E-Mail:
geschaeftsstelle@afs-stillen.de
Homepage:
Internet:
www.afs-stillen.de

bundesweite Telefonhotline:
0180-5-STILLEN (7845536)




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