Warum der Bauch den Kopf bestimmt

Psychologie
Patient ist nicht gleich Patient

Quellenangabe: Bericht 1 und 2

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Wussten Sie, dass das Bauchhirn viel mehr Signale zum Kopfhirn sendet, als es von dort empfängt?
In sensationellen neuen Studien haben Forscher nachgewiesen, dass der Mensch ein "zweites Gehirn" im Bauch hat und tatsächlich auch mit dem Bauch denkt.
Wie das Bauchhirn fühlt, denkt, sich erinnert und noch vieles mehr erfahren Sie in diesem Bericht.


"Höre auf deinen Bauch",
heißt es neuerdings in Seminaren für Top-Manager.
Und Börsenmakler werden angehalten, ihre Entscheidung "aus dem Bauch heraus" zu treffen.
Weise aller Kontinente und Kulturen haben den Bauch bereits von alters her zum "Nabel der Welt" erklärt, und geahnt, dass dort der Sitz der Gefühle liegt.
Dort, wo Glück und Freude "Schmetterlinge flattern" lässt, wo Ärger "auf den Magen schlägt", wo Anspannung "auf den Darm drückt".
Und die Wissenschaft gibt ihnen allen jetzt Recht.
Denn in unserem Bauch sitzt ein Gehirn.


Wie das "zweite Gehirn" entdeckt wurde
Es war der deutsche Nervenarzt Leopold Auerbach, der Mitte des 19. Jahrhunderts als erster Einblick in die Welt des "Bauchhirns" gewann:
Als er ein Stückchen Darm zerlegte und unter einem einfachen Mikroskop genauer betrachtete, entdeckte er in die Darmwand eingebettet zwei Schichten eines riesigen Netzwerkes von Nervenzellen und Nervensträngen.

Wozu, fragte sich Auerbach, mochte dieses Netzwerk, das den gesamten Verdauungstrakt umhüllt, eigentlich dienen?
Misstrauen und Verdrängen, Vergessen und Tabuisieren begleiteten daraufhin die Forschungsgeschichte des Bauchhirns.
Doch viele Wissenschaftler haben jetzt eindeutig bewiesen:
der Mensch hat tatsächlich ein zweites Gehirn.

Das Bauchhirn - fast ein Abbild des Kopfhirns
In sensationellen Studien haben Forscher herausgefunden:
Es gibt ein zweites Nervensystem, das mit dem Gehirn im Kopf kommuniziert, das Darm-Nerven-System.
Und der Zusammenhang zwischen diesen beiden Systemen ist viel enger als bisher angenommen.
Denn über 100 Millionen Nervenzellen, weit mehr als im gesamten Rückenmark zu finden sind, umhüllen den Verdauungstrakt von der Speiseröhre bis zum Enddarm.
Und dieses "zweite Gehirn" ist fast ein Abbild des Kopfhirns-Rezeptoren, Wirkstoffe und Zelltypen sind exakt gleich.

Eine weitere Überraschung:
Das Kopfhirn sendet nur wenige Informationen an den Verdauungstrakt.
Wesentlich mehr Botschaften fließen vom Bauchhirn zum Kopfhirn als umgekehrt.
Und diese Informationen spielen eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden.

Das "zweite Gehirn" regiert über ein riesiges Reich
Ganz im Verborgenen läuft eine vom Bauchhirn gesteuerte Transportmaschinerie gigantischen Ausmaßes, die überlebenswichtige Aufgaben erfüllt:
Sie schleust im Laufe eines 75-jährigen Lebens mehr als 30 Tonnen Nahrung und 50.000 Liter Flüssigkeit durch das Röhrensystem der Verdauung.
Und a1les, was sich im Verdauungstrakt abspielt, steht unter der Kontrolle des Bauchhirns.

Selbst der Kampf gegen schlimmste Invasoren wird von der Schaltzentrale im Bauch organisiert:
Mit Hilfe des größten Immunorgans unseres Körpers, dem Darm, in dem mehr als 70 Prozent aller Abwehrzellen sitzen.
Zudem ist das Bauchhirn eine riesige Chemiefabrik, die mindestens 40 Nervenbotenstoffe produziert und exakt reguliert.
Es ist eine Quelle für psychoaktive Substanzen, die mit Gemütslagen in Verbindung stehen, wie das Glückshormon Serotonin oder Dopamin und Opiate, die starken Einfluss auf unser Denkorgan im Kopf und auf unsere Psyche haben.
Der Bauch nährt das Gehirn im Kopf also auf vielerlei Weise.

Wenn das Bauchhirn
sich erinnert
Nervenfunktionen, die beispielsweise mit Adrenalin zusammenhängen, spielen im Darm-Nerven-System eine größere Rolle als im Kopf.
So haben Forscher herausgefunden, dass es im Darmbereich, ebenso wie im Gehirn, eine Art Erinnerungszentrum gibt:
Dick- und Dünndarm sind in eine Nervenmasse eingebettet - welche die gleichen Eigenschaften hat wie das Gehirn.

So kann sich der Darm erinnern.
Nach einer Kolik etwa verhält er sich anders, weil er noch genau weiß, was passiert ist.
Da das Gehirn im Bauch mit den gleichen Substanzen gesteuert wird wie der Kopf, ist es auch kein Zufall, dass wir bei Angstzuständen Bauchschmerzen haben und dass Trauer unsere Verdauung stört.

Dabei reagieren Männer und Frauen unterschiedlich:
Frauen fühlen schlimme Ereignisse eher im Darm, Männer eher im Magen.
Die Erforschung des Bauchhirns steht erst am Anfang.
Doch wir müssen uns schon jetzt damit abfinden, dass wir nicht nur mit dem Kopf denken, sondern ganz direkt mit dem Bauch empfinden, alle großen Gefühle, auch die Liebe...

Die Schaltzentrale
des Verdauungsapparates
Alles, was sich im Verdauungstrakt abspielt, steht unter der Kontrolle des Bauchhirns, auch die Überlebenswichtige Aufgabe der Energiegewinnung:
Zuerst wird der vom Magen angedaute Nahrungsbrei portionsweise in den 30 Zentimeter langen Zwölffingerdarm gepresst.
Hier fließen Sekrete aus Bauchspeicheldrüse und Galle hinzu, deren Enzyme den Brei in kleinere Molekülstücke zerlegen.

Weiter geht es dann in den bis zu fünf Meter langen Dünndarm, wo die eigentliche Verdauung stattfindet.
Innen ist der Dünndarm mit einer Schicht mikroskopisch kleiner Fortsätze übersät.
Jeder dieser Fortsätze wird von einem dichten Netz aus Blutkapillaren umgeben, die sich zu größeren Adern des Dünndarms vereinigen.

Millionen von Fortsätzen, mit der Oberfläche eines halben Fußballfeldes, nehmen die verdauten Nährstoffe in sich auf.
Dann werden die energiereichen Substanzen ins Blut eingespeist und über ein weit verzweigtes Adersystem zu den anderen Körperteilen transportiert.

Letzte Station ist der anderthalb Meter lange Dickdarm.
Der Verdauungsprozess erfordert täglich neun Liter Flüssigkeit, die unserem Körper mit den Sekreten entzogen werden.
Diese Menge erreicht den Dickdarm, der dem Organismus das Wasser aber wieder über molekulare Pumpen zuführt.
Am Ende werden nur sehr geringe Mengen Flüssigkeit mit dem Stuhl ausgeschieden, sonst würde der Körper regelrecht austrocknen.

In den tiefen Höhlungen des Dickdarms liegen Drüsen mit besonders vielen schleimabsondernden Zellen.
Diese schaumigen Sekrete gleichen Brüsseler Spitzen.
Mit Hilfe des Schleims werden Abfallstoffe gebunden und schlussendlich weiterbefördert zum letzten Schritt des Verdauungsvorganges, der Ausscheidung.




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Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ist oft schwierig:
Erwartungen bleiben unausgesprochen, Missverständnisse werden nicht erkannt, Enttäuschungen nicht wahrgenommen.
Wenn der Arzt weiß, welchen Patienten-Typ er vor sich hat, kann er ihm besser helfen
Die für den Arzt einfachste Patientengruppe ist zugleich auch die kleinste.
Der brave Patient ist eine aussterbende Gattung, wie eine Studie der Universität Bremen belegt.
Brave Patienten zweifeln nicht an der Kompetenz des Arztes, sie lassen sich regelmäßig untersuchen, kennen ihren Cholesterinspiegel so gut wie ihre Blutdruckwerte.
Verschriebene Medikamente nehmen sie gewissenhaft ein, Vorsorgeuntersuchungen und regelmäßige Gesundheitschecks sind für sie selbstverständlich.


Mündige Patienten wechseln den Arzt öfter
Solch "vorbildliches" Verhalten bewahrt sie oft vor Schlimmerem, hat aber auch Schattenseiten.
Übermäßige Sorge um die Gesundheit kann sogar ein Gesundheitsrisiko sein.
So wie positive Erwartungen (Placebos) heilen können, so können negative Erwartungen (Nocebos) krank machen.
Das belegt zum Beispiel eine Langzeitstudie zur Erforschung von Herzkrankheiten:

Frauen, die sich vor einem Herzinfarkt fürchteten, erlitten tatsächlich viermal so häufig einen Infarkt wie Frauen, die sich keine Gedanken um ihr Herz machten.

Während brave Patienten ihrem Arzt oft ein Leben lang treu bleiben, kann das vom mündigen Patienten nicht behauptet werden.
Er fühlt sich an den Arzt nicht emotional gebunden, sondern sieht sich als zahlenden Kunden, der von einem Mediziner die bestmögliche Behandlung erwarten darf.

Der mündige Patient will vom Arzt als gleichberechtigter Partner betrachtet werden.
Das bedeutet:
Er möchte ausführlich informiert werden und bei Therapieentscheidungen mitreden.
Erfüllt der Arzt diese Wünsche nicht, dann kehrt der Patient ihm schnell den Rücken.

In der bereits erwähnten Bremer Studie, in der 1700 Patienten im Alter zwischen 18 und 75 Jahren befragt wurden, sagten vor allem jüngere Frauen und Menschen mit einem höheren Bildungsabschluss, dass sie vom Arzt partnerschaftlich behandelt werden wollen.
Ist das nicht der Fall, dann orientieren sie sich neu:

50 Prozent wechselten den Arzt, weil sie an seinen fachlichen Kenntnissen zweifelten, jeder Dritte war mit den gegebenen Informationen unzufrieden.
Auch mangelnde emotionale Zuwendung und zu wenig Zeit spielten eine große Rolle.
"Arzte übersehen oft, dass Patienten ernst genommen werden wollen", sagt der Psychologe Marcus Kahrs, der an der Bremer Studie mitarbeitete.

Am liebsten gar nicht in die Nähe von Ärzten will jener Typ kommen, der alles dafür tut, um nur ja nicht "Patient" zu werden.
Der ängstlich-vermeidende Patient hat so große Angst vor den "Weißkitteln", dass er Symptome erst einmal ignoriert.
Kommt er um die Erkenntnis, krank zu sein, nicht mehr herum, dann versucht er, sein Leiden selbst zu behandeln - in vielen Fällen greifen die Betroffenen dann auch zu Alkohol, um Schmerzen zu lindern und das Leiden zu "vergessen".

Mindestens drei Prozent der Bevölkerung, so schätzt die Deutsche Gesellschaft für Zwangsstörungen, leiden unter Iatrophobie, wie die Angst vor dem Arzt in der Fachsprache heißt.
Wer von dieser Störung betroffen ist, kann kein Blut sehen, hat Angst vor Spritzen, möchte sich nicht vor dem Arzt ausziehen oder fürchtet unangenehme Berührungen und intime Fragen.

Unter den ängstlich-vermeidenden Patienten finden sich vor allem Angehörige des männlichen Geschlechts, wie der Urologe Theodor Klotz von der Uni Köln bestätigt.
Krankheit ist für viele Männer kein Thema - darf es nicht sein.
Sie betrachten ihren Körper als Maschine, die zu funktionieren hat.
Symptome ignorieren sie, helfen sich mit Schmerzmitteln oder Alkohol über die Runden und verschweigen Beschwerden.

Zum Arzt gehen sie erst, wenn eine Krankheit schon weit fortgeschritten und nicht mehr zu verleugnen ist.
Welcher Gruppe Patienten auch angehören, sie alle würden sich im Sprechzimmer wohler fühlen, wenn die Mediziner offener wären.
So waren in der Bremer Studie 82 Prozent der befragten Patienten der Überzeugung, dass ausführliche Gespräche zwischen Arzt und Patient die besten Therapieerfolge bringen.


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möchte ich Sie gerne auf zwei Schriftsteller, Frau Dr. Wolf und Herrn Dr. Merkle aufmerksam machen, die beide "Psychologie" studiert haben.
Ihr exzellenter Ruf der weit über deutsche Lande hinaus geht, ist sicher dadurch begründet, dass Sie Ihre therapeutische Qualifikation durch Studien in den vereinigten Staaten vervollständigt haben.
Herr Dr. Rolf Merkle hat z.B. dort an der Universität von Kentucky studiert.


Dieser Hinweis würde hier nicht stehen, wenn ich selbst nicht schon einige Werke gelesen hätte und viel für mich daraus schöpfen konnte.
Es wird da auf einfach verständliche Art geschrieben und es ist mir dadurch nicht schwer gefallen "anzunehmen"!!!




 
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