Fußstatik

Psychosomatische Erkrankungen



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Gewölbe tragen nicht nur Häuser
Fußstatik und erworbene Fußdeformitäten
Was unterscheidet den Menschen vom Affen?
Gemeinhin glaubt man, dass es das größere Gehirn ist.
Aber begonnen hat die Evolution des Menschen mit einem ganz anderen Körperteil, der wohl - nicht nur weil er maximal weit vom Kopf entfernt ist - nur selten unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt: den Füßen.
Sie sind - anatomisch - das eigentlich Menschliche am Menschen und ihre Umformung von einem Greif- zu einem Steh- und Lauforgan ging entwicklungsgeschichtlich der Vergrößerung des Gehirns über Tausende von Jahren voraus und markiert den Beginn der Entwicklung einer besonderen menschlichen Linie.
Bevor Menschen sesshaft wurden, lebten sie etwa vier Millionen Jahre als herumziehende Nomaden, und das merkt man unseren Körpern noch heute an:
Der Mensch ist zum Laufen und nicht zum Sitzen geschaffen.

Beim Laufen haben die Füßen eine doppelte - sich nahezu widersprechende - Aufgabe.
Beim Auftreten sollte der Fuß möglichst weich sein und die auftretenden Kräfte so abpuffern, dass sie nicht völlig ungebremst auf das gesamte Achssystem und den Körper übertragen werden können.
Beim Abstoßen wiederum muss der Fuß als möglichst starrer Hebelarm funktionieren, damit die auf den Boden gerichtete Kraft möglichst verlustfrei übertragen werden kann.
Um diese unterschiedlichen Anforderungen zu gewährleisten, haben sich die Füße zu sehr komplexen Gebilden aus jeweils 26 Knochen, 31 Gelenken, 29 Muskeln mit entsprechenden Sehnen, 50 Bändern, rund 500 Blutgefäßen und nahezu doppelt so vielen Nervenendigungen entwickelt.

Der Clou an der Fußkonstruktion ist das elastische Fußlängsgewölbe - gebildet aus Sprung-, Kahn- und erstem Keilbein - das es dem Fuß ermöglicht, sich permanent allen Bodenunebenheiten anzupassen, und damit ein fließendes Gehen ermöglicht.
Die Verspannung dieses Gewölbes erfolgt aktiv durch die Muskulatur und bedarf daher eines ständigen Trainings, um funktionsfähig zu bleiben.
Die Existenz eines zweiten so genannten Quergewölbes in Höhe der Köpfchen der Mittelfußknochen wird von Experten inzwischen allerdings angezweifelt.

Moderne Lebensweise tut den Füßen nicht gut
Solch ein kompliziertes System ist natürlich auch störanfällig.
Schon geringe Verschiebungen der Kräftebalance können langfristig zu Deformierungen führen, die dann alle beteiligten Strukturen betreffen.
Dabei sind es vorwiegend die vielen kleinen Einflüsse, wie mangelnde Bewegung, Übergewicht oder einengendes Schuhwerk, die letztendlich zu Störungen führen.
Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80 bis 90 Prozent der deutschen Erwachsenen und immerhin schon 50 Prozent der Grundschulkinder Fußdeformierungen aufweisen, wovon aber nur ein bis zwei Prozent angeboren sind, das heißt, der ganz überwiegende Teil ist erworben.

Akute Verletzungen treten am Fuß erstaunlich selten auf, zumindest im Vergleich zum Sprunggelenk, da die Gelenke des Fußes deutlich weniger beweglich und auch durch Bänder besser gesichert sind.
Außerdem ist der Fuß - zumindest in unserem Kulturkreis - ja in der Regel durch Schuhe geschützt.

Die häufigsten Fußfehlstellungen
Fußdeformierungen treten meist schleichend auf, das heißt, sie bleiben lange Zeit unbemerkt und machen oft erst spät Probleme.
So wird ein Verstreichen des Längsgewölbes im Sinnes eines Senkfußes häufig - da es zunächst nicht weh tut - nicht bemerkt.
Machen Sie die Probe aufs Exempel!
Können Sie, wenn Sie den Fuß belasten, also im Stehen, Ihren Zeigefinger leicht unter den Fuß schieben, ohne dass er eingequetscht wird?
Wenn nicht, wird es höchste Zeit, Ihre Füße zwecks Abklärung bei einem Fachmann vorzustellen.

Von einem Plattfuß spricht man, wenn das Längsgewölbe ganz abgeflacht ist und der Fußinnenrand den Fußboden berührt.
Senk- und Plattfüße sind häufig kombiniert mit einer Achsabweichung des Rückfußes, die man als Knickfuß bezeichnet.
Beim so genannten Hohlfuß ist das Längsgewölbe verstärkt.
Dieser Veränderung liegen oft neurologische Krankheiten zu Grunde.
Die Bedeutung von Spreizfüßen, das heißt, wenn die Mittelfußköpfchen auseinander weichen, ist heute umstritten.
Einige sehen ihn ihnen eine Normvariante ohne Krankheitswert, für andere stellen sie die häufigste Fußdeformität überhaupt dar.

Unstrittig ist aber, dass es bei unphysiologischer Belastung, z.B. durch zu hohe Absätze, zu Schmerzen im Vorfußbereich kommen kann, die als Metatarsalgie bezeichnet werden.
Meist kommt es dabei auch zu einer verstärkten Schwielenbildung und einem typischen Druckschmerz bei der Untersuchung.
Von Fehlstellungen sind auch häufig die Zehen betroffen.
Besonders Frauen leiden oft unter Hallux valgus, Hammer- oder Krallenzehen.
Sehr schmerzhaft kann unter Umständen ein so genannter Fersensporn sein.
Er entsteht, wenn es durch Überbelastung der Sehnenplatte unter dem Fuß zu einer chronischen Entzündung an der Ansatzstelle unter dem Fersenbein kommt.
Auf Dauer wird in diesem entzündeten Bereich Kalk eingelagert, der "Sporn" entsteht und verstärkt die Schmerzen bei jedem Schritt.

Mit Sehen, Tasten und Technik zur Diagnose
Gemeinsam ist allen Fußfehlstellungen, dass sie möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden sollten, bevor es zu irreparablen Schäden gekommen ist.
Das gilt nicht nur für Sportler, die ihre Füße intensiv einsetzen.
Zur Diagnostik gehören selbstverständlich die ausführliche Befragung der Patienten und eine gründliche Inspektion ohne und mit Belastung der Füße.
Typische Beschwielungsmuster und der Blick in die getragenen Schuhe lassen oft schon Rückschlüsse auf die zu Grunde liegende Veränderung zu.
Abtasten und eine Bewegungsprüfung ergänzen die Basisuntersuchung.
Vielfach wird man außerdem auf eine genaue Ganganalyse und eine Fußdruckmessung nicht verzichten wollen.

Mit den modernen Möglichkeiten der computerisierten Technik können so schnell und einfach Fehlbelastungen festgestellt werden.
Die Therapie der erworbenen Fußfehlstellungen erfolgt in der Regel konservativ durch spezielle Einlagen und eine Kräftigung der muskulären Elemente.
Zu beachten ist allerdings, dass z.B. bei Kindern zwischen vier und sechs Jahren über 90 Prozent aller Knickplattfüße spontan ausheilen.
Da empfiehlt sich zunächst eine regelmäßige Kontrolle, um bei einem Fortschreiten doch rechtzeitig korrigierend eingreifen zu können.
Bei Erwachsenen hingegen müssen bei ausgeprägten Veränderungen, z.B. bei einem Hallux valgus, auch operative Korrekturen durchgeführt werden, und das, bevor es zu Gelenkzerstörungen gekommen ist.

Tipps zur Fußgesundheit

Möglichst viel barfuß laufen, vor allem auf unebenen Belägen (Wiesen, Strand, Waldboden usw.).

Schuhe sollten weit genug, groß genug und flach sein sowie aus atmungsaktivem Material hergestellt sein.

Regelmäßig Fußgymnastik betreiben, z.B. ein Handtuch, eine Murmel oder einen Stift mit den Zehen greifen und aufheben, Gehen auf den Zehenspitzen, den Fersen oder den Fußinnen- und Außenkanten, Füße über einem kleinen Ball hin- und herrollen.

Füße regelmäßig aktivieren, das heißt, möglichst viel zu Fuß gehen.



Quellenangabe:
Beide Berichte
03/2004


Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen verzichten.


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Homepage von ORTHOpress

An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf.


Wenn der Körper für die Seele spricht
Psychosomatische Erkrankungen

Eigentlich wissen wir alle um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen seelischem und körperlichen Befinden.
Auch sprachlich hat dieses Wissen längst seinen Niederschlag gefunden.
Aussprüche wie "davon habe ich die Nase voll", "das geht mir an die Nieren", oder "ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut" bringen es genau auf den Punkt:
Ängste, Konflikte und Spannungen, das heißt alle seelischen Empfindungen, können durch körperliche Symptome ausgedrückt werden und umgekehrt.


Dass sich schwere oder chronische körperliche Erkrankungen wie z.B. eine Krebserkrankung oder eine rheumatische Erkrankungen auch auf das psychische Befinden der Betroffenen auswirken, liegt auf der Hand, das versteht (fast) jeder und kann es nachvollziehen.
Schwerer tun sich viele aber bei dem Gedanken, dass sich ignorierte, weg gedrängte und nicht wahrgenommene innere Spannungen, Sorgen, Ängste und Nöte auch im körperlichen Befinden ausdrücken können.

Längerfristig lassen sich aber solche Gefühle nicht unterdrücken.
Sie suchen sich ein Sprachrohr, um auf sich aufmerksam zu machen:
Seelischer Schmerz wandelt sich in körperliche Symptome.
So kann es zu so genannten funktionellen Störungen des Organismus kommen, ohne dass organische Befunde vorliegen.

Solche funktionellen Syndrome können auftreten z.B. als Magen/Darmbeschwerden (wenn es uns auf den Magen schlägt), als Rückenschmerzen (wenn wir unser Kreuz nicht mehr tragen können), als Atemwegserkrankungen (wenn uns die Luft wegbleibt) oder als Herz/Kreislauferkrankungen (wenn es uns sehr ans Herz geht).
In den kommenden Ausgaben der ORTHOpress werden wir in lockerer Reihenfolge verschiedene typische psychosomatische Erkrankungen näher vorstellen.

Psycho bedeutet nicht "verrückt", sondern Seele
Derartige psychosomatischen Erkrankungen (von psyche = Seele und soma = Körper) sind aber keineswegs eingebildete Krankheiten, sondern sie haben nur eine andere (als die vermutete oder manchmal auch gewünschte) Ursache und bedürfen - selbstverständlich - auch einer anderen Therapie.
Magenschmerzen z.B. können sowohl Ausdruck einer Infektion mit bestimmten Bakterien, genauso gut aber auch Ausdruck eines unterdrückten beruflichen oder privaten Konflikts sein.
Rückenschmerzen können durch einen Bandscheibenvorfall verursacht sein, sehr viel öfter treten sie aber bei nicht wahrgenommenen seelischen Spannungen auf.

Allerdings ist es leider immer noch so, dass die gesellschaftliche Akzeptanz einer bakteriellen Infektion oder eines Bandscheibenvorfalls ungleich höher ist, als wenn Probleme die gesundheitliche Störung verursachen.
Daher verschreiben immer noch zu viele Ärzte eher ein Antibioticum oder Schmerzmittel und schlucken Patienten viel lieber Medikamente, als sich auf die Suche nach den wahren Ursachen zu begeben.

Allein das Wort "Psycho" weckt auch heute leider noch bei vielen Assoziationen wie:
verrückt sein, spinnen, nicht wollen oder selber schuld sein.

Sich Konflikten stellen und sie bearbeiten
Schätzungen gehen davon aus, dass bei bis zu 80 Prozent aller körperlichen Beschwerden kein organischer Befund vorliegt.
Viele Therapien, die sich nur auf die rein organische Ebene beziehen, sind überflüssig und damit zu teuer.
Sie helfen nicht nur nicht, sondern haben oft auch schwerwiegende Nebenwirkungen und stürzen die Patienten nur noch weiter in die Krise.
Von einer seriösen Medizin sollte man daher heute erwarten, dass im Rahmen einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen bei der Diagnose sowohl körperliche als auch seelische Ursachen in Betracht gezogen werden und die entsprechende Therapie gezielt eingeleitet wird.
Dass dieses nicht ohne die aktive Mitarbeit der Patienten geht, versteht sich von selbst.

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