Schmerztherapie bei Kindern

Gicht



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Quellenangabe der Berichte: 04/2004

Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf
Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.

Indianerherz kennt sehr wohl Schmerz
Schmerztherapie bei Kindern ist unverzichtbar
Kinder mit akuten oder chronischen Schmerzen werden oft - auch von Ärzten und medizinischem Personal - nicht ernst genommen und häufig nur vertröstet, wenn nicht gar mit einer dummen Bemerkung, wie "Indianerherz kennt keinen Schmerz" abgespeist, anstatt dass ihnen adäquat geholfen wird.
Dabei weiß man inzwischen schon seit beinahe 20 Jahren, dass Kinder jeglichen Alters, ja sogar Ungeborene im Mutterleib spätestens ab der 24. Schwangerschaftswoche, wenn die entsprechenden Nervenbahnen ausgebildet sind, Schmerzen genau wie Erwachsene - wenn nicht gar noch intensiver - erleben und erleiden.



Nicht oder nur ungenügend behandelte Schmerzen z.B. nach Operationen oder schmerzhaften diagnostischen Eingriffen können vor allem bei kleinen Kindern fatalerweise über den aktuellen Zeitpunkt des Schmerzes hinaus noch weitere schwerwiegende Folgen haben.
Es ist nämlich keineswegs so, dass sich z.B. Säuglinge später nicht mehr an durchlittene Schmerzen erinnern würden.
Im Gegenteil, die Schmerzreize hinterlassen bei ihnen sozusagen eine Gedächtnisspur, auf deren Bahnen sich sehr leicht Chronifizierungen ausbilden können.
Das heißt, durch vermeintlich harmlose Schmerzreize bei einem Neugeborenen kann das Schmerzsystem unter Umständen lebenslang negativ beeinflusst werden.
Die Betroffenen sind und bleiben immer schmerzempfindlicher.
Aber auch z.B. wiederholte, nicht fachgerecht behandelte Kopfschmerzen bei Kindern sind nicht selten der Beginn einer unheilvollen "Schmerzkarriere", die dann letztendlich das ganze Leben bestimmen und beherrschen kann.

Diesen verhängnisvollen Teufelskreis möglichst frühzeitig zu durchbrechen, haben sich die - hierzulande allerdings erst recht seltenen - besonders spezialisierten Kinderschmerztherapeuten auf ihre Fahnen geschrieben.
Die erste Schwierigkeit bei dieser Aufgabe ist schon die Feststellung, ob Schmerzen vorhanden sind und wie stark.
Babys und Kleinkinder können sich ja noch nicht sprachlich verständlich machen.
Es gehört schon eine Menge Erfahrung dazu, Schmerzzustände z.B. bei Neugeborenen zu erkennen.
Kinder im Vorschulalter dagegen können in der Regel z.B. anhand von Bildern die Stärke ihrer Schmerzen recht gut angeben - wenn sie denn danach gefragt werden.

Angst verstärkt Schmerzen
Eltern wissen in der Regel sehr gut, dass Angst Schmerzen verschlimmert und dass bei Kindern mit Angstabbau durch liebevolle Zuwendung, vermehrte Aufmerksamkeit und sanftes Streicheln oder Massieren eine deutliche Linderung erreicht werden kann.
Wenn dann noch ein neues Bilderbuch angeschaut oder eine lustige Geschichte erzählt wird, ist die Welt fast schon wieder in Ordnung.
Derartige Maßnahmen sind mehr als nur psychologische "Tricks", um die Kinder von ihren Schmerzen abzulenken.
Schmerzen sind nie nur rein körperlich, sondern haben immer auch große psychosoziale Anteile, die bei einer Therapie entsprechend berücksichtigt werden müssen.
So arbeiten in den kinderschmerztherapeutischen Zentren auch Fachleute der unterschiedlichsten Disziplinen zusammen, um den Schmerzkindern - und ihren immer mitbeteiligten Familien - bei allen Facetten ihrer Erkrankung helfen zu können.

In ihnen arbeiten neben Pädiatern, Psychologen, Neurologen, Orthopäden, Rheumatologen, Gastroenterologen und Verhaltenstherapeuten auch Diätassistentinnen, Physiotherapeuten, Kinderkrankenschwestern und komplementär-medizinische Therapeuten (z.B. Akupunktur, Elektrotherapie usw.) zusammen, wenn es darum geht, den Kindern die Schmerzen zu nehmen und ihnen zu helfen, neue Strategien zu entwickeln, um mit akuten und chronischen Schmerzen fertig zu werden.
Der Ansatz ist immer ein zweifacher.
Durch den Einsatz von richtig dosierten, der Schmerzstärke angepassten Medikamenten - wobei man bei Kindern mit starken Schmerzen durchaus auch ohne die Gefahr einer Suchtentwicklung einzugehen mit Opiaten nicht sparen sollte - kann in den allermeisten Fällen eine weitgehende Schmerzfreiheit erreicht werden.

Die Schwierigkeit ist jedoch, dass viele Schmerzmedikamente bei Kindern nicht erforscht und daher auch nicht zugelassen sind.
Entsprechend erforderliche Studien werden aber von der Industrie als nicht lohnend angesehen, weil der Markt zu klein ist.
Es erfordert also sehr viel Erfahrung, um bei den verschiedenen Substanzen entscheiden zu können, welche Dosierung für Kinder die richtige ist.
Es ist nämlich keineswegs so, dass Kinder generell relativ weniger bekommen als Erwachsene.
Bei manchen Stoffen wären Kinder - aufgrund ihres zum Teil noch anderen Stoffwechsels damit deutlich unterdosiert, der erwünschte Effekt bliebe aus.

Kindern zu Schmerzmanagern erziehen
Ungefähr 1 Million Kinder leiden in Deutschland unter chronischen Kopf- oder Bauchschmerzen und etwa 500.000 unter Schmerzen rheumatischer Art.
Gerade bei Kindern mit chronischen Schmerzen ist es aber nicht damit getan, die Kinder lediglich mit Schmerzmitteln zu versorgen.
In den Schmerzzentren wurden daher besondere Trainingsprogramme entwickelt, in denen Kinder durch Information, Angstabbau und Persönlichkeitsförderung zu ihren eigenen "Schmerzmanagern" ausgebildet werden.
Sie lernen einerseits die Ursachen und auslösenden Faktoren ihrer Schmerzen zu erkennen.

Andererseits werden sie mit Bewältigungsstrategien vertraut gemacht, die ihnen helfen sollen, selber aktiv gegen den Schmerz angehen zu können.
Dazu gehören z.B. Entspannungverfahren (Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Phantasiereisen) und das Erlernen von positiven Selbstinstruktionen, die die lähmenden Gedanken wie "Gegen diese Schmerzen bin ich machtlos" ersetzen durch z.B. "Ich kann etwas tun gegen die Schmerzen".
Das Gefühl ohnmächtig ausgeliefert zu sein, das sich bei vielen Kindern mit chronischen Schmerzen entwickelt, soll auch durch Übungen und Rollenspiele zur Selbstbehauptung und Ich-Stärkung langfristig überwunden werden.
Begleitend sind in der Regel auch die Eltern und Bezugspersonen in solche Therapiestrategien eingebunden, damit alle Bedingungen, die die Schmerzen fördern und unterhalten, in den Blick genommen und verändert werden können.

Immer noch gibt es bei uns zu wenig Kinderschmerz-spezialisten
Eine ganz besondere Situation liegt bei den rund 16.000 Kindern und Jugendlichen vor, die aufgrund unheilbarer Erkrankungen das Erwachsenenalter nicht erreichen werden. Von ihnen sterben pro Jahr etwa 1.500, davon 500 an Krebs.
Gerade bei ihnen ist eine ausreichende Schmerztherapie ein schlichtes Gebot der Menschlichkeit, und hierzulande dennoch weit entfernt von Selbstverständlichkeit.
Damit solche Erkrankungen, die den Kindern ja schon die Zukunft nehmen, nicht auch noch die Gegenwart unerträglich machen, ist es so wichtig, den Schmerz zu besiegen und den Kindern und ihren Familien ein Leben ohne Ängste, Schmerzen und Qualen zu ermöglichen.
Langsam kommt bei uns ein Bewusstseinswandel in Gang, aber noch gibt es in Deutschland für viel zu wenig schmerzkranke Kinder die Möglichkeit, kompetente Hilfe zu erhalten.



Wen das Zipperlein plagt
Ursache und Therapie
der Gicht
Die Gicht, früher auch Zipperlein genannt, galt einst als eine Erkrankung, von der ausschließlich eine kleine Schicht privilegierter Schlemmer und Prasser betroffen wurde.
Das ist heute völlig anders.
Mit zunehmendem Wohlstand hat sich das Leiden sozusagen demokratisiert, so dass es heute in den Industriestaaten fast schon zu einer Art Volkskrankheit geworden ist.

Unter Gicht versteht man eine Stoffwechselerkrankung, bei der es infolge zu hoher Harnsäurekonzentration im Blut zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen (Natriumurat) in Gelenken und Geweben kommt.
Wenn der Anteil der Harnsäure mehr als 6,5 mg/dl beträgt, spricht man von Hyperurikämie (griech. = zu viel Harnsäure im Blut).
In den Industrieländern haben heute 30 Prozent aller Männer und 3 Prozent der Frauen erhöhte Harnsäurewerte.
Bei Frauen steigen die Werte nach den Wechseljahren an.
Allerdings entwickelt nur jeder zehnte Patient mit Hyperurikämie tatsächlich eine Gicht.
Die Wahrscheinlichkeit eines Gichtanfalles (Arthritis urica) steigt mit der Höhe der Harnsäurekonzentration im Blut.
Bei Werten zwischen 6,5 und 7 mg/dl beträgt die Chance, innerhalb der nächsten ein bis anderthalb Jahre einen Gichtanfall zu erleiden, weniger als 2 Prozent.
Das entsprechende Risiko erhöht sich jedoch deutlich, und zwar auf 40 Prozent, wenn die Werte bei 8 mg liegen.
Wenn die Werte über den Betrag von 9 mg/dl hinausgehen, liegt es bei nahezu 100 Prozent.

Die Harnsäureproduktion sollte die Harnsäureausscheidung nicht übersteigen

Harnsäure ist ein Endprodukt des Purinstoffwechsels.
Purine sind Zellbestandteile, die in allen menschlichen und tierischen Organismen vorkommen.
Die Harnsäure setzt sich aus zwei Anteilen zusammen:
den Endprodukten des endogenen, also körpereigenen Zellstoffwechsels, und den Abbauprodukten der mit der Nahrung zugeführten, also exogenen, purinhaltigen Substanzen.
Wenn die gesamte Harnsäureproduktion, sei sie endogen oder exogen, die Harnsäureausscheidung übertrifft, spricht man von einer "positiven Harnsäurebilanz".

Es kommt zu einer Vergrößerung des so genannten "Harnsäurepools".
Das führt dann im Laufe der Zeit zu einem Harnsäurerückstau im Organismus.
Die Ursachen dieser Fehlfunktion können recht unterschiedlicher Natur sein.
Man unterscheidet in diesem Zusammenhang zwischen primärer und sekundärer Hyperurikämie beziehungsweise Gicht.
Von einer primären Erkrankung spricht man, wenn auf Grund einer genetischen Veranlagung eine Störung der Harnsäureausscheidung über die Nieren zu Grunde liegt.
In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass auf Grund von Enzymdefekten eine vermehrte körpereigene Harnsäurebildung auftritt.
Die sekundäre Gicht kommt als Folge anderer Krankheiten vor, die mit einer erhöhten Harnsäureproduktion verbunden sind.
Dazu gehören Nieren- und Tumorerkrankungen, Blutarmut (Anämie) oder eine entgleiste Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).

Bis zum ersten Gichtanfall können Jahre vergehen

Wenn man der Erkrankung nicht durch geeignete therapeutische Maßnahmen entgegenwirkt, verläuft sie in der Regel in vier Phasen:

Die asymptomatische Phase:
Sie zeichnet sich durch die Akkumulation der Harnsäure im Organismus aus.
Sie verläuft völlig symptomlos und kann Jahre bis Jahrzehnte umfassen.

Die Phase der Erstmanifestation:
Nun hat der Harnsäurerückstau ein Ausmaß erreicht, das zum ersten Gichtanfall führt.
Auslöser sind rasche Änderungen des Harnsäurespiegels, z.B. nach einem purinreichen Essen, Alkoholkonsum oder auch einer Hungerkur.
Der Anfall kann von Fieber begleitet sein und betrifft meistens das Großzehengrundgelenk, was man auch als Podagra bezeichnet.
Das betroffene Gelenk ist stark entzündet, verfärbt sich hochrot und schwillt an.
Jede Berührung ist mit heftigen Schmerzen verbunden.
Die Patienten können mit dem betroffenen Fuß nur auf der Ferse auftreten und zeigen einen typischen humpelnd-hüpfenden Gang.
Hin und wieder werden auch das Daumengrundgelenk und in ganz seltenen Fällen Knie- oder Sprunggelenk befallen.

Die interkritische Phase:
Damit ist der Zeitraum bis zum nächsten Gichtanfall gemeint.
Diese Phase ist wiederum völlig symptomfrei.
Es kann Monate und Jahre dauern, bis ein erneuter Gichtanfall erfolgt.
Diese symptomfreie Zeit verkürzt sich jedoch nach jedem Anfall immer mehr, bis schließlich das letzte Krankheitsstadium eintritt.

Die chronische Gicht:
Jetzt werden die Schmerzen praktisch zum Dauerzustand.
Darüber hinaus entstehen bleibende Gelenkveränderungen.
An den gelenknahen Sehnenansätzen bilden sich Gichtknoten, die so genannten Gichttophi.
Dabei handelt es sich um schmerzlose, derbe Knötchen, die unmittelbar unter der Haut liegen und maximal einen cm groß werden können.
Bei Patienten mit langjähriger Gicht besteht häufig eine Einschränkung der Nierenfunktion.

Wichtig ist vor allem eine purinarme Ernährung

Mithilfe einer konsequenten Therapie lassen sich die Auswirkungen der Erkrankung bis zur völligen Beschwerdefreiheit mildern.
Wichtig ist vor allem eine purinarme Ernährung.
Eine dauerhafte medikamentöse Therapie kommt darüber hinaus immer dann in Frage, wenn der Harnsäureanteil 9 mg/dl übersteigt.
Zu diesem Zweck eignen sich u.a. der Enzymhemmer Allopurinol sowie das die Ausscheidung von Harnsäure fördernde Benzbromaron.
Liegen die Werte unterhalb dieses kritischen Grenzbereichs, sollten Sie vor allem auf einen gesunden Speiseplan achten.
Als Ziel ist die Senkung des Harnsäureanteils auf etwa 5,5 mg/dl ins Auge fassen.

Dazu ist es erforderlich, die Purinzufuhr und die daraus resultierende Bildung von Harnsäureäquivalenten einzuschränken.
1 mg Purin entspricht übrigens 2,4 mg Harnsäureäquivalent.
Sorgen Sie dafür, dass die Zufuhr von Harnsäureäquivalenten den Betrag von 500 mg pro Tag nicht überschreitet.
Zu diesem Zweck sollten Sie den Verzehr von Fleisch, Fisch oder Wurst auf 100 g pro Tag begrenzen.
Innereien enthalten den höchsten Puringehalt und sind deshalb ganz zu meiden.

Auch purinreiche pflanzliche Nahrungsmittel wie beispielsweise Hülsenfrüchte, Spargel, Kohl oder Rosenkohl sind nur mit äußerster Vorsicht zu genießen.
Das gleiche gilt auch für Alkohol.
Woraus sollte der Speiseplan bestehen?
Hauptsächlich aus purinarmen Lebensmitteln.
Dazu zählen beispielsweise Kartoffeln, Reis und Milchprodukte.
Da beim Kochen von Lebensmitteln ein Teil der wasserlöslichen Purine aus den Lebensmitteln herausgespült wird und ins Kochwasser übergeht, empfiehlt es sich, statt zu braten lieber zu kochen.
Voraussetzung ist natürlich, dass das Kochwasser nicht weiterverwendet wird.

Auch extremes Fasten ist schädlich

Vorsicht ist auch gegenüber übertriebenem Fasten angebracht.
Neben exzessivem Fleisch- und Alkoholkonsum ist auch extremes Hungern mit negativen Folgen für die Gesundheit verbunden.
Beim Fasten wird nämlich Körperfett abgebaut, was zur Bildung von Fettsäuren führt.
Das erhöhte Fettsäureangebot im Blut trägt wiederum zur Entstehung von so genannten Ketonkörpern bei, die die Ausscheidung von Harnsäure hemmen.
Folglich steigt der Harnsäurespiegel im Blut an.
Bei strengem Fasten können die Harnsäurewerte in kurzer Zeit über 15 mg/dl steigen und einen Gichtanfall auslösen.
Es ist daher immer besser, das Gewicht langsam zu reduzieren.
Außerdem ist es wichtig, während der Diät besonders viel zu trinken, da eine verstärkte Flüssigkeitszufuhr die Harnsäureausscheidung begünstigt.



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