Thema Gesundheit

Nur eine Lungenentzündung
Begegnung mit dem Tod



Kranker für Kranke bedankt sich bei
der Autorin Frau Heike Major hier
Auszüge aus ihrem Werk vorstellen zu dürfen


Lesen bildet nicht nur, sondern kann auch durch Erkenntnis heilen

Selbst Erlebtes zu Papier gebracht


Der Rückentext dieses Buches:

Eine Lungenentzündung hätte sie fast das Leben gekostet.
Aus nächster Nähe schildert Heike Major den Verlauf dieses einschneidenden Erlebnisses:
die Einlieferung ins Krankenhaus, den Überlebenskampf auf der Intensivstation und den Weg zurück ins Leben.
Der Leser lebt und leidet mit der Patientin und begreift, dass zur Gesundung nicht nur ein funktionierender Körper gehört.
Denn Erfahrungen dieser Art hinterlassen innere Wunden...

Wunsch der Autorin

Möge dieses Buch all denjenigen Menschen Kraft schenken, die nach einer schweren Lebenskrise einen neuen Anfang suchen, auf dass sie
den Mut finden, sich auf das Risiko "Zukunft" einzulassen
sich die Zeit nehmen, innere Stärke zu entdecken
unendlich viel Geduld über im Umgang mit sich selbst und
Milde walten lassen bei der Beobachtung und Bewertung
der eigenen Fortschritte.


Leiden Sie nicht, lesen Sie!

In dieser Nacht stellten sich auch die ersten Atembeschwerden ein.

Ab und zu wachte ich auf, merkte, wie schwer es mir fiel, Luft zu holen, wollte es gerne jemandem mitteilen, schaute mich in dem dunklen Zimmer um, ich war immer noch allein... und schlief fast im selben Moment wieder ein.

Es waren schwere, traumlose Schlafphasen, die meine Sinne trübten und meinen Willen lähmten.
Sobald ich aufwachte, versuchte ich, meine Situation zu begreifen.

Immer wieder schlief ich ein, wachte auf, wollte den ersten Gedanken denken und schlief ein, bevor ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte.

Ich wehrte mich gegen den Schlaf, aber er übermannte mich einfach.
Ich versuchte, mich zum Nachdenken zu zwingen, vergeblich.

In den Wachphasen registrierte ich, wie ich nach Luft schnappte, und verfolgte, wie mir das Atmen zunehmend schwerer fiel.
Ich bemühte mich, tiefer einzuatmen, doch hatte ich mittlerweile nicht einmal mehr eine Sekunde Zeit, um meinem Körper irgendwelche Befehle einzuhauchen.

Ich hoffte, dass ein Gefühl der Angst oder Panik neue Energien mobilisieren würde, aber ich war bereits zu geschwächt, um überhaupt noch Angst zu empfinden.
Außer einem dumpfen, alles lähmenden Allgemeinzustand gab es nichts mehr wahrzunehmen.

Einzig und allein meine Gehirnzellen suchten noch nach einem Ausweg.
Da mir selbst die Träume genommen worden waren, hatte ich kaum eine Möglichkeit, mich mit der Krankheit auseinander zu setzen.
Bei meinem nächsten Wachzustand waren die Atembeschwerden bereits in eine akute Atemnot übergewechselt.

Ich brauchte Hilfe.
"Ich kann nicht mehr atmen!", rief ich halblaut ins Zimmer hinein.
Es war wohl mehr ein Flüstern.
Mit Sicherheit hatte es niemand gehört.

Der Schlaf kam zurück.

War es das Unterbewusstsein, das mich immer wieder aufweckte?
Ich wurde nun häufiger wach.
In diesen Momenten konzentrierte ich mich darauf, den Notknopf zu drücken.

Ich plante nicht, was zu tun war, ich programmierte es ein:
"Aufwachen, auf den Notknopf drücken!!!"

Nach mehreren Wach- und Schlafphasen gelang mir das fast Unmögliche.
Mit einem schier unbeschreiblichen Aufwand an Kraft und Willen erreichte ich diesen Knopf und schickte meinen Hilferuf in die nächtliche Stille des Krankenhauses hinaus.

Ich hatte es geschafft.

Für den Bruchteil einer Sekunde erspähte ich den weißen Kittel der Nachtschwester.
"Ich kann nicht mehr atmen!", schleuderte ich in den Raum, mein Leben schien gerettet...

Mittlerweile hatte ich einen Zustand erreicht, in dem ich weder wach bleiben noch schlafen konnte.
Eigentlich fiel ich alle paar Sekunden in meinen Schlummerzustand zurück.
Fast im selben Moment weckte mich mein Körper wieder auf, weil er nicht mehr genug Sauerstoff erhielt und sich gegen den nahen Tod aufbäumte.

Ich röchelte.
Meine Güte, wo blieben diese Leute?
So etwas konnte dem Krankenhauspersonal doch nicht verborgen bleiben.
Nur noch ein paar Minuten durchhalten, sie waren bestimmt auf dem Weg zu mir.

Die Lunge funktionierte nicht mehr.
Natürlich, die Lunge war ein Muskel.
Sämtliche Muskeln in meinem geschwächten Körper stellten ihre Funktion ein.
Ganz langsam, nach und nach.
Die Beine waren nur der Anfang gewesen.

Ich konzentrierte mich auf die Lunge.
Jeder Atemzug wurde zum Kraftakt.

Gleich würden sie kommen.
Ich versuchte, meinen Brustkorb zu zwingen, sich zu heben.
Eiiiinaaaaatmeeeen !
Aus.
Eeeeiiiin!
Aus.
Eeeeeeiiiiiiiiiinnn! Bitteeeee!

Als ich das nächste Mal aufwachte, sah ich die Ärzte.

Endlich!
Drei waren es.
Sie standen in der Tür.
Silhouetten.
Die Gesichter konnte ich nicht erkennen, weil im Krankenzimmer auch jetzt noch kein Licht brannte und der hinter ihnen liegende, grelle Schein der Flurlampen ihre Gestalten in dunkle Schatten verwandelte.

Hatten sie mich schon untersucht?
Warum sagten sie nichts?
Eine Ärztin war dabei, so viel verrieten mir die Gestalten...

Ein Anflug von Ratlosigkeit durchströmte das Krankenzimmer.

Kommt her!
Irgendwie musste ich diesen Leuten klar machen, dass es sich hier um einen Fall von Leben und Tod handelte.

"In fünf Minuten bin ich weg", stieß ich hervor, "ich kann nicht mehr atmen!"

Die Silhouetten rührten sich nicht von der Stelle.
Härte ich ein Gemurmel?
Warum sprachen sie mich nicht an?

Schließlich kam Bewegung in die Gruppe.
Die Gestalten drehten sich um, traten auf den Flur hinaus und... schlossen die Tür hinter sich.

Ich konnte es nicht fassen.
Hatten sie mich nicht gehört?

Sie würden mich hier doch nicht liegen lassen?
Hatten sie sich auf den Flur zurückgezogen, um dort zu beratschlagen?
Oder hatten sie den Ernst der Lage nicht erkannt?
In welchen Abständen wurde in der Nacht nach den Patienten geschaut?
Stündlich? Halbstündlich?
Ich wusste, wenn diese Leute in einer halben Stunde wiederkämen, würden sie mich tot in meinem Bett finden.
Ich durfte sie nicht gehen lassen. Ich musste sie festhalten!

Und obwohl es mir trotz der Schwere der Situation unendlich peinlich war, rief ich.
Ich hielt den Atem an und legte meine ganze, noch verbliebene Kraft in meine Stimme.

"Hilfe! Ich ersticke, ich ersticke, ich ersticke... !!!!!"


Kommentar:

Der Leser lebt und leidet mit der Patientin und begreift, dass zur Gesundung nicht nur ein funktionierender Körper gehört.
Denn Erfahrungen dieser Art hinterlassen innere Wunden...



"Eine Geschichte, die alle angeht:
kranke und gesunde Menschen, Ärzte, Schwestern, Pfleger, Patienten und Menschen, die nach einer schweren Lebenskrise einen neuen Anfang suchen."

Rezension:

Eine Rezension zu diesem Buch finden Sie unter:
www.ixlibris.de
www.all-around-new-books.de




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Taschenbuch, 144 Seiten
© 2001 Verlag Schnell, Warendorf
ISBN: 3-87716-790-x
Preis: 9,90 Euro
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