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Das Leben ist nicht freudlos

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Das Leben ist nicht freudlos


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Fehler im Umgang mit suizidgefährdeten Depressiven
Vermeiden von direkter Nachfrage

Vergessen zu fragen, Nichtbeachten von Zeichen

Mangelnde Untersuchung der Umstände, die zur Suizidgefährdung führen

Verharmlosung von Not und Krise, Unterstützen der Verharmlosungstendenzen des Patienten

Ablehnung des Patienten als nicht krank

Einstufung des Suizidgefährdeten als Versager oder Erpresser

Das Gespräch muss sehr konkret, direkt und einfühlsam geführtwerden;
ähnlich, wie es in den folgenden Beispielen geschieht:

"Wenn es jemand so schlecht geht wie Dir, denkt man vielleicht daran, es sollte vorbei sein mit der Quälerei.
Hast Du schon einmal daran gedacht, Deinem Leiden und Deinem Leben ein Ende zu setzen und Dir das Leben zu nehmen?"
nach Wolfersdorf

"Bei Deiner Hoffnungslosigkeit erscheint mir der Gedanke daran, sich selbst das Leben zu nehmen, naheliegend.
Hast Du einen derartigen Gedanken auch schon einmal gehabt?"
nach Wolfersdorf

Es ist eine konkrete Erfahrung, dass Patienten froh darüber sind, auf ihre Suizidgedanken angesprochen zu werden.
Sie sagen dann im nachhinein häufig:
"Gut, dass ich darauf angesprochen worden bin - ich hätte es von mir aus nicht sagen können."

Manchmal versuchen die Kranken, ihre Suizidgedanken zu verharmlosen:
"Ach, nimm das nicht so ernst, das tue ich schon nicht, das geht mir nur jetzt gerade durch den Kopf."
Dabei besteht die Gefahr, dass sich Patient, Therapeut und Angehörige über das Ausmaß der Gefahrdung täuschen und notwendige Maßnahmen unterbleiben.
Besteht eine Selbsttötungsgefahr, müssen sofort Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden:

Es muss eine Gesprächsmöglichkeit geschaffen werden.
Die Suizidabsicht muss als Notsignaloffen und direkt, aber einfühlsam ausgesprochen werden.
Betonen Sie die Bindung im Leben des Suizidgefährdeten und vor allem auch die Hoffnung auf eine zu erwartende Besserung.
Versuchen Sie im Gespräch herauszustellen, was den Kranken noch hält und bindet.
Sind es Bindungen nach außen - z.B. die Kinder, Verwandte oder die berufliche Situation?
Gibt es auch eine innere eigene Hoffnung?
Kann es wieder besser werden?
Hat der Kranke das schon einmal erlebt und überlebt?
Gibt es noch irgendwelche Wünsche, für deren Erfüllung es sich zu leben lohnt?
Wenn Sie im Gespräch erst einmal so weit gekommen sind, dann stehen Fragen nach den Veränderungen in der jetzigen Situation an:
Was soll sich ändern?
Wie soll es sich ändern?
Wieviel Zeit gibt der Kranke sich?
Wieviel Hoffnung hat er?
Hierher gehören auch die Fragen nach den Zukunftsperspektiven:
Wie soll es in einem Jahr in seinem Leben aussehen?
Versuchen Sie möglichst genau über die Zukunftsvorstellungen des Depressiven zu sprechen.
Stellen Sie Fragen und hören Sie aufmerksam zu.

Außerdem müssen Sie, falls es noch nicht geschehen ist, den Kranken zum Aufsuchen eines Arztes bewegen bzw. den behandelnden Arzt so schnell wie möglich von der Suizidgefahrdung informieren, um mit ihm zusammen eine Entscheidung über eine mögliche Einweisung herbeizuführen.

Das einfühlsame und ausführliche Gespräch mit dem depressiv Kranken ist die Grundlage für alle weiteren Schritte. Sie können in diesem Gespräch vieles tun, um über die akute Gefahr der Selbsttötung hinwegzukommen und den suizidgefährdeten Depressiven in kompetente Fürsorge zu bringen.
Manchmal ist dabei auch die Einweisung in die psychiatrische Klinik gegen den Willen des Kranken nötig.
Im Sinne der Lebensrettung sollte dies rasch geschehen.
Ohne Schuldgefühle und ohne dieses falsche Verständnis von menschlicher Freiheit, das lebensgefährlich wird, wenn Sie in einer derartigen Krisensituation meinen:
Jeder könne tun, was er wolle, auch wenn er für sich selbst nicht mehr die Verantwortung tragen kann und sich dann in seiner Depression umbringt.



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Verhalten bei akuter Selbsttötungsgefahr
Selbsttötungsdrohungen, besonders konkret formulierte, müssen immer ernst genommen werden.

Sie müssen nicht selbst Problemlösungen finden;
wichtiger ist das aufmerksame Zuhören und das einfühlsame und ernsthafte Nachfragen.
Gut gemeinte Ratschläge, "Moralpredigten" und Aufmunterungsversuche drängen den Selbstmordgefährdeten nur immer tiefer in seine Ausweglosigkeit zurück.

Teilen Sie Ihre eigenen Gefühle angesichts der Selbstmorddrohung ehrlich mit, auch wenn Sie damit in Widerspruch zu den Äußerungen des Verzweifelten geraten.

Nach einem glücklicherweise fehlgeschlagenen Selbstmordversuch braucht der Depressive Ehrlichkeit, Offenheit und Respekt.
Es wäre völlig falsch, ihm bei der Vertuschung seiner verzweifelten Situation zu unterstützen, und vielleicht so zu tun, als ob der Selbsttötungsversuch nur ein Versehen oder ein Unfall gewesen wäre.
Fragen Sie offen nach den Gründen und Problemen, die die Lebenssituation scheinbar aussichtslos gemacht haben.
Verbergen Sie dabei auf keinen Fall ihre eigenen Gefühle von Wut, Hilflosigkeit, Angst, Schuld und Liebe.

Wenn Sie sich durch den Selbstmordgefährdeten überfordert oder sogar erpreßt fühlen, sollten Sie nicht zögern, sich weitere Hilfe durch Außenstehende zu holen.

Zu Ihrer eigenen, notwendigen seelischen Entlastung ist es wichtig, mit vertrauten Personen über den Selbstmordversuch zu sprechen und ihn nicht als "Schande" zu verheimlichen.



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möchte ich Sie gerne auf zwei Schriftsteller, Frau Dr. Wolf und Herrn Dr. Merkle aufmerksam machen, die beide "Psychologie" studiert haben.
Ihr exzellenter Ruf der weit über deutsche Lande hinaus geht, ist sicher dadurch begründet, dass Sie Ihre therapeutische Qualifikation durch Studien in den vereinigten Staaten vervollständigt haben.
Herr Dr. Rolf Merkle hat z.B. dort an der Universität von Kentucky studiert.


Dieser Hinweis würde hier nicht stehen, wenn ich selbst nicht schon einige Werke gelesen hätte und viel für mich daraus schöpfen konnte.
Es wird da auf einfach verständliche Art geschrieben und es ist mir dadurch nicht schwer gefallen "anzunehmen"!!!



 
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