Schwindel - Ratgeber

Was tun, wenn der Kopf zerspringt?

Entspannungsübungen im Bereich des Nackens für Schwindelpatienten
Liebe Leserin, lieber Leser,

viele Menschen leiden in unserer Zeit an mehr oder weniger heftigen Schwindelanfällen.
Dies bedeutet aber nicht, daß alle, die über Schwindel klagen, an derselben Krankheit leiden.
Denn erstens gibt es viele verschiedene Arten des Schwindels, und zweitens können auch die Ursachen, die die Schwindelanfälle hervorrufen, sehr unterschiedlich sein.
Deswegen gibt es auch keine Universaltherapie gegen den Schwindel.
Oft ist jedoch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll, die durch bestimmte Gymnastikübungen ergänzt werden kann.

Diese Seite will Ihnen einige Übungen vorschlagen, die Ihnen bei der Therapie Ihrer Schwindelbeschwerden helfen können.
Sie sind einfach und ohne fremde Hilfe jederzeit durchzuführen.
Alle diese Übungen wurden von erfahrenen Krankengymnasten entwickelt und haben sich bei vielen Patienten bewährt.
Wir möchten Ihnen damit Möglichkeiten bieten, gegen Ihre Schwindelanfälle aktiv zu werden.
In diesem Sinne wünschen ich Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit.


Was ist Schwindel?
Der Begriff "Schwindel" ist nicht exakt festgelegt.
Würden zehn Patienten ihre Schwindelgefühle beschreiben, erhielte man sicherlich zehn Schilderungen von sehr unterschiedlichen Empfindungen.
Die Skala reicht vom Gefühl des Sichdrehens oder des Schwankens bis hin zum Schwarzwerden vor den Augen.
Die verschiedenen Arten des Schwindels haben nur eine Gemeinsamkeit:
Derjenige, dem schwindlig ist, hat Schwierigkeiten, sein Gleichgewicht zu halten.

Die Organe, die für das Gleichgewichtsempfinden verantwortlich sind, liegen im Innenohr und stehen über Nervenbahnen mit dem Gehirn in Verbindung.
Wie der gesamte Körper werden sie durch das Kreislaufsystem mit Blut versorgt.

Die Störung der Durchblutung des Innenohrs ist eine häufige Ursache des Schwindels.
Die Ursachen dieser Störung wiederum können sehr verschieden sein:
Verspannte Muskeln, Veränderungen in der Halswirbelsäule, allgemeine Kreislaufprobleme oder auch spezielle Engpässe der Blutgefässe, die zum Innenohr hinführen, können für dessen Minderdurchblutung verantwortlich sein.


Die Übungen
Die Übungen, die wir Ihnen nun vorstellen, haben den Zweck, Ihren gesamten Schulter- und Nackenbereich zu lockern und Verkrampfungen zu lösen.
Denn ein entspannter Nacken ist eine günstige Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung des Schwindels.

Jeder Sportler weiß, daß lockere Muskeln leistungsfähiger sind als eine verkrampfte oder verspannte Muskulatur.
Im Prinzip verhält es sich im Nacken ähnlich.
Hier können Verspannungen dazu beitragen, die Durchblutung zu verschlechtern, und damit die Symptome des Schwindels zu verstärken.

Deshalb sind die folgenden Übungen sinnvoll für jeden, der an Schwindel leidet - gleichgültig, worin bei jedem einzelnen die Ursachen liegen.
Denn mit einer entspannten Nackenpartie fühlen Sie sich nicht nur wohler und sicherer, sondern bieten auch den Schwindelattacken weniger "Angriffsfläche".


Die Ausgangsposition

Wichtig ist, daß alle folgenden Übungen aus einer bestimmten Ausgangsposition heraus durchgeführt werden, denn nur dann wirken sie richtig entspannend.
Außerdem entlasten Sie in dieser Sitzhaltung Ihre Wirbelsäule.
Sitzen Sie deshalb nicht nur während der Übungen in dieser Haltung, sondern möglichst auch sonst bei jeder Gelegenheit, wie I. B. am Tisch oder vor dem Fernseher.

Setzen Sie sich mit aufgerichtetem Oberkörper auf einen Hocker oder einen Stuhl, ohne sich anzulehnen.
Stellen Sie die Füße ganz auf die Erde, so daß die gesamten Sohlen Bodenkontakt haben.
Die Unterschenkel stehen beckenbreit auseinander, so daß die Knie genau nach vorne weisen.
Knie- und Hüftgelenke müssen im rechten Winkel gebeugt sein.
Das bedeutet: Sie sitzen "kerzengerade".
Wenn Sie den Hocker vor einen Spiegel stellen, können Sie Ihre Haltung selbst kontrollieren.


Übung 1

Fußsohlen auf den Boden, spannen Sie die Gesäßmuskeln an und "machen Sie Ihren Nacken lang".
Das bedeutet:
Schieben Sie den Hinterkopf in Richtung Zimmerdecke und machen dabei ein Doppelkinn.
Die Nackenwirbelsäule bleibt dabei gestreckt.
Dann ziehen Sie die Schultern leicht nach hinten unten, wobei die Hände auf den Oberschenkeln liegenbleiben.
Halten Sie die Spannung und zählen dabei langsam bis fünf.
Dann lösen Sie die Spannung wieder.

Wiederholen Sie diese Übung 5 x.
Vergessen Sie dabei bitte auf keinen Fall das Atmen, denn eine ruhige Atmung ist die Voraussetzung für wirkungsvolle Entspannung.


Übung 2

Ziehen Sie beide Schultern bis zu den Ohren hoch, zählen bis drei und lassen sie danach wieder fallen.
5x wiederholen und dabei ruhig weiteratmen.


Übung 3

Lassen Sie jetzt beide Schultern gleichzeitig rückwärts kreisen.
Bewegen Sie aber bitte nur die Schultern, die Arme bleiben locker seitlich hängen.
Bitte 10x kreisen und das Atmen nicht vergessen.


Übung 4

Lassen Sie beide Arme hängen.
Die Daumen zeigen nach vorne und sind leicht abgespreizt.
Dann ziehen Sie beide Schulterblätter langsam aufeinander zu.
Dabei drehen sich die Arme nach außen, so daß die Daumen nach außen zeigen.
Halten Sie die Spannung, zählen dabei bis fünf und lösen die Spannung dann wieder.
Wiederholen Sie dies 5x und atmen Sie dabei tief und ruhig.


Übung 5

Falten Sie die Hände hinter Ihrem Kopf, so daß die Ellenbogen links und rechts genau zur Seite weisen.
Dann drücken Sie mit dem Hinterkopf langsam gegen die gefalteten Hände und machen ein Doppelkinn.
Die Hände geben dabei leichten Gegendruck.
Auf diese Weise wird Ihr Nacken "gedehnt".
Zählen Sie langsam bis fünf und lösen Sie dann die Spannung.

Wiederholen Sie diese Übung 5x und vergessen Sie dabei das Atmen nicht.


Übung 6

Eine Hand faßt seitlich über den Kopf und drückt leicht auf die Stelle über dem Ohr.
Der Kopf gibt Gegendruck und bleibt in seiner Ausgangsstellung.
Halten Sie die Spannung, zählen Sie bis fünf und lösen Sie die Spannung wieder.

Wiederholen Sie diese Übung bitte jeweils 5x mit der rechten Hand über dem linken Ohr und mit der linken Hand über dem rechten Ohr, ohne dabei die Luft anzuhalten.


Übung 7

Eine Hand liegt oben auf dem Kopf.
Der Kopf schiebt sich langsam gegen den Widerstand der Hand "in Richtung Zimmerdecke".
Machen Sie dabei ein Doppelkinn, so daß Ihr Nacken "lang" wird.
Halten Sie die Spannung und zählen Sie langsam bis fünf.
Dann lösen Sie die Spannung wieder.

Auch diese Übung wiederholen Sie bitte 5x und atmen dabei ruhig weiter.


Übung 8

Drehen Sie den Kopf leicht nach rechts, ohne den Hals zu neigen.
Dann ziehen Sie das Kinn nach rechts unten.
Dadurch wird Ihr Nacken auf der linken Seite gedehnt.
Mit den Armen können Sie diese Dehnung noch unterstützen:
Die rechte Hand greift dabei an die linke Hälfte des Hinterkopfes, und die linke Hand liegt quer über Ihrem Rücken.
Halten Sie die Dehnung, zählen Sie dabei bis fünf und lösen Sie sie wieder.

Wiederholen Sie diese Übung jeweils 5x zu jeder Seite, am besten immer abwechselnd links und rechts.
Vergessen Sie bitte auch hier das regelmäßige Atmen nicht.


Übung Zum Abschluss der "Packgriff"

Fassen Sie mit der rechten Hand zwischen linke Schulter und Hals.
Dort fühlen Sie, oberhalb des Schlüsselbeines, den sogenannten "aufsteigenden Trapezmuskel".
Fassen Sie ihn mit der Hand und ziehen ihn nach vorne in Richtung des Schlüsselbeines.
Halten Sie ihn dort für ein paar Sekunden fest.

Genauso geht es mit der linken Hand und der rechten Schulter.


Sie haben jetzt Übungen zur Entspannung Ihres Nackens kennengelernt.
Damit verfügen Sie über ein zusätzliches Mittel, sich gegen Schwindelattacken zu schützen.
Wenn Sie die Medikamente, die Ihnen Ihr Arzt verordnet hat, regelmäßig einnehmen und die Übungen mehrfach am Tage durchführen, werden Sie möglicherweise schon bald merken, daß Ihre Schwindelanfälle immer schwächer werden oder ganz verschwinden.
Denn ein entspannter Nacken ist eine wertvolle Hilfe bei der Behandlung Ihrer Schwindelanfälle.
Hören Sie also nicht mit den Übungen auf, wenn Sie nicht sofort einen Erfolg bemerken.
Unterstützen Sie vielmehr Ihren Arzt bei seiner Therapie, indem Sie seine Empfehlungen gewissenhaft befolgen.
Dann haben Sie die größten Chancen auf dauerhafte "Schwindelfreiheit".

Ich wünsche Ihnen - gemeinsam mit Ihrem Arzt - viel Erfolg bei Ihren Aktivitäten gegen den Schwindel.







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Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen, deshalb achten Sie auf die Symptome.
Fast jeder von uns hat sie schon mal erlebt und oft aus den verschiedensten Gründen.
Bei einer Grippe, nach einer langen Nacht mit zuviel Alkohol oder einfach aus heiterem Himmel: Kopfschmerzen!
Die Ursachen hierfür können unterschiedlicher nicht sein.
Daher spricht man im medizinischen Sinne nicht von einer Krankheit, sondern von einem unspezifischen Symptom.
Bei jedem Kopfschmerz sind das Empfinden und die gesundheitliche Gefährdung anders.
Für die richtige Behandlung ist eine genaue Unterscheidung nach Art des Schmerzes deshalb so wichtig.


So schnell akute Kopfschmerzen kommen, so schnell können sie auch wieder verschwinden!
Es gibt zum einen akute Kopf schmerzen, die z. B. während eines grippalen Infektes auftreten können.
Sie sind wie alle Kopfschmerzen zwar unangenehm, jedoch weitgehend ungefährlich, da sie rasch verschwinden, wenn auch die Ursache abgeklungen ist.

Chronische Kopfschmerzen hingegen sind weitaus ernster zu nehmen.
Sie quälen den Betroffenen ununterbrochen oder immer wieder in regelmäßigen Abständen.
Die häufigsten Formen chronischer Kopfschmerzen sind:


Die Migräne
Sie tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf und ist oft familiär bedingt,

die Schmerzen sind meist einseitig und haben einen pulsierenden Charakter,

die Attacken dauern zwischen 4 und 72 Stunden,

sie können bis zu sechs- oder achtmal pro Monat auftreten,

die Zeit zwischen den Attacken ist schmerzfrei.


Chronische Kopfschmerzen sind hartnäckig und vor allem ernst zu nehmen!
Doch gibt es oft noch weitere unangenehme Begleiterscheinungen wie Übelkeit bis zum Erbrechen oder Überempfindlichkeit gegen Lärm, Licht und Gerüche.
Auch die Funktion der Darm- und Nierentätigkeit (Stuhlgang und Wasserlassen) kann während der Anfälle beeinträchtigt werden.
Als Folge solcher Anfälle können Stimmungsschwankungen, Konzentrationsstörungen oder Schwindel auftreten.
Auslöser sind oft ein rascher Wetterwechsel, Situationen vor bzw. nach psychischem StreB oder ein Wechsel im Schlaf-Wach- Rhythmus.


Der Spannungskopfschmerz
Er ist in der Regel beidseitig,

macht sich als dumpf drückender Schmerz bemerkbar,
tritt vorwiegend im Nacken- und Stirnbereich auf.

Die Begleiterscheinungen, wie sie bei der Migräne zu finden sind, treten hier in der Regel nicht auf.
Das Schmerzempfinden ist bei weitem nicht so ausgeprägt und steigert sich auch nicht bei körperlicher Anstrengung.
Im Gegensatz zur Migräne kann man bei dieser Art von Kopfschmerzen täglich oder auch jeden zweiten Tag betroffen sein.


Der Halswirbelsäulenbedingte Kopfschmerz
Typisch für diese Art ist sein tägliches Auftreten, die Beeinflussung durch entsprechende Kopfbewegungen und die Ausstrahlung der Schmerzen in den Schulter- und Armbereich.
Sie sind leicht zu verwechseln mit Migräne oder Spannungskopfschmerzen, deshalb achten Sie bitte auf die Symptome, auf deren exakte Schilderung der Arzt für seine Diagnose auch angewiesen ist.


Der Medikamentenbedingte Kopfschmerz
Er entsteht bei regelmäßiger bzw. sehr häufiger Einnahme von Schmerzmitteln.
Da der Betroffene die entstandenen Kopfschmerzen wieder mit weiteren Medikamenten bekämpft, entsteht ein regelrechter Teufelskreis.
Der totale Verzicht auf jegliche Schmerzmittel ist in diesem Fall die einzige Hilfe und in den häufigsten Fällen nur unter ärztlicher Aufsicht möglich.


Je genauer Sie Ihre Kopfschmerzen beschreiben, desto sicherer ist die Diagnose Ihres Arztes.
Bei einem der folgenden Symptome behandeln Sie sich bitte nicht selbst, sondern fragen Sie auf jeden Fall ihren Arzt:

Schlagartige, heftige und explosive Kopfschmerzen,
Kopfschmerzen mit Taubheitsgefühl, Lähmungen, Sehstörungen, Nackensteifigkeit, Fieber, Lichtempfindlichkeit und Erbrechen,
wenn Kopfschmerzen nach einer Schädelverletzung nicht rasch abklingen,
wenn Kopfschmerzen erstmals auftreten und tage- bzw. wochenlang anhalten,
bei Wesensveränderungen, Bewußtlosigkeit oder Krampfanfällen.


Manche Kopfschmerzen können ganz andere Ursachen haben.
Nehmen Sie dann unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch.
Nur der Arzt kann den Kopfschmerz richtig einschätzen und Ihnen auch die Angst vor möglichen anderen Ursachen (z.B. Hirnhautentzündung, Hirnblutung oder Hirntumor) nehmen.
Es gibt heutzutage für fast alle Kopfschmerzen wirkungsvolle Behandlungsmethoden.

Wichtig ist, daß sie richtig erkannt und mit den geeigneten Maßnahmen therapiert werden, statt einfach nur eine Tablette zu schlucken.


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