Innovative Behandlungsmethoden bei chronischen Rückenschmerzen

Stichwort Eigenleistung
Ist Prävention Privatsache?



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Quellenangabe der Berichte: 04/2002
Fachzeitschrift Orthopress
© 2001 FIWA Verlag GmbH Köln

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf

Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.

Minimalinvasive Orthopädie an der Halswirbelsäule

Rückenschmerzen gehören zu den ständigen Begleitern für viele von uns.
Vor allem im Halswirbelbereich aber sind chronische Schmerzen für die Betroffenen ein Albtraum und schränken die Lebensqualität meist erheblich ein.
Offene Operationen an der Halswirbelsäule sind allerdings risikoreich.
Dagegen können Erkrankungen an der Halswirbelsäule auch mit minimalinvasiven Schmerztherapien inzwischen hervorragend behandelt werden.
Innovative Methoden sind die CT-gesteuerte Thermokoagulation und die epidurale Kathetermethode.

"Chronische Rückenschmerzen können ganz unterschiedliche Ursachen haben.
Zur Behandlung steht mittlerweile ein breites Therapiespektrum an offenen, konservativen und minimalinvasiven Eingriffen zur Verfügung, das je nach individueller Diagnose richtig eingesetzt werden muss," erklärt der Münchner Orthopäde Dr. Jürgen Schwickal.
Die Schmerzen an der Halswirbelsäule entstehen neben Spätfolgen durch Verletzungen wie beispielsweise nach "Schleudertraumen" vor allem durch Verschleißerscheinungen an der Wirbelsäule oder an den Bandscheiben.
So kann zum Beispiel durch Degeneration des Bandscheibenfaserrings eine Bandscheibenvorwölbung oder ein Bandscheibenvorfall entstehen.
Bei älteren Patienten zeigen die kleinen Wirbelgelenke häufig Abnutzungserscheinungen, wobei es im Rahmen des Verschleißes zu einer Knochenneubildung kommt.
"Diese Neubildungen können zur Kompression einer Nervenwurzel an der Austrittsstelle zwischen zwei Halswirbeln führen, aber auch eine Einengung des Rückenmarkkanals oder eine Lockerung der Wirbelverbindungen und damit eine Instabilität der Wirbelsäule hervorrufen", so Dr. Schwickal.

Nicht nur Schmerzen
sind die Folge
Die Folgen solcher Veränderungen an der Halswirbelsäule können starke Verspannungen der Nacken-, Hals und Armmuskulatur, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrgeräusche sein.
Treten gleichzeitig ausstrahlende Schmerzen in Schultern und Armen oder Kribbeln und Lähmungen in Hand und Fingern auf, sind auch die Rückenmarksnerven beteiligt.
Bei diesen Alarmsignalen ist eine sofortige therapeutische Intervention nötig, da es neben der Linderung der Beschwerden darum geht, irreparable Folgeerscheinungen zu vermeiden.

Minimalinvasive Behandlungsmethoden auf dem Vormarsch
Mit konservativen Behandlungsmethoden wie medikamentöser, physikalischer oder physiotherapeutischer Therapie sind chronische Schmerzen im Halswirbelsäulenbereich oft nur schwer zu therapieren.
Die Alternative ist nicht selten eine Versteifungsoperation der betroffenen Wirbelkörper.
Neue Möglichkeiten haben nun die minimalinvasiven CT-gesteuerten Eingriffe eröffnet, bei denen Wärme oder Medikamente über eine Sonde unter computertomografischer (CT) Bildkontrolle zielgenau an den Ort des Schmerzgeschehens eingebracht werden.
Sie stellen inzwischen eine wichtige Ergänzung des nichtoperativen Therapiespektrums dar.

Schmerzende Nervenfasern können ausgeschaltet werden
Sehr gute Behandlungsergebnisse werden mit der so genannten Thermokoagulation erzielt.
Dabei wird der Schmerz durch die Verödung der schmerzerzeugenden Nerven ausgeschaltet.
In der Neurochirurgie wird die Thermokoagulation schon seit einigen Jahren als effektive Maßnahme gegen Trigeminusneuralgien eingesetzt.
Unter CT-Kontrolle wird dabei eine Thermosonde direkt an das betroffene Wirbelgelenk geführt.
Mit Wärmeenergie werden dann die schmerzerzeugenden Nervenendigungen verödet.
So wird die Leitung der Schmerzfasern unterbrochen, und der Schmerz kann sich nicht weiter ausbreiten.
Die Patienten verspüren meist bereits einige Tage nach dem Eingriff eine deutliche Besserung.

"Die Thermokoagulation ist ein schonendes und zugleich wirkungsvolles Verfahren, Beschwerden zu lindern, deren Ursache in einer Degeneration der kleinen Wirbelgelenke liegt", erläutert Dr. Schwickal:
"Während die Wirkung einer medikamentösen Schmerzbehandlung meist schon nach wenigen Tagen nachlässt, hält der schmerzlindernde Effekt der Hitzesondenbehandlung bis zu einem Jahr, im Idealfall auch länger, an.
Sind die verödeten Nerven wieder zusammengewachsen und treten erneut Schmerzen auf, kann sich der Betroffene bedenkenlos erneut einer Behandlung unterziehen."

Enzymlösung löst Verklebungen und wirkt abschwellend
Bandscheibenvorfälle durch degenerative Veränderungen kommen im Bereich der Halswirbelsäule zwar seltener vor als an der Lendenwirbelsäule, doch können die Auswirkungen ebenso schmerzhaft sein.
Insbesondere wenn durch die Bandscheibenschädigung eine Nervenwurzelreizung oder eine Verengung des Wirbelkanals vorliegt, kann es zu anhaltenden Rücken- oder Nackenschmerzen beziehungsweise zu ausstrahlenden Schmerzen in Schultern und Arme kommen.

Eine deutliche Beschwerdelinderung kann hier durch die "Epidurale Kathetermethode" erzielt werden, die inzwischen als schmerztherapeutisches Standardverfahren zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen im Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenbereich eingesetzt wird.
Auch bei diesem Verfahren leistet die radiologische Kontrolle gute Dienste, da sie eine zielgenaue Steuerung und Platzierung des flexiblen Katheters im Wirbelkanal an die betroffene Nervenwurzel erlaubt.
Über den Katheter werden dann entzündungshemmende Medikamente zur Abschwellung der Nervenwurzel und des umliegenden Gewebes, Enzyme zur Lösung von Verklebungen sowie eine spezielle Kochsalzlösung injiziert.

Der 30-minütige Eingriff, der unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird, erfolgt stationär, die Umspülungen werden zweimal täglich wiederholt.
In der Regel kann der Patient nach einer Schonungsphase von etwa zwei Wochen wieder sein gewohntes Alltagsleben aufnehmen.
"Da die schmerz- und entzündungshemmenden Medikamente mit dem epiduralen Katheter direkt an den schmerzverursachenden Nerv gebracht werden können, ist auch hier der Behandlungserfolg gegenüber herkömmlichen konservativen Methoden deutlich verbessert.
"Nach Einschätzung Dr. Schwickals verspüren" etwa 70 bis 80 Prozent der Patienten eine lang anhaltende Schmerzerleichterung und können so eine offene Operation vermeiden.

Dr. Schwickal:
"Minimalinvasive Eingriffe stellen heute eine wichtige Ergänzung des Therapiespektrums dar."


Orthopädische Schmerztherapie München
Dr. Jürgen Schwickal & Kollegen
Kreiller Str. 62 A
D-81673 München
Tel.: 089 - 43 25 96
Fax: 089 - 43 25 54





Das deutsche Gesundheitswesen kränkelt.
Ja, es sieht sogar so aus, als würde es nicht mehr auf die Beine kommen.
Denn:
Die Beiträge für die Krankenkassen steigen, die dafür gebotenen Leistungen werden immer weniger - ein Dilemma für alle, die sich krankenversichern müssen.
Doch der toxikologische Befund führt noch weiter:
Der medizinische Fortschritt wird immer teurer, immer besseres Gerät und Medikamente, deren Entwicklung Unsummen verschlingen, lassen die Bevölkerung immer älter werden.
Die Folge:
Die Kosten im Gesundheitssystem explodieren.
Eine bittere Pille für alle Beteiligten.
Doch das interessiert unsere Krankheiten und Wehwehchen wenig.
Sie wollen auskuriert werden, um jeden Preis.
Wer kann das bezahlen?

Die Verunsicherung ist groß:
Komplizierte Diskussionen um die Reform des Gesundheitswesens haben bewirkt, dass sich jeder Versicherte fragt, in welchem Lager er besser aufgehoben ist.
Gesetzlich oder privat?
Welche Versicherung übernimmt die meisten Kosten, wo muss ich am wenigsten aus eigener Tasche beisteuern?
In der Entscheidung über den besten Krankenversicherungsschutz taucht neben den Wortungetümen "Erstattungsfähigkeit" und "Zuzahlungsregeln" auch das Gespenst der Zwei-Klassen-Medizin auf:
Kasse oder Erste-Klasse?
Oder bringt die Zukunft gar eine Drei-Klassen-Medizin:
Die Erste-Klasse für die Reichen, die hervorragend privat versichert sind, die Zweite-Klasse für die gesetzlich Versicherten, die Zusatzversicherungen abgeschlossen haben, und in der dritten Liga spielen die Bürger, die "nur" gesetzlich versichert sind in der Wüste der Minimalversorgung.
Die Politik will davon nichts hören.

Für die Krankenkassenkunden stellt sich die Situation jedoch so dar:
Egal bei welchem der beiden Assekuranz-Systeme, gesetzlich oder privat, an der Beitragsschraube wird kräftig gedreht.
Gesundheit für Geld heißt der Trend

Übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nun Dreidimensionale Wirbelsäulenvermessungen zur Ursachenforschung bei Rückenschmerzen, Laser-Operationen für Kurzsichtige, Knorpelschutztherapien oder die Hepatitis-Impfung?
Die Antwort ist kurz und schmerzhaft:
Nein.
Da muss der Patient in seinen eigenen Geldbeutel greifen.
"Voraussetzung für die Übernahme der Behandlungskosten ist, dass das Therapieverfahren hinsichtlich Qualität und Wirksamkeit dem Stand der medizinischen Erkenntnisse entspricht", heißt es trocken in den Bestimmungen der gesetzlichen Krankenkassen.

Ein gemeinsamer Ausschuss von Ärzten und Kassen entscheidet darüber, welche Methoden erstattet werden und welche nicht.
Die Beschlüsse sind bindend.
Es geht also um Grundleistungen.
Aber was ist mit den Zusatzleistungen?
Individuelle Gesundheitsleistungen, abgekürzt IGEL-Leistungen, heißen die Leistungen, die Ärzte seit rund drei Jahren ihren gesetzlich versicherten Patienten zusätzlich zur medizinischen Grundversorgung anbieten.
Gegen Bares.
Doch Selbstzahlerleistungen aus dem IGEL-Katalog sind nichts Neues für Kassenpatienten.
Reisemedizin, Sportmedizin, alternative Heilverfahren, Schönheitsoperationen und Life-stylearzneimittel wie Viagra stehen nicht im Leistungskatalog, der für alle der rund 400 gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland vorgeschrieben ist.
Das Leistungspaket dieser Kassen ist nahezu identisch, obwohl die Beiträge unterschiedlich hoch sind.
Kürzungen des Staates, der das kränkelnde Gesundheitssystem mit Zuschüssen stützen muss, treffen deshalb vor allem die gesetzlich Versicherten.
Im Fall von Beitragserhöhungen können die Versicherten jedoch gegensteuern:
Binnen eines Monats darf gekündigt werden, um zu einer günstigeren Kasse abzuwandern.
Doch damit ist das Grundproblem, die Finanzkrise der Medizin, nicht gelöst.

Es mutet schon paradox an:
Die Krankenkassen machen Defizite in Millionenhöhe.
Derweilen zahlen die Versicherten immer höhere Beiträge und so genannte unkonventionelle Untersuchungs-und Behandlungsmethoden, die nicht erstattungsfähig sind, finanzieren sie zudem aus eigener Kraft.
Im Juli trat die so genannte Aut-Idem-Regel in Kraft:
Ärzte verschreiben lediglich den Wirkstoff, der Apotheker gibt dann das günstigste Präparat ab.
Wieder ein Instrument, um Kosten zu sparen.
Doch der Teufelskreis, in dem das Gesundheitssystem steckt, dreht sich weiter:
Stichwort demographischer Wandel.
Immer mehr Menschen werden immer noch älter, und damit auch behandlungsbedürftiger.
Der medizinische und technologische Fortschritt geht im Sauseschritt voran, immer neue Behandlungsmethoden und Medikamente strömen auf den Gesundheitsmarkt.
Im Gegensatz zu Weiterentwicklungen in der Forschung, die vorrangig auf ein Reduzieren der Kosten abzielen, führt medizinischer Forschritt nur selten zu einer Reduzierung der Versorgungskosten.
Ein Fass ohne Boden?

Ein strukturelles Problem.
Die Schwerpunkte unserer Medizin liegen auf kurativen Krankheitsbehandlungen, auf der heilenden Medizin.
Prävention spielt im deutschen System kaum eine Rolle.
Die Bezeichnung Gesundheitswesen führt in die Irre, eigentlich sollte vom Krankheitswesen gesprochen werden.
Vorsorge wird nicht belohnt, es existieren keine Anreize.
Prävention, Vorsorge und Vorbeugung scheinen für die Krankenkassen unattraktiv zu sein.
Nach Berechnungen des Berliner Volkswirtschaftsprofessors Klaus-Dirk Henke schlägt Vorsorge mit nur drei bis sieben Prozent im deutschen Gesundheitswesen zu Buche.
Präventive Medizin zahlt sich nämlich nicht kurzfristig aus, sondern erst nach vielen Jahren, ein Zeitraum, der für unsere schnelllebige Zeit in weiter Ferne zu sein scheint.
Auch Patienten können mit dem Begriff Prävention wenig anfangen:
Denn Risiko tut zunächst nicht weh.

Was jedoch in jüngeren Jahren an Gesundheitsvorsorge versäumt wird, muss im Alter teuer mit rein kurativen Maßnahmen bezahlt werden - oft können dann nur noch die Symptome gelindert, nicht die Ursachen bekämpft werden.
Vorsorge verlangt aber auch mehr Eigenverantwortung von den Versicherten, nicht nur finanzieller Art.
Der Ruf nach dem mündigen Patienten.
Das setzt voraus, dass der Schleier über der Medizin gelüftet wird.
Zum Beispiel mit einer an die Stiftung Warentest angelehnten Stiftung Medizintest, die Gesundheitsdienstleistungen prüft.
Der Patient sollte wissen, welche Klinikärzte erfahren sind im Flicken von Kreuzbändern, er muss erkennen, ob die verschriebenen Arzneien wirklich helfen oder nur die Gewinne von Pharmaindustrie und Ärzten mehren und auch mal Skepsis walten lassen, obwohl er ein medizinischer Laie ist.

Kostentransparenz heißt die nächste Spritze, die dem Gesundheitssystem injiziert werden muss.
Erst wenn die Kosten einer Behandlung für jedermann offen liegen, kann diese in puncto Nutzen und Alternativen vernünftig beurteilt werden.
Und vernünftig scheinen die Deutschen in Bezug auf ihre Gesundheit zu werden.
Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein und geänderter Lebensstil zeugen davon.
Warum soll für den Erhalt der Knochen und des Wohlbefindens nicht auch Geld ausgegeben werden, wenn jedes Jahr ein ganzer Packen an Geldscheinen für den Urlaub am Palmenstrand oder das neue Auto auf den Tisch gelegt werden?
Wer gesund sein will, muss künftig auch gewillt sein, in seine Gesundheit zu investieren.
Denn Gesundheit ist das höchste Gut sagt ein altes Sprichwort.
Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer drückt das so aus:
"Neun Zehntel unseres Glück beruhen allein auf Gesundheit. Mit ihr wird alles eine Quelle des Genusses."
Da nützt es wenig, wenn sich Ärzte, Kassen und Politiker gegenseitig die Schuld für die Finanzkrise im Gesundheitswesen zu schieben.
Die Diagnose ist klar, nur die richtige Therapie für das angeschlagene Gesundheitswesen lässt auf sich warten.
Derweilen müssen wohl die Versicherten ran - und ein Stück Eigenverantwortung übernehmen.

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