Rund um die Zähne 1

Rund um die Zähne 2

Quellenangaben beider Berichte:
07/2004

© 2001 Wort & Bild Verlag
Konradshöhe GmbH & Co. KG

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An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bedanken, dass ich Berichte aus dieser Fachzeitschrift für meine Homepage verwenden darf


Auf grafische Bild-Darstellungen muss ich aus urheberrechtlichen Gründen weitgehendst verzichten.

Wer trauert verliert
mehr Zähne
Trauernde Menschen sind einer neuen norwegischen Untersuchung zufolge besonders stark vom Verlust ihre Zähne und generell von Zahnfleischerkrankungen bedroht.
Wie die Osloer Zeitung "Aftenposten" am Donnerstag berichtete, ist das die wichtigste Schlussfolgerung einer skandinavischen Reihenuntersuchung, die der Zahnarzt Torbjorn Breivik als Doktorarbeit vorgelegt hat.
Den Anstoß für die Untersuchung gab den Zeitungsangaben zufolge Breiviks Erfahrung als praktizierender Zahnarzt, wonach Witwen und Witwer wesentlich mehr an ernsten Zahnfleisch-Krankheiten litten als gleichaltrige Patienten mit einem noch lebenden Partner.

Breivik meinte weiter:
"Wenn die Krankheiten schlimmer wurden, ergaben meine Nachforschungen oft, dass die betroffenen Patienten traumatische Erlebnisse hinter sich hatten."
Eine Untersuchung von 298 zufällig ausgesuchten schwedischen Zahnarztpatienten im Alter zwischen 50 und 80 Jahren habe die Alltagserfahrung bestätigt.
Auch für die Qualität des Zahnfleisches sei es deshalb wichtig, dass Depressionen als Folge von persönlichem Verlust ernst genommen und behandelt würden.

Bundessozialgericht:
Keine Erstattung für Zahnimplantate
Kassen müssen nur bei medizinischer Begründung zahlen

Patienten haben grundsätzlich keinen Anspruch darauf, dass ihre gesetzliche Krankenkasse die Kosten für ein Zahn-implantat übernimmt, berichtet die Gesundheitszeitschrift "Apotheken Umschau" in einer ihrer Ausgaben.
Schon der Gesetzgeber habe dies nur in Ausnahmefällen vorgesehen.
Seit 1997 dürfen die Kassen Implantate und zugehörige Kunstzähne nur im Rahmen einer medizinischen Gesamtbehandlung voll bezahlen, etwa nach einem schweren Verkehrsunfall oder einer Tumoroperation am Kiefer.
Dies entschied das Bundessozialgericht (Aktenzeichen B 1 KR 4/00 R).

Nächtliches Zähneknirschen
Vier Fünftel der Betroffenen sind Frauen

"Mindestens ein Drittel aller Erwachsenen knirscht zeitweise mit den Zähnen", wird Dr. Sebastian Ziller von der Bundeszahnärztekammer in der Gesundheitszeitschrift Apotheken Umschau zitiert.
Die Folgen sind Verspannungen und Kopfschmerzen, aber durchaus auch Zahnschäden.
Ein derart verbreitetes Leiden verdient denn auch einen komplizierten Namen:
"Bruxismus" nennen es die Fachleute.

Überraschend:
Rund achtzig Prozent der Betroffenen sind Frauen zwischen 30 und 45 Jahren.
Als Gründe nennt die Psychologin und Bruxismusexpertin Dr. Gundula Körber von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Kiel verdrängte Aggressionen, Ärger und Sorgen, Trauer, Enttäuschung, Hektik und andauernden Stress.
"Diejenigen, die den Mund nicht aufmachen dürfen, sind besonders gefährdet, nachts mit den Zähnen zu knirschen", sagt Körber.
Nach der Akuthilfe durch den Zahnarzt, der eine Kunststoffschiene anfertigt, die Zahnschäden verhindert, sollten Betroffene die ursächlichen Probleme in den Griff zu bekommen versuchen.

Diabetiker:
Vorsicht bei Zahnimplantaten
Risiken nur durch gute Zuckereinstellung vermeidbar

Wegen einer erhöhten Komplikationsrate empfehlen viele Zahnärzte, bei Diabetes auf Implantate zu verzichten.
Dies ist dann gerechtfertigt, wenn der Zucker nicht gut eingestellt ist und der Patient vielleicht auch noch raucht, schreibt Prof. Dr. Hannes Wachtel, Fachzahnarzt für Paradontologie und Implantologie im Apothekenmagazin Diabetiker Ratgeber.
Diese Patienten haben ein hohes Risiko für schwere Parodontose, die zu Zahnverlusten führen kann.
Auch die Verträglichkeit von Prothesen ist dann eingeschränkt.
Wachtel betont aber, dass "Menschen mit gut eingestelltem Diabetes, die nicht rauchen, kein erhöhtes Komplikationsrisiko bei zahnchirurgischen Eingriffen" haben.
Es sei sinnvoll, mit dem Einsetzen von Zahnimplantaten so lange zu warten, bis die Blutzuckerwerte längere Zeit gut eingestellt sind.

ZÄHNEKNIRSCHEN
IM SCHLAF

Jeder Dritte "kaut" an seinen Problemen
Wer nachts unbewusst mit den Zähnen knirscht, zerstört sein Gebiss und seine Kiefer.

Welche Gegen-Strategien helfen


"Mindestens ein Drittel aller Erwachsenen knirscht im Lauf des Lebens zeitweise mit den Zähnen oder presst die Zähne nachts fest aufeinander", weiß Dr. Sebastian Ziller von der Bundeszahnärzte-Kammer.
Unter Fachleuten heißt das Leiden Bruxismus.
Ziller, Leiter der Abteilung Prävention und Gesundheitsförderung, geht davon aus, "dass 10 bis 15 Prozent der Betroffenen ein Krankheitsbild mit Schäden am Kauapparat entwickeln".
Vor allem Frauen zwischen 30 und 45 Jahren mahlen nachts unbewusst mit den Zähnen.
Sie machen rund 80 Prozent aller Knirscher aus.

Kopf, Hals und Nacken schmerzen
"Meist spüren die Patientinnen, dass irgendetwas nicht stimmt, kommen aber nicht darauf, was es ist", so die Erfahrung der Diplom-Psychologin und Bruxismus-Expertin Dr. Gundula Körber von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Uniklinik Kiel.
Dann besuchen die Betroffenen wegen starker Muskelschmerzen entlang des Kiefergelenks oder im Gesicht Hausärzte, Orthopäden und HNO-Ärzte - oft tun auch Kopf, Hals und Nacken weh.
Doch oft zeigt erst ein Blick in den Mund, woher die Beschwerden kommen könnten.

In Gefahr:
Zähne und Kiefer.
Manchmal ist das Höckerrelief der Zähne bereits eingeebnet und der Zahnschmelz abgeschliffen, so dass so genannte Schliff-Facetten entstehen.
Wie das Knirschen kann auch das Aufeinander-Pressen der Beißer zu feinen Rissen im Zahnschmelz führen.
Ab und zu bricht sogar einer in der Längsachse durch.
"Wenn Sie die Zähne nachts aufeinander pressen, verändert das zudem schmerzhaft die Muskeln.
Sie werden stärker, größer und verhärten", weiß Körber.
Auch die Kiefergelenke sind durch das Malmen häufig in Mitleidenschaft gezogen.
Im schlimmsten Fall entzünden sie sich und müssen entfernt werden, wie es Gundula Körber bei einer jungen Patientin erlebte.

Wer tagsüber
alles schlucken muss,
hat nachts viel zu kauen!

Woher aber kommt dieses nächtliche Malmen?
Die Ursachen dafür sind vielfältig und noch nicht gänzlich erforscht.
Mitunter sind schlecht sitzende Füllungen, Kronen, Brücken oder Prothesen daran schuld.
Eine kieferorthopädische Fehlstellung kann ebenfalls vorliegen.

Doch das ist meist nicht der einzige Grund, sind sich die Experten Körber und Ziller einig.
Verdrängte Aggressionen, Ärger und Sorgen, Trauer, Enttäuschung und jede Art von Hektik und andauerndem Stress können das nächtliche Zähnepressen hervorrufen.
"Diejenigen, die den Mund nicht aufmachen dürfen und alles hinunterschlucken, sind besonders gefährdet, nachts mit den Zähnen zu knirschen", hat Dr. Körber in ihrer Praxis immer wieder festgestellt.
Wer sich nicht sicher ist, ob er zu den Knirschern gehört, sollte morgens die Muskulatur an der Wange zum Kiefergelenk hin abtasten.
Ist sie verspannt, verhärtet?
Oder haben sich dort kleine Knubbel gebildet?
All das sind Hinweise, dass man nachts Probleme "durchgekaut" hat.

Was tun gegen das Knirschen?
Das Mittel der Wahl ist eine vom Zahnarzt individuell angepasste Aufbissschiene aus Kunststoff.
Damit werden die Zahnreihen auf Abstand gehalten und vor weiterem Schaden bewahrt.
Auch die Muskulatur wird ein Stück weit außer Kraft gesetzt und entlastet.
"Allerdings ist das eine Symptomtherapie, die die Ursache nicht behebt", gibt Körber zu bedenken.

Es geht also auch darum, verdrängte Gefühle zuzulassen, sich etwa zu fragen:
Bin ich jemand, der mit Aggressionen nicht klarkommt?
Kann ich nicht weinen, wenn es mir schlecht geht?
Vielen Betroffenen helfen Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder Muskelentspannung nach Jacobson.
Eine Psychotherapie kann ebenfalls dabei helfen, die eigenen Gefühle aufzuarbeiten.

Tipp:
So lösen Sie verkrampfte Muskeln
Falls Sie morgens Schmerzen vom Unterkiefer bis hin zu den Schläfen haben, können Sie die Muskeln mit einer Wärmepackung lockern.
Dazu erwärmen Sie ein Dinkel- oder Kirschkernkissen (gibt es in der Apotheke) nach Vorschrift im Ofen und legen es sich auf die schmerzende Stelle.
Wärme hilft auch bei Nackenschmerzen.
Ein feuchtes warmes Tuch, das Sie um das Kinn bis hin zu den Ohren auflegen, löst ebenfalls verspannte Muskeln.
Haben sich Knötchen oder Verdickungen gebildet, können Sie mit dem Zeige- oder Mittelfinger sanft die verhärteten Stellen massieren.

ÜBERLASTETER KAUAPPARAT
Kopfschmerz aus
dem Kiefer
Viele Menschen überlasten ihr Kiefergelenk und riskieren so chronische Kopfschmerzen, eine Mundsperre oder knackende Gelenke.

Bei chronischen Kopf- oder Nackenschmerzen kann manchmal auch der Zahnarzt helfen, sagt Andrea Psoch, Zahnärztin an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Halle-Wittenberg.
Denn nicht selten steckt dahinter eine Fehlfunktion der Kiefergelenke oder eine chronische Verspannung der Kaumuskulatur.

Funktionsstörungen der Kiefergelenke bleiben oft unerkannt
Psoch beschäftigt sich im Rahmen ihrer Dissertation wissenschaftlich mit solchen Beschwerden.
Neben chronischen Schmerzen können sich Funktionsstörungen der Kiefergelenke auch durch Knackgeräusche beim Kauen oder durch eine eingeschränkte Mundöffnung äußern.

Das Problem:
Die meisten Patienten warten zu lange, bis sie einen Zahnarzt konsultieren.
Und zu wenige Ärzte denken bei Nackenschmerzen an den Kiefer als wahren Auslöser.

Die frühe Diagnose ist entscheidend
Bei sieben von zehn Erwachsenen arbeiten die Kiefergelenke nicht richtig, so Psoch.
Doch nur ein Fünftel hat Schmerzen, und nur vier Prozent dieser Patienten gehen deshalb zum Arzt.
Das ist aus zwei Gründen fatal.
Erstens behalten die Betroffenen Gewohnheiten bei, die die Kiefergelenke überlasten und schädigen können.
Auch ist die Behandlung umso schwieriger, je länger der Kiefer überlastet ist.

Die frühe Diagnose ist entscheidend
Bei sieben von zehn Erwachsenen arbeiten die Kiefergelenke nicht richtig, so Psoch.
Doch nur ein Fünftel hat Schmerzen, und nur vier Prozent dieser Patienten gehen deshalb zum Arzt.
Das ist aus zwei Gründen fatal.
Erstens behalten die Betroffenen Gewohnheiten bei, die die Kiefergelenke überlasten und schädigen können.
Auch ist die Behandlung umso schwieriger, je länger der Kiefer überlastet ist.

Was den Kiefergelenken schadet
Im Frühstadium hilft es bereits, ungesunde Gewohnheiten aufzugeben.
Auch wer noch keine Beschwerden hat, sollte ein paar Dinge lassen oder einschränken.

· Lange Kaugummi kauen:
Ein Backenzahn kann Speisen mit der Kraft von bis zu 190 Kilogramm zerdrücken.
Doch für Dauerbelastungen ist die Kaumuskulatur nicht gemacht.
Ist sie am Tag für mehr als 60 Minuten beschäftigt, drohen Verspannungen.
Deshalb ist langes Kaugummikauen ungünstig.

· Zähne zusammenbeißen:
Viele überlasten die Kaumuskeln, ohne zu kauen.
Sie beißen zu oft die Zähne zusammen.
Häufigster Auslöser ist seelische Belastung.
Achten Sie bewusst darauf:
Nur wenn Sie etwas essen, dürfen sich die Zähne berühren.
Wenn die Zähne auch sonst Kontakt zueinander haben, dann sollten Sie es zunächst mit Entspannungsübungen versuchen.
Reicht das nicht aus, kann der Arzt eine Bissschiene verordnen, die die Zähne auf Distanz hält.

· Knirschen im Schlaf:
Viele knirschen nachts mit den Zähnen.
Der Zahnarzt kommt dem Leiden auf die Spur, indem er einen Blick auf die Kauflächen der Backenzähne wirft.
Das Therapiespektrum reicht von Bissschienen, die das Knirschen verhindern, bis hin zu Psychotherapien, die die zugrunde liegende Stressanfälligkeit behandeln sollen.

· Fehlhaltungen:
Die Kiefermuskeln stehen mit der Halswirbelsäule oder den Schlüsselbeinen in Verbindung.
Deshalb beeinflusst die Körperhaltung die Spannung der Kaumuskulatur und umgekehrt.
Bitten Sie doch einmal einen lieben Menschen, Ihre Körperhaltung zu kontrollieren:
Ohren, Schultern, Hüftgelenk und Knie sollten auf einer senkrechten Linie liegen.

· Fehlerhafte Zahnfüllungen:
Die Zähne von Ober- und Unterkiefer passen absolut präzise zusammen.
Schon ein Sandkorn zwischen den Zähnen, das nur Bruchteile eines Millimeters misst, nimmt der Körper deutlich wahr;
so können fehlerhafte Zahnfüllungen den Biss stören.
Die mögliche Folge sind einseitige Belastungen des Kiefergelenks, die zu Schmerzen und Verspannungen führen.

Was Sie bei chronischen Schmerzen tun können
Erste Anlaufstelle ist der Zahnarzt.
Er kann feststellen, ob eine Fehlfunktion vorliegt.
Häufig lässt sich das Problem durch eine spezielle Bissschiene lösen.







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KIEFERPROBLEME
Wer kann weiterhelfen?
Nicht immer bekommt der Zahnarzt die Beschwerden alleine in den Griff. Dann kann eine Überweisung zu einem weiteren Facharzt sinnvoll sein, sagt Andrea Psoch, Klinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Halle Wittenberg.

Physiotherapeuten
helfen bei chronischen Schmerzen, wenn eine Ultraschallbehandlung oder eine manuelle Therapie Erfolg verspricht.

Neurologen
können helfen, wenn sich die Beschwerden deutlich dem Versorgungsgebiet eines bestimmten Nervs zuordnen lassen.

Zahnkliniken
bieten Kiefergelenks-Sprechstunden an.
Dort wird Menschen geholfen, die zusätzlich an Problemen wie Ohrgeräuschen als Folge der chronischen Muskelverspannungen leiden.
Diese Einrichtungen sind der Klinik für zahnärztliche Prothetik angegliedert.

Osteopathen und
Chirotherapeuten
helfen, wenn sich Kieferbeschwerden auf den Haltungsapparat auswirken und die Körperhaltung sich verschlechtert hat.



ZAHNFLEISCHBLUTEN
Ursachen
Zahnfleischbluten hat seinen Ursprung oft in einem Angriff von Mundbakterien auf das Zahnfleisch.
Bakterien vermehren sich besonders in Zahnstein und Zahnbelag.
Unsere Zähne sind ständig von einem schützenden Film überzogen, der aus dem Speichel gebildet wird.
In diesem Film leben Bakterien.
Durch die Zusammensetzung des Mundspeichels und durch regelmäßige Zahnpflege werden diese Bakterien in Schach gehalten.
Bei mangelnder Mundhygiene allerdings vermehren sich die Bakterien.
Sie bauen Kohlenhydrate aus der Nahrung in einen zähen Kleister um, der die Zähne überzieht und den Bakterien einen sicheren Lebensraum bietet.
Dieser zähe Überzug der Zähne heißt bakterieller Zahnbelag oder Plaque.
Er ist nicht abspülbar, verschwindet aber beim Zähneputzen.

In die Plaque lagert sich Kalziumphosphat ein, das im Speichel gelöst ist.
Auf diese Weise entsteht Zahnstein, in dem Bakterien nahezu unangreifbar "ihr Unwesen treiben" können:
Sie bauen Nahrungszucker zu Säure um, die den Zahnschmelz angreift.
Zahnbelag und Zahnstein sind deshalb auch Nährböden für Karies.
Zahnstein kann sich unter das Zahnfleisch ausbreiten und so zur Entstehung von Zahnfleischtaschen führen.
In diesen Nischen verursacht der Zahnstein zusammen mit Stoffwechselprodukten der Bakterien eine Entzündung des Zahnfleisches, die Parodontitis.
Zahnstein muss vom Arzt entfernt werden.
Zahnfleischbluten macht sich oft beim Zähneputzen bemerkbar.
Nicht in jedem Fall ist die Ursache ein krankes Zahnfleisch.

Auch die falsche Putztechnik kann Schuld sein.
Waagrechtes Hin- und Herschrubben ist zwar eine verbreitete, deshalb aber nicht weniger schlechte Methode, die Zähne zu reinigen.
Die Gefahr ist groß, dass auf diese Art Zahnbelag in Zahntaschen hineingedrückt wird.
Manchmal ist Zahnfleischbluten Ausdruck einer anderen Erkrankung, zum Beispiel einer Blutgerinnungsstörung.

Behandlung
Wenn sich Zahnfleischbluten nicht bessert oder sehr ausgeprägt ist, sollte auf jeden Fall der Zahnarzt um Rat gefragt werden.
Das Zahnfleisch sollte beim Putzen massiert, aber nicht gekratzt werden.
Der Druck der Zahnbürste ist gering genug, wenn sich die Borsten nicht spreizen.
Wichtig ist auch, dass die Putzbewegungen richtig ausgeführt werden.
Bewährt haben sich zum Beispiel folgende Methoden:
Die Zahnbürste wird vom (roten) Zahnfleisch zur (weißen) Zahnkrone bewegt.
Wer "von rot nach weiß" putzt, vermeidet, dass Fremdkörper und bakterieller Belag in die Zahntaschen gedrückt werden.

Möglich ist es auch, die Zahnflächen mit rotierenden Bewegungen zu putzen.
Die Anwendung von Zahnseide ergänzt die gründliche Mundpflege.
Wie Zahnzwischenräume mit Zahnseide korrekt gereinigt werden, lässt man sich am besten beim Zahnarzt zeigen.
In jedem Fall sollte der Mund nach dem Putzen ausgespült werden, damit die Reste des entfernten Zahnbelags aus der Mundhöhle befördert werden.
Geeignet ist eine Zahnbürste mit abgerundeten Borsten aus Kunstfaser, die das Zahnfleisch schonen.
Naturhaarbürsten sind weniger zu empfehlen, weil in den Haarkanälen der Naturhaare Bakterien wachsen können.

Eine neue Zahnbürste sollte man sich alle 6-8 Wochen gönnen, weil sich sonst - auch in Kunsthaarbürsten - zu viele Bakterien angesiedeln.
Allein durch die Massagewirkung des Putzens lässt sich das Zahnfleisch kräftigen und das Zahnfleischbluten verringern.
Medizinische Zahncremes enthalten zusätzlich Wirkstoffe, die das Zahnfleisch kräftigen.
Sie sind in der Apotheke erhältlich.
Bei mindestens drei Minuten liegt die optimale Putzzeit, bei etwa 30 Sekunden der bundesdeutsche Durchschnitt.
Am besten sollten die Zähne nach jeder Mahlzeit gereinigt werden, zweimal täglich ist die Minimalanforderung.

Das Zahnfleisch lässt sich auch mit Hilfe einer Munddusche kräftigen:
Der Strahl sollte waagrecht auf Zähne und Zahnfleisch auftreffen, damit Fremdmaterial nicht in die Zahnfleischtaschen gespült wird.
Eine Schwäche des Zahnfleischs mit Blutungsneigung kann durch Mangel an Vitamin C bei extrem einseitiger Ernährung verursacht sein (Skorbut).
Bei halbwegs normaler Kost ist diese Ursache für Zahnfleischbluten jedoch nahezu ausgeschlossen.
Es gibt jedoch Hinweise, dass Vitamin C in hoher Dosierung das Zahnfleisch kräftigen kann - auch dann, wenn kein Skorbut besteht.

Kommt es trotz richtiger Pflege zu Zahnfleischbluten, dann können verschiedene Heilpflanzenauszüge aus der Apotheke die Heilung fördern.
Kamille wirkt entzündungshemmend und heilungsfördernd, Myrrhe desinfiziert und schützt die Wundoberfläche.
Auch Salbei, Thymian und Ratanhiawurzel haben entzündungshemmende und desinfizierende Eigenschaften.
Die Tinkturen können bei akuten Beschwerden mit einem Pinsel oder einem Wattestäbchen auf das entzündete Zahfleisch aufgebracht werden.
Zur Vorbeugung werden etwa 20 Tropfen einem Glas Wasser zum Ausspülen des Mundes zugesetzt.
Gegen akute Beschwerden gibt es in der Apotheke auch Mundsalben und -gele, die örtlich betäuben.
Sie helfen sehr gut bei Schmerzen, sollten aber maximal drei Tage angewandt werden.
Da der Wirkstoff Schmerzen unterdrückt, könnten sonst die Anzeichen einer schweren Infektion der Mundhöhle leicht übersehen werden.



ACHTUNG SKATER
Mundschutz gegen Zahnverlust
Ein Mundschutz ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber bei riskanten Sportarten sinnvoll.
Denn häufig führen Zahnverletzungen beim Unfall zum kompletten Zahnverlust
Fußballspieler benutzen Schienbeinschoner, Fahrradfahrer tragen einen Helm.
Aber wie schützen wir bei riskanten Sportarten, wie Inlineskaten, Mountainbiken oder Skateboardfahren, eigentlich unsere Zähne?

Keine Seltenheit:
jedes Dritte Kind verletzt sich im Kieferbereich
Immerhin:
Bis zu 39 Prozent aller Zahn- und Mundverletzungen passieren beim Sport, weiß man bei der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK).
Etwa jedes dritte Kind erleidet beim Schul- oder Freizeitsport eine Zahnverletzung.

Das Fatale:
Die Unfälle führen häufig zum endgültigen Verlust eines oder mehrerer Zähne.

Mundschutz heißt Oberkieferschiene!
Wer sich davor schützen will, sollte es den Profis nachmachen.
Boxer und viele Kampfsportler tragen beim Training und während eines Wettkampfs einen Mundschutz.
Dabei handelt es sich um eine Schiene, meist für den Oberkiefer.
Sie schützt nicht nur die Zähne, sondern verringert auch gleichzeitig das Risiko einer Verletzung von Lippen, Zunge und Kiefergelenken.

Laut DGZMK ist ein Mundschutz auch bei Sportarten wie Fußball, Inlineskating, Mountainbiking und Skateboarding sinnvoll.
Mittlerweile bieten viele Sportfachgeschäfte relativ preisgünstige Modelle aus Gummi an (Kosten: rund 3 Euro).

Nachteil:
Sie sind den Zahnreihen nicht individuell angepasst.
Wirksamer und komfortabler ist ein individuell hergestelltes Modell vom Zahnarzt.
Kosten: etwa 80 Euro.



M U N D G E R U C H
Ursachen
In vielen Fällen ist Mundgeruch harmlos, vorübergehend und leicht selbst zu beseitigen.
Häufige Ursachen, die den Atem schlecht machen, sind:

Bestimmte Nahrungsmittel.
Knoblauch, Zwiebeln, Kaffee oder Alkohol

Rauchen.
Speichel wirkt leicht desinfizierend.
Rauchen führt aber dazu, dass der Mund trocken wird.
So können sich leichter Bakterien ansiedeln und vermehren, die durch ihre Zersetzungsprodukte Mundgeruch erzeugen.

Behinderte Nasenatmung,
vermehrte Atmung durch den Mund statt durch die Nase, beispielsweise wenn die Nasenatmung wegen eines Schnupfens oder einer Nasenscheidewandverkrümmung behindert ist.
Mundatmung führt zu Mundtrockenheit, die wiederum Mundgeruch auslöst.

Behinderte Nasenatmung,
vermehrte Atmung durch den Mund statt durch die Nase, beispielsweise wenn die Nasenatmung wegen eines Schnupfens oder einer Nasenscheidewandverkrümmung behindert ist.
Mundatmung führt zu Mundtrockenheit, die wiederum Mundgeruch auslöst.

Mangelnde Zahnpflege,
und Mundhygiene.
Wenn nach dem Essen nicht regelmäßig die Zähne geputzt werden, bleiben zwischen den Zähnen oder an der Zahnprothese Speisereste hängen.
Die Reste zersetzen sich nach einiger Zeit; bei dem Zersetzungsprozess bildet sich übler Geruch.
Unzureichende Mundhygiene begünstigt außerdem die Entstehung von Karies und Entzündungen am Zahnfleisch und an der Mundschleimhaut.
Tiefe Karies und Entzündungen wiederum können zu Mundgeruch führen.

Auch wenn gelbe Zahnbeläge
nicht weggebürstet werden, erzeugen sie auf Dauer Mundgeruch.
Bakterien zersetzen den Belag und bilden dabei übel riechende Substanzen.
Oft bildet sich dann auch ein schlechter Geschmack im Mund.

Erkältungskrankheiten,
Krankheitserreger, die Halsschmerzen, Mandelentzündung, Husten oder Schluckbeschwerden verursachen, können durch das Entzündungsgeschehen im Mund auch den Atem verschlechtern.

Fasten.
Durch intensives Kauen zerkleinern wir nicht nur die Nahrung, sondern entfernen auch mechanisch Zahnbeläge.
Wer den ganzen Tag nichts isst und die Zähne nicht putzt, bekommt deshalb leicht Mundgeruch.
Bei Fastenkuren verändert sich außerdem der Stoffwechsel.
Dabei fallen unter anderem Stoffwechselprodukte an, die in die Ausatemluft gelangen und als unangenehm empfunden werden.

Extrem eiweißreiche Ernährung.
Eiweißreiche Kost kann auf Dauer zu einem richtigen Raubtieratem führen.
Wer die Hälfte seines Kalorienbedarfs aus Kohlenhydraten deckt, vermeidet das Problem und ernährt sich gesünder.

Neben den harmlosen Ursachen kann Mundgeruch auch ein Hinweis auf eine
Störung im Verdauungsbereich
sein, vor allem wenn er über längere Zeit in Zusammenhang mit Bauchschmerzen auftritt.
Als mögliche Ursache der Beschwerden kommen dann nervöse Verdauungsbeschwerden, eine Magenschleimhautentzündung oder ein Geschwür in Frage.
Manchmal fehlen dem Organismus auch bestimmte Enzyme, die er zur Verdauung fetthaltiger Speisen braucht.
Das äußert sich unter anderem auch durch Mundgeruch nach fettem, schwerverdaulichem Essen.

Es gibt
Medikamente, die der Körper zu unangenehm riechenden Produkten abbaut.
Manche Präparate führen auch zu Mundtrockenheit, die wiederum Mundgeruch zur Folge haben kann.
Bei bestimmten Krankheiten ist Mundgeruch ein Zeichen, dass die Krankheit zu entgleisen droht.
In diesen Fällen ist der Mundgeruch für den Arzt ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel.
Typisch sind beispielsweise:

süßlicher Geruch,
der an Nagellackentferner (Azeton) erinnert:
Zuckerkrankheit

Ammoniakgeruch:
Leberleiden

Uringeruch:
Harnvergiftung infolge von Nierenversagen

fauliger Geruch:
z.B. bakterielle Infektionen der Bronchien oder der Lungen.


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