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Rund um die Zähne
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Zahnfleischentzündung

Zahnfleischentzündungen entstehen in den meisten Fällen durch Bakterien, die im Zahnbelag enthalten sind.
Aber auch Verletzungen durch zu aggressives Zähneputzen und durch verschiedene Nahrungsmittel können eine Rolle spielen.
Durch eine entsprechende Vorbeugung ist es in vielen Fällen möglich, eine Zahnfleischentzündung zu vermeiden.
Wird die Entzündung rechtzeitig behandelt, werden dem Betroffenen nicht nur Schmerzen erspart, sondern auch mögliche Folgen wie Parodontitis können verhindert werden.
Regelmäßige Nachuntersuchungen können das Wiederauftreten der Entzündung verhindern.
Zahnbelag enthält Bakterien, die eine akute Zahnfleischentzündung auslösen können.
Wenn sich die Entzündung ausbreitet, weil die Ursache nicht entfernt wird, entsteht daraus eine chronische Zahnfleischentzündung.
Bereits bei 4- bis 13-jährigen Kindern lassen sich Zahnfleischentzündungen feststellen.
In der Pubertät liegt der Prozentsatz der Zahnfleischentzündungen bereits bei 45 Prozent und steigt ab diesem Alter kontinuierlich an.
Die Zahnfleischentzündung ist meist der erste Schritt zu einer Parodontitis und somit zu der häufigsten Ursache für Zahnverlust im Erwachsenenalter.
Gut behandelt ist die Zahnfleischentzündung in kurzer Zeit völlig ausgeheilt.

Ursachen
Neben Verletzungen durch die Zahnbürste, durch harte Nahrungsmittel oder Zahnstocher ist die wesentliche Ursache für eine Zahnfleischentzündung der Zahnbelag.
Im Zahnbelag sind Bakterien enthalten, die Entzündungen hervorrufen können.
Aber auch hormonelle Störungen, etwa während der Menstruation, in der Schwangerschaft oder durch empfängnisverhütende Medikamente, bewirken, dass das Zahnfleisch anfälliger für Bakterien wird.
Auch Rauchen wird als Risikofaktor gesehen.
Denn Raucher haben mehr Zahnbelag als Nichtraucher und haben auch weniger Speichel.
Die Selbstreinigung durch den Speichel ist deshalb nicht so gut wie beim Nichtraucher.
Auch der Heilungsprozess nach chirurgischen Eingriffen ist bei Rauchern schlechter, weil Nikotin manche für die Heilung notwendigen Zelltypen hemmt.


Vorbeugung
Eine Vorbeugung ist mit guter Zahnpflege möglich.
Mindestens zweimal täglich Zähneputzen, Zahnseide verwenden und regelmäßige professionelle Mundhygiene beim Zahnarzt bieten einen guten Schutz.

Beschwerden
Rotes, berührungsempfindliches Zahnfleisch, das leicht blutet, ist der erste Hinweis auf eine Zahnfleischentzündung.
Das entzündete Zahnfleisch grenzt sich durch eine dunkelrote Linie vom gesunden Zahnfleisch ab.
Ziehende Schmerzen beim betroffenen Zahn, die oft fälschlich für Zahnschmerzen gehalten werden, kommen noch dazu.
Mundgeruch, geschwollene Lymphknoten und manchmal sogar leichtes Fieber in fortgeschrittenerem Stadium sind ebenfalls typische Merkmale.

Diagnose
Der Zahnarzt kann mittels Sonden feststellen, wie tief die Entzündung in den Zahntaschen geht.
Dabei kann er unterscheiden, ob es sich um eine noch harmlose Zahnfleischentzündung oder schon um Parodontitis handelt.
Die Sonde ist entweder mit international gültigen Farbmarkierungen oder mit einer Millimeter-Skala ausgestattet und wird vorsichtig in die Zahnfleischtasche eingeführt.
Die Auswertung kann mittels Computer erfolgen.
Bei einer Zahnfleischentzündung haftet das Zahnfleisch noch am Zahn an.
Die Messsonde dringt also nicht bis zum Knochen vor.
Der Zahnarzt nennt das Pseudotasche.
Wenn die Sonde ganz bis zum Kieferknochen vordringen kann, spricht man von einer echten Zahnfleischtasche und somit von einer Parodontitis.

Behandlung
Wenn das Zahnfleisch nur an einer Stelle verletzt wurde, hilft es meistens, mit desinfizierenden Mundspülungen eine weitere Entzündung zu vermeiden.
Die Wunde im Mund sollte schnell abheilen und die Entzündung zurückgehen.
Wenn eine Zahnfleischentzündung nach einer Woche noch immer nicht im Abklingen ist, ist es ratsam, zum Zahnarzt zu gehen.
Der Zahnarzt säubert den Zahnfleischrand mit einem chirurgischen Instrument, einer Kürette.
Dabei entfernt er den Zahnbelag, der für den Patienten unsichtbar unter dem Zahnfleisch liegt, und beseitigt so die Bakterien, die zur Entzündung geführt haben.

Anschließend wird meist ein in Jodoform getränkter Streifen auf das behandelte Zahnfleisch gelegt, um eine Infektion zu verhindern und die Bakterien restlos abzutöten.
Jodoform hinterlässt einen sehr unangenehmen Geschmack im Mund und riecht auch streng.
Trotzdem ist es empfehlenswert, den Jodoform-Streifen mindestens sechs Stunden im Mund zu lassen und ihn erst danach vorsichtig, ohne starkes Anreißen, selbst zu entfernen.
Mit einer gründlichen Mundspülung lässt sich der unangenehme Geschmack anschließend recht schnell beseitigen.
Liegt die Tiefe der Zahntasche allerdings über fünf Millimetern, ist eine chirurgische Therapie wie bei einer Parodontitis zu empfehlen.
Dabei wird der entzündete Zahnfleischrand chirurgisch entfernt und das Zahnfleisch rund um den Zahn neu vernäht.

Ergänzende Maßnahmen
Spüllösungen, Salben oder Pasten können das Bakterienwachstum hemmen.
Chlorhexidin als Substanz ist gegen Bakterien sehr gut wirksam, kann aber zu Geschmacksirritationen und kurzfristiger Braunfärbung der Zähne und Schleimhäute führen.
Stark verdünnte Wasserstoffperoxidlösungen (1- bis 3-prozentig) wirken desinfizierend und reinigend.
Diese Spülungen sind billig, nebenwirkungsfrei, schmecken aber nicht gut.
Im Übrigen muss man sich die Verdünnung meist selbst zubereiten, da die in der Apotheke normal erhältliche Lösung meist 3-prozentig ist.
Zinnfluoridhaltige Lösungen töten die Bakterien ebenfalls ab und haben zusätzlich auch einen karieshemmenden Effekt.
Hier kann es ebenfalls zu kurzzeitigen Zahnverfärbungen kommen.
Pinselungen mit Rhabarberextrakten wirken zusammenziehend auf das Zahnfleisch.
Desinfizierend wirken sie allerdings nur durch den Alkoholgehalt.
Gegen die Schmerzen helfen herkömmliche Schmerzmittel.

Heilungschancen
Wird eine Zahnfleischentzündung sorgfältig behandelt, heilt sie sehr schnell aus.
Wenn sie jedoch nicht behandelt wird, kann sie leicht in die weitaus gefährlichere Parodontitis übergehen.

Nachbehandlung
Der Zahnarzt kann in die richtige Zahnputztechnik einschulen, damit bei der Zahnpflege zukünftig Verletzungen des Zahnfleisches vermieden werden.
Desinfizierende Mundspülungen können eine Bakterienausbreitung im Mund zusätzlich vermeiden helfen.

Ergänzende Maßnahmen
Wenn das Zahnfleisch oft entzündet ist, ist es empfehlenswert, alle paar Monate beim Zahnarzt eine Kontrolle durchführen zu lassen.

ALLE Informationen auf dieser Seite können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
Eine Diagnose und die individuell richtige Behandlung kann nur im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden.
Aber diese Informationen können Ihnen helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten und Ihnen ergänzende Hinweise liefern.


Zahnbelag-Ursachen

Zahnbelag (Plaque) besteht aus Speichelbestandteilen, Stoffwechselprodukten, Nahrungsresten und Bakterienzellen.
An einer gründlich gereinigten Zahnoberfläche lagern sich Eiweißstoffe aus dem Speichel an und bilden so einen Film, der die Zahnoberfläche befeuchtet und beim Essen vor Abrieb schützt.
An diesen Film heften sich jedoch innerhalb weniger Stunden Bakterien an.

Die Besiedelung mit Bakterien ist an verschiedenen Stellen der Mundhöhle und sogar an verschiedenen Flächen eines Zahnes ganz unterschiedlich.
Plaque ist ein wesentlicher Faktor für die Entstehung von Karies.
Die Bakterien im Zahnbelag leben von den Kohlenhydraten aus der Nahrung, zerlegen sie und bilden dabei Säuren, welche die Zahnoberfläche angreifen.
Ein Loch entsteht.
Entfernt man Plaque, die längere Zeit am Zahn gehaftet hat, so wird oft eine weißliche Veränderung des Zahnschmelzes sichtbar.
Diese hellen Zonen zeigen bereits eine Schädigung des Zahnes an.

Vorbeugung
Die einzige Vorbeugung ist gründliche Mundhygiene.
Wenn nach dem Essen Zähneputzen nicht möglich ist, ist es sinnvoll, zuckerfreie Kaugummis zu kauen.
Das Kauen regt die Speichelproduktion an.
Speichel enthält einen Bikarbonatpuffer, der die von den Bakterien gebildeten Säuren zumindest für ein paar Stunden neutralisieren kann.
Zur Vorbeugung von Zahnplaque und in der Folge Karies ist es auch sinnvoll, den Konsum zuckerreicher Nahrung möglichst einzuschränken und v.a. nicht über lange Zeiträume verteilt zu sich zu nehmen.
Viele Bonbons hintereinander zu lutschen ist daher besonders schlecht.
Mundspülungen mit bakterienabtötenden Wirkstoffen wie Chlorhexidin können zusätzlich helfen, Zahnbeläge zu vermeiden.

Nachweis
Zahnbelag kann man mit Plaquefärbemittel in Form von Lösungen oder Kautabletten nachweisen.
Lebensmittelfarbstoffe oder fluoreszierende Farbstoffe lagern sich dabei vorübergehend in die Plaque ein und zeigen somit befallene Stellen deutlich an.


Entfernung von Zahnbelag
Der Zahnarzt kann mit verschiedenen Instrumenten die Beläge entfernen.
Der sogenannte Airscaler lockert fest haftende Beläge durch Schwingungen.
Abschließend wird die Zahnoberfläche mit rotierenden Bürsten oder Gummikelchen poliert.
Auch Polierpasten oder Polierstreifen können verwendet werden.
Wichtig ist auch, dass überhängende Füllungen und unpolierte Füllungen ausgebessert werden.
So wird nicht nur die Mundhygiene für den Patienten erleichtert, sondern es werden auch Nischen beseitigt, in denen besonders leicht Beläge entstehen.

Zahnverfärbungen

Zahnverfärbungen kommen relativ häufig vor.
Besonders Raucher haben oft unschöne Flecken auf den Zähnen.
Mit einer entsprechenden Vorbeugung lassen sich Verfärbungen in einigen Fällen vermeiden.
Die Behandlung reicht von der Zahnaufhellung zu Hause über die Zahnaufhellung beim Zahnarzt bis hin zu keramischen Verblendschalen für einzelne verfärbte Zähne.
Die Erfolgsraten sind bei allen Behandlungsmöglichkeiten sehr hoch.

Ursachen
Viele Ursachen können zu Zahnverfärbungen führen.
Am häufigsten sind Farbstoffe aus Nahrungs- und Genussmitteln wie Tee, Kaffee und Rauchwaren schuld an den bräunlichen Flecken auf den Zähnen.
Die Farbpigmente lagern sich in den Zahnschmelz ein, im Laufe der Zeit können sie nicht mehr mit herkömmlicher Zahnpaste entfernt werden.
Gelb-bräunliche Altersverfärbungen der Zähne sind das Resultat.
Aber auch bestimmt Medikamente wie Tetrazykline können Zahnverfärbungen verursachen.
Tetrazykline in der Schwangerschaft eingenommen, führen beim Kind zu Zahnverfärbungen, die nicht mehr von selbst verschwinden.
Auch Wurzelfüllungen in abgestorbenen Zähnen können den Zahn von innen her gräulich verfärben.

Vorbeugung
Optimale Zahnpflege zu Hause und zweimal im Jahr professionelle Mundhygiene durch den Zahnarzt können die meisten Verfärbungen entfernen, noch bevor sie tief in den Zahnschmelz hineingewandert sind.

Beschwerden
Verfärbungen der Zähne tun nicht weh.
Die braunen Flecken auf den Zähnen stören nur den optischen Eindruck, verursachen aber sonst keine Beschwerden.

Diagnose
Der Zahnarzt wird, bevor er die Verfärbungen im Zahnschmelz beseitigt, überprüfen, ob der Zahn gesund ist.
Dazu prüft er mit einer Häkchensonde, ob keine Karies vorhanden ist.
Bevor der Zahn weiter behandelt wird, kann ein Röntgenbild gemacht werden, um sicher zu gehen, dass auch die Wurzel des Zahnes in Ordnung ist.

Behandlung
Die Aufhellung der Zähne wird durch Oxidations- und Reduktionsprozesse in der Zahnsubstanz bewirkt.
Peroxide in der Bleichsubstanz zerfallen in freie Sauerstoffradikale, die in den Zahnschmelz eindringen und die Farbpigmente aufspalten und somit entfärben.
Bei der Behandlung unterscheidet man zwei verschiedenen Methoden:
die Zahnaufhellung zu Hause, bei der alle Zähne auf einmal behandelt werden, und die Zahnaufhellung beim Zahnarzt, die meist zur Aufhellung einzelner Zähne eingesetzt wird.

Erfolgsraten
Der Erfolg nach einer 14-tägigen Behandlung liegt in einer Aufhellung um etwa ein bis zwei Zahnfarbnuancen.
Dieses Ergebnis ist dauerhaft.
Nur bei sehr starken Kaffee- und Rotweintrinkern kann es notwendig sein, hin und wieder zuhause noch einmal nachzubleichen.
Wenn die Verfärbungen so stark sind, dass sie mit Bleichtechniken nicht mehr entfernt werden können, bietet sich die Möglichkeit, keramische Verblendschalen (= Veneers) auf die betroffenen Zähne zu kleben.

Die Methode wird am häufigsten angewendet.
Dabei werden alle Zähne gleichzeitig behandelt.
Der Zahnarzt reinigt zuerst die Zähne gründlich.
Danach macht er einen Abdruck der Zahnreihen, anhand dessen er eine passgenaue Schiene aus weichem Kunststoff herstellt.
An den Stellen der Zähne, die am stärksten aufgehellt werden sollen, kann der Arzt den Abdruck zusätzlich verstärken.
Auf diese Weise entstehen in der Schiene Reservoirs, die mehr Bleichsubstanz aufnehmen können und so stärker aufhellend wirken.
Damit die Bleichsubstanz das Zahnfleisch nicht schädigt, muss die Schiene sehr genau angepasst werden.

Da der Patient die Schiene zu Hause selbst einsetzen und herausnehmen muss, empfiehlt es sich, in der Praxis des Arztes diesen Vorgang ein paarmal zu üben.
Dabei kann der Arzt auch feststellen, ob die Schiene zu fest oder zu locker sitzt.
Falls die Schiene an einer Stelle zu eng sitzt, kann er sie noch abschleifen.
Zusätzlich zur Schiene bekommt der Patient ein Bleichgel mit nach Hause, das er in die Schiene einfüllt.
Die mit Gel gefüllte Schiene wird dann jeweils über Nacht (maximal acht Stunden) getragen.

Für Patienten, denen das Einsetzten der Schiene alleine unangenehm ist, oder die in der Nacht sehr stark mit den Zähnen knirschen, kann die Behandlung auch beim Zahnarzt durchgeführt werden.
Die Schiene wird in der Praxis eingesetzt, der Patient bleibt für maximal eine Stunde mit der Schiene im Mund im Wartezimmer sitzen.
Weil die Einwirkzeit des Bleichgels in diesem Fall stark verkürzt ist, wird eine höhere Konzentration der Bleichsubstanz gewählt.

Mitunter können die Zähne während der Aufhellungsbehandlung sehr empfindlich auf heiß und kalt reagieren.
Das liegt daran, dass sie bei der Behandlung stark austrocknen.
Um diese Komplikation zu vermeiden, ist es empfehlenswert, die Schiene nicht täglich, sondern nur in jeder zweiten Nacht zu tragen.
Die Zähne können auch vom Zahnarzt fluoridiert werden, damit sie weniger stark austrocknen.
Diese Beschwerden sind allerdings harmlos und klingen in jedem Fall wenige Tage nach der Behandlung von selbst ab.

Der Zahnarzt wird den Erfolg der Behandlung in einigen Kontrollterminen überwachen.
Um das Resultat der Behandlung möglichst lange zu erhalten ist eine optimale Zahnpflege zu Hause und zweimal jährlich professionelle Mundhygiene nötig.

Diese Methode wird meist zum Aufhellen einzelner Zähne verwendet.
Die Zähne werden vor der Behandlung vom Zahnarzt gründlich gereinigt.
Das Zahnfleisch wird anschließend am besten mit einem lichthärtenden Abdeckungskunststoff geschützt.
Erst wenn der Kunststoffschutz ganz hart geworden ist, kann das Bleichgel direkt auf den entsprechenden Zahn aufgetragen werden.
Das Bleichgel ist meist orange eingefärbt, damit dem Zahnarzt das genaue Auftragen der Substanz erleichtert wird.

Danach wird mit Halogenlicht für fünf Minuten bestrahlt.
Durch die Wärme wird das Gel zusätzlich aktiviert und die aufhellende Wirkung beschleunigt.
Mit einem Spiralbürstchen bewegt der Zahnarzt dann das Gel auf dem Zahn, um es auch in die Unebenheiten des Zahnes gut einzureiben.
Anschließend wird noch einmal für fünf Minuten bestrahlt.
Zum Schluss wird das Bleichgel abgesaugt, eventuelle Reste mit dem Wasserstrahl gründlich abgespült.
Wenn die Aufhellung noch nicht optimal ist, kann der Prozess gleich wiederholt werden.
Erst wenn der Patient mit dem Ergebnis der Aufhellung zufrieden ist, wird der Kunststoffschutz vom Zahnfleisch genommen.

Aufhellung wurzelbehandelter Zähne
Handelt es sich um einen wurzelbehandelten Zahn, kann das Bleichgel auch - wie eine Füllung - in das Zahninnere aufgetragen werden.
Die aufhellende Wirkung kommt dabei zusätzlich auch von innen, was das Ergebnis verbessert.
Dazu wird die ursprüngliche Füllung herausgenommen und die Wurzelfüllung mit Glasionomerzement vor der Behandlung mit Bleichgel geschützt.
Frühestens eine Woche nach der Behandlung kann der Zahn wieder neu gefüllt werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt nimmt der Zahn noch Wasser auf, was seine endgültige Farbe verändern kann.
Der Zahnarzt wird für diese Zeit ein Provisorium anfertigen, das erst später durch eine fixe Zahnfüllung ersetzt wird.
Wird die endgültige Zahnfüllung zu früh nach dem Bleichen gemacht, kann sich die Farbe der Füllung von der Zahnsubstanz unterscheiden, weil der Zahn durch Wasseraufnahme nachdunkeln kann.

Es kann mitunter zu einer vorübergehenden Empfindlichkeit der Zähne und des Zahnfleisches kommen, die aber harmlos sind.

Nach der Behandlung
Der Zahnarzt wird den Erfolg der Behandlung bei einem Kontrolltermin ca. ein bis zwei Wochen nach der Aufhellung überprüfen.
Falls das Ergebnis noch nicht den Wünschen des Patienten entspricht, kann die Behandlung wiederholt werden.
Um das Resultat der Behandlung möglichst lange zu erhalten, ist eine optimale Zahnpflege zu Hause und zweimal jährlich professionelle Mundhygiene nötig.

Kosten
Der Zahnarzt verlangt für das Zähnebleichen mindestens 300 €.
Die Krankenkassen übernehmen dazu keine Kosten.
Allerdings ist das Bleichen der Zähne beim Zahnarzt in der Regel nur eine einmalige Behandlung, die ein dauerhaftes Ergebnis bringt.

Kieferzyste

Kieferzysten sind Hohlräume im Zahnknochen, die zwar an sich gutartig sind, aber benachbarte Zähne oder Nasen- und Kieferhöhlenwände schädigen können.
Für die Behandlung von Kieferzysten sind immer chirurgische Maßnahmen erforderlich.
Durch eine entsprechende Vorbeugung kann man allerdings die Ausbildung einer Zyste größtenteils einschränken ist eine Operation erforderlich, sind die Heilungschancen auch unter Berücksichtigung der Risiken und Komplikationen hoch.
Nach der Operation ist für ein paar Tage eine medikamentöse Behandlung notwendig.

Kieferzysten sind Hohlräume im Knochen, die von einem Balg umgeben und mit Flüssigkeit gefüllt sind.
Sie sind gutartige Gebilde, wachsen aber ständig weiter.
Dadurch können sie benachbarte Zähne, aber auch die Nasenhöhlen- und Kieferhöhlenwände schädigen.
Kieferzysten sind häufige Erkrankungen, die besonders im mittleren Lebensalter auftreten.

Ursachen
In den meisten Fällen entsteht eine Zyste in Folge einer Parodontitis an einem devitalen und/oder wurzelbehandelten Zahn.
Es gibt aber auch Zysten, die bei Kindern an Zähnen, die noch nicht ganz aus dem Kieferknochen durchgebrochen sind, entstehen.
Die Bereitschaft, solche Zysten zu bekommen, kann durch Entwicklungsstörungen im Zahnwachstum gegeben sein.

Vorbeugung
Durch jährliche Kontrollen einzelner wurzelbehandelter Zähne und durch Panorama-Röntgenaufnahmen vom Gesamtkiefer, lässt sich die Wahrscheinlichkeit, eine Zyste zu bekommen, einschränken, da Veränderungen frühzeitig erkannt werden.

Beschwerden
Zysten können sich lange Zeit völlig symptomlos entwickeln.
Sie wachsen dabei aber zu einer beachtlichen Größe und verursachen erst dann leichte Beschwerden.
Ein Druckgefühl im Kiefer oder ein dumpfes Gefühl in den Zähnen kann sich bemerkbar machen.
Manchmal können auch leichte Nervenschmerzen im Kieferbereich auftreten.

Diagnose
Eine Zyste lässt sich nur im Röntgenbild entdecken.
Meist handelt es sich dabei um einen Zufallsbefund.
Eine Kieferzyste zeigt sich mit einer scharfen, seifenblasenartigen Kontur.
In manchen Fällen kann man auch erkennen, dass die benachbarten Zähne durch die Zyste bereits verdrängt werden.

Behandlung
Eine Kieferzyste muss immer operativ behandelt werden.
Der Kieferchirurg kann entweder die Zyste chirurgisch entfernen (Zystektomie) oder aber nur vom Knochen lösen, damit das weitere Wachstum gestoppt und eine Rückbildung der Zyste angeregt wird (Zystostomie).
Bei der zweiten Methode wird die Zyste nicht entfernt.
Die Therapie der Wahl ist immer die Zystektomie, weil dabei die Zyste vollständig entfernt wird.
Wenn die Zyste allerdings sehr groß ist oder eine akute Infektion vorliegt, kann es besser sein, nur eine Zystostomie durchzuführen, um benachbarte Zähne zu schonen oder um die Infektion zuerst in den Griff zu bekommen.
Vor der Operation ist es empfehlenswert, eine zweite Meinung einzuholen, um die Sinnhaftigkeit des Eingriffs abzuklären.

Heilungschancen
Sowohl bei der Zystektomie als auch bei der Zystostomie ist die Heilung der Operationswunde nach ca. zehn Tagen abgeschlossen.
Die Regeneration des Knochens hingegen verläuft sehr langsam.
In der Regel dauert sie etwa zwei bis fünf Jahre.
Dieser Heilungsprozess läuft für den Patienten unmerklich ab.

Kleinere Zysten mit einem Durchmesser bis zu zwei Zentimetern können auf einmal entfernt werden.
Dabei schneidet der Arzt die Schleimhaut auf und schält den Zysteninhalt mit einer Art Löffel aus.
Der betroffene Zahn wird entweder gezogen oder mit einer Wurzelspitzenresektion behandelt.
Die Zyste wird vollständig entfernt.
Ein Wiederauftreten der Zyste ist sehr unwahrscheinlich.
Der Kieferknochen kann sich auch bei älteren Patienten nahezu vollständig regenerieren.
Weil der Eingriff aber relativ groß ist, kann es bei der Heilung der Wunde zu Schwierigkeiten kommen.
Auch ist die Komplikationsrate größer als bei der Zystostomie.
Benachbarte Zähne und Nerven können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ist die Zyste größer als zwei Zentimeter, wird sie vorsichtig eröffnet und die Zystenwand anschließend eingeschlagen.
Ein antibiotisches Puder wird zusätzlich eingebracht.
Der Druck auf den Kieferknochen wird dadurch aufgehoben.
Der nun vom Druck befreite Kieferknochen kann wieder anfangen zu wachsen.
Dadurch wird die Zyste im Allgemeinen im Laufe von zwei bis drei Jahren immer flacher, im günstigsten Fall kann sie sogar ganz verschwinden.

Der Vorteil dieser Behandlungsmethode ist, dass die Operation schonend und sehr schnell durchzuführen ist.
Weil die Zyste im Mund belassen wird, ist die Wundfläche sehr klein.
Postoperative Schwellungen und Schmerzen sind deshalb gering.
Auch die benachbarten Zähne, Nerven und der Nasen- und Kieferhöhlenboden werden nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Die Nachteile:
Für den Patienten ist eine längere Nachbehandlung mit Antibiotika nötig.
Weil die Zyste nicht völlig entfernt wird, kann auch eine Nachoperation notwendig werden, wenn die Zyste immer noch auf benachbarte Zähne drückt.
Bei älteren Patienten ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kieferknochen wieder komplett nachwächst und die Zyste somit gänzlich verschwindet, eher gering.

Die Wahl der Betäubung
Die Operation wird in lokaler Betäubung durchgeführt.

Risiken und Komplikationen
Wird die Zyste bei der Operation geöffnet, können Bakterien über die Blutbahn verbreitet werden.
Damit keine weiter Infektion auftreten kann, ist es wichtig, nach der Operation zehn Tage lang ein Antibiotikum einzunehmen.
Werden sehr große Zysten entfernt, ist es empfehlenswert, die Operation in einer Klinik durchführen zu lassen.
In diesen Fällen wird das Antibiotikum über drei bis vier Tage intravenös verabreicht.

Benachbarte Zähne können verletzt werden.
Wird der Nachbarzahn nur leicht gelockert, festigt er sich nach ein paar Wochen von selbst wieder.
Wird die Zahnkrone durch ein Instrument verletzt, kann es notwendig sein, den Zahn mit einer Krone wieder aufzubauen.

Im Oberkiefer kann der dünne Kieferknochen durchbohrt und die Kieferhöhle geöffnet werden.
Diese muss dann dicht verschlossen werden, damit die Keime des Mundes nicht in die Kieferhöhle eindringen.
Ist der Durchbruch größer, muss Schleimhaut aus der Umgebung verpflanzt werden, damit das Loch geschlossen werden kann.

Nach der Operation
Die Entfernung der Zyste aus dem Kieferknochen hinterlässt ein relativ großes Loch im Knochen, das mit der Zeit wieder zuwachsen sollte.
Damit keine Bakterien und Keime eindringen können, wird für die ersten paar Tage ein Antibiotikum-getränkter Streifen (Tamponade) in das Loch im Knochen gelegt, bevor das Zahnfleisch vernäht wird.
Ein Stück der Wunde bleibt offen, damit die Tamponade nach drei bis fünf Tagen entfernt werden kann.
Die Nähte selbst werden nach acht bis zehn Tagen entfernt.

Durch die Operation kann es zu einer Schwellung im Operationsgebiet kommen.
Wie stark diese Schwellung ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Eisbeutel, die gleich nach der Operation auf die entsprechende Gesichtshälfte gelegt werden, können die Schwellung gleich im Entstehen eindämmen.
Zusätzlich können gefäßwirksame Salben (Heparin-Externa) und abschwellenden Medikamente mit dem Inhaltsstoff Aescin, der auch als Venenmittel eingesetzt wird, verwendet werden.
Schmerzmittel helfen bei postoperativen Schmerzen.

Ergänzende Maßnahmen
Solange die örtliche Betäubung noch zu spüren ist, ist es empfehlenswert keine Speisen zu sich zu nehmen.
Mineralwasser oder lauwarmer Tee dagegen sind für die ersten paar Stunden nach der Operation optimal.

Einer beginnenden Schwellung kann man mit einer Kältepackung gut entgegen wirken.
Dazu füllt man Eiswürfel in einen Waschlappen und legt ihn von außen auf die Wange.
Kältepackungen aus dem Tiefkühlfach sind nur mit Vorsicht zu verwenden.
Damit die intensive Kälte nicht zu Hautschäden führt, ist es ratsam die Kältepackung in ein Tuch zu wickeln.

Weil Wärme in jeder Form zu Nachblutungen führen kann, ist es ratsam, in den ersten Tagen nach der Operation auf Saunabesuche, heiße Bäder und Sonnenbaden zu verzichten.

Alkohol, Nikotin und starker Kaffee erhöhen ebenfalls die Bereitschaft für Nachblutungen.
Daher ist es von Vorteil, zumindest in den ersten sechs Stunden nach der Operation gänzlich auf diese Genussmittel zu verzichten.

Leichte Schmerzen nach der Operation sind normal.
Ein Schmerzmittel kann in den ersten zwei Tagen nach der Operation helfen.
Halten die Schmerzen allerdings länger als zwei Tage an, ist es ratsam, den Zahnarzt nochmals aufzusuchen und kontrollieren zu lassen, ob eine Infektion der Wunde eingetreten ist.
In diesen Fall kann ein Antibiotikum helfen.

Leichte Bewegung nach der Operation ist für die Wundheilung nicht schädlich.
Schwere körperliche Tätigkeiten oder Leistungssport sollten erst zwei bis drei Tage nach der Operation wieder aufgenommen werden.

Die Zahnpflege kann ganz normal erfolgen.
Für die ersten paar Tage nach der Operation kann die Wundstelle ausgespart werden.
Wenn der erste Wundschmerz vorbei ist, kann auch an diesen Stellen mit einer weichen Zahnbürste geputzt werden.

Nachuntersuchungen
Nach etwa acht bis zehn Tagen werden die Nähte gezogen.
Bis dahin kann man desinfizierende Spüllösungen, wie Chlorhexidindiglukonat oder verdünnte Wasserstoffperoxidlösungen verwenden, um die Wunde möglichst sauber zu halten und eine Infektion zu vermeiden.

Kieferabszess

Kieferabszesse sind eitrige Entzündungen, die im Kieferknochen beginnen.
Mit einer entsprechenden Vorbeugung ist es meist möglich, die Entstehung eines Abszesses zu vermeiden.
Ist der Abszess einmal vorhanden, sind chirurgische Maßnahmen erforderlich, um ihn zu entfernen.
Dabei ist die Früherkennung wichtig.
Denn je früher der Abszess entfernt wird, desto kleiner ist der dazu notwendige Eingriff und umso größer sind die Heilungschancen.
Ist der Abszess sehr groß, kann es dagegen sogar notwendig sein, ihn von außen über die Haut zu öffnen.
Ein Aufenthalt im Krankenhaus wird dann notwendig.

Kieferabszesse sind die Folge einer Entzündung an der Wurzelspitze.
Sie sind Hohlräume im Kieferknochen, die mit Eiter gefüllt sind.
Der Abszess kann aufbrechen und sich in benachbarte Räume wie Mund und Wange ausbreiten.
Wie bei jeder Infektion besteht die Gefahr des Übergreifens auf den gesamten Körper mit der Folge einer Allgemeininfektion.

Ursachen
Eine häufige Ursache für das Entstehen eines Abszesses ist eine Parodontitis an einem devitalen Zahn.
Ist die Wurzelspitze entzündet, kommt es durch die Abwehrreaktion des Körpers zu einem Knochenabbau.
Ein Hohlraum bildet sich, in dem sich dann weiter Bakterien ansiedeln.
Auf diese Art füllt sich der Hohlraum mit Eiter.
Zu diesem Zeitpunkt ist der Abszess für den Patienten selbst kaum zu bemerken.
Erst wenn so viel Eiter vorhanden ist, dass er keinen Platz mehr im Hohlraum hat, bricht der Eiter durch und entleert sich in das umliegende Gewebe.
Starke Schwellungen an der Wange oder unter der Mundschleimhaut machen den Abszess in diesem Stadium sichtbar.

Durch das regelmäßige Kontrollieren der Vitalität der Zähne durch den Zahnarzt kann eine Parodontitis rechtzeitig erkannt und die Bildung eines Abszesses verhindert werden.

Früherkennung
Wie jede Entzündung verursacht auch der Abszess in seinem Frühstadium kaum Beschwerden.
Daher ist es empfehlenswert, auch leichte klopfende Schmerzen bei körperlicher Anstrengung, bei Erkältungskrankheiten oder bei Wetterumschwung ernst zu nehmen und vom Zahnarzt abklären zu lassen.
Wenn die Entzündung früh genug behandelt wird, nämlich bevor sich Eiter bildet, ist nicht nur die Behandlung einfacher, sondern auch die Gefahr einer Ausbreitung der Infektion geringer.

Beschwerden
Solange die Entzündung nur auf den Kieferknochen beschränkt ist, hat der Patient kaum Beschwerden.
Der betroffene Zahn ist locker.
Wenn Eiter in das umliegende Gewebe durchbricht, kommen Schmerzen und in den meisten Fällen eine sichtbare Schwellung dazu.

Diagnose
Im Zahnröntgen lässt sich die Entzündung schon früh als Schatten an der Zahnwurzel erkennen.
Im fortgeschrittenen Stadium kann der Kieferchirurg eine stark gerötete Schwellung an der Schleimhaut erkennen.

Behandlung
Ist Eiter vorhanden, muss dieser entfernt und mit Antibiotika behandelt werden.
In den meisten Fällen kommt der Patient erst dann zum Zahnarzt, wenn er in Folge der Schwellung bereits sehr starke Schmerzen hat.
Mit der Entfernung des Abszesses ist es aber nicht getan.
Wenn die Entzündung beseitigt ist, wird in den meisten Fällen noch eine Wurzelspitzenresektion mit Wurzelbehandlung gemacht.
Das ist besonders angebracht bei Zähnen, die schon mit einer künstlichen Krone oder einem Stiftaufbau versorgt wurden.
Ist die Zahnkrone allerdings schon so zerstört, dass der Zahn nicht mehr gerettet werden kann, wird der Zahn gezogen.
Ist der Abszess sehr groß, kann es notwendig sein, den Abszess von außen über die Haut zu öffnen.
Es ist empfehlenswert, diesen Eingriff in einem Krankenhaus durchführen zu lassen.

Chirurgische Maßnahmen
Über der entzündeten Wurzelspitze wird das Zahnfleisch aufgeschnitten.
Der Schnitt mit dem Skalpell soll in etwa einen Zentimeter lang sein, damit der Abszess auch sicher geöffnet werden kann.
Gewöhnlich entleert sich dadurch sofort etwas Eiter und der Patient spürt Erleichterung, weil der Druck durch den Eiter beseitigt wird.
In die Schleimhautwunde wird ein kleiner Gazestreifen als Drainage gelegt, damit der Eiter besser abfließen kann.
Dieser Streifen wird vom Zahnarzt täglich gewechselt.
Nach circa 14 Tagen ist die Entzündung weitgehend abgeklungen und die Wurzelspitze kann entfernt werden, damit kein weiterer Entzündungsherd zurückbleibt.
Wenn der Zahn nicht mehr zu erhalten ist, wird er nach diesen 14 Tagen gezogen.
Für die Füllung der Zahnlücke kommt eine Kronen- und Brückenversorgung in Frage.

Wurzelspitzenresektion
Ist die Wurzel schon gefüllt und kann diese Füllung nicht erneuert oder verbessert werden, muss sich der Arzt durch den Kieferknochen an den Entzündungsherd der Wurzelspitze heranarbeiten.
Das Zahnfleisch wird aufgeschnitten und die Zahnwurzel aus dem Kieferknochen freigelegt.
Der Kieferknochen selbst wird sorgfältig von Granulationsgewebe und Eiter befreit.
Die befallene Wurzelspitze wird abgeschnitten.
Bei der Operation wird nur ein Teil der Wurzel, nämlich die Spitze, entfernt.

Die verbleibende Zahnwurzel wird oft in diesem Operationsschritt gleichzeitig mitbehandelt.
Man spricht von einer Wurzelfüllung (retrograde Wurzelfüllung).
Dazu können Stifte aus Titan oder anderen speziellen Materialien zum Verschluss der Wurzel verwendet werden.
Wegen der hohen Verträglichkeit dieser Materialien können diese Stifte auch über den Wurzelstumpf hinausragen und im Knochen verkeilt werden.
Der Zahn bekommt so zusätzlichen Halt.
Bei besonders heiklen Fällen kann es dem Kieferchirurgen hilfreich sein bei der Operation ein Mikroskop oder eine Lupenbrille zu verwenden.

Die Wahl der Betäubung
Die Operation wird in lokaler Betäubung oder in Leitungsanästhesie durchgeführt.
In der Klinik wird die Operation auch mit einer intravenösen Kurznarkose ausgeführt.

Risiken und Komplikationen
Bei der Entfernung eines Abszesses besteht die Gefahr, Nerven oder Gefäße zu verletzen.
Ein sehr vorsichtiges, genaues und erfahrenes Arbeiten des Kieferchirurgen ist notwendig, um dies zu vermeiden.

Wird der Abszess bei der Operation geöffnet, können Bakterien über die Blutbahn verbreitet werden.
Damit keine weitere Infektion auftreten kann, ist es wichtig, nach der Operation ein Antibiotikum einzunehmen.

Im Oberkiefer kann der dünne Kieferknochen durchbohrt und die Kieferhöhle geöffnet werden.
Diese muss dann dicht verschlossen werden, damit die Keime des Mundes nicht in die Kieferhöhle eindringen.
Ist der Durchbruch größer, muss Schleimhaut aus der Umgebung verpflanzt werden, damit das Loch geschlossen werden kann.
Eine spezielle Gaumenschutzplatte erleichtert dabei die Heilung.

Nach der Operation
Die Entfernung des Abszesses aus dem Kieferknochen kann ein relativ großes Loch im Knochen hinterlassen, das mit der Zeit wieder zuwachsen soll.
Damit keine Bakterien und Keime eindringen können, wird für die ersten paar Tage ein Antibiotikum-getränkter Streifen (Tamponade) in das Loch im Knochen gelegt, bevor das Zahnfleisch vernäht wird.
Ein Stück der Wunde bleibt offen, damit die Tamponade nach drei bis fünf Tagen entfernt werden kann.
Die Nähte selbst werden nach acht bis zehn Tagen entfernt.
Durch die Operation kann es zu einer Schwellung im Operationsgebiet kommen.
Wie stark diese Schwellung ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Eisbeutel, die gleich nach der Operation auf die entsprechende Gesichtshälfte gelegt werden, können die Schwellung gleich im Entstehen eindämmen.
Zusätzlich können gefäßwirksame Salben (Heparin-Externa) und abschwellenden Medikamente mit dem Inhaltsstoff Aescin, der auch als Venenmittel eingesetzt wird, verwendet werden.
Gegen postoperative Schmerzen helfen Schmerzmittel.

Heilungschancen
Ist die Entzündung abgeklungen und mit Antibiotika ausgeheilt, ist der Patient nach etwa 14 Tagen wieder vollständig gesund.

Ergänzende Maßnahmen
Solange die örtliche Betäubung noch zu spüren ist, ist es empfehlenswert keine Speisen zu sich zu nehmen.
Mineralwasser oder lauwarmer Tee dagegen sind für die ersten paar Stunden nach der Operation optimal.

Einer beginnenden Schwellung kann man mit einer Kältepackung gut entgegen wirken.
Dazu füllt man Eiswürfel in einen Waschlappen und legt ihn von außen auf die Wange.
Kältepackungen aus dem Tiefkühlfach sind nur mit Vorsicht zu verwenden.
Damit die intensive Kälte nicht zu Hautschäden führt, ist es ratsam die Kältepackung in ein Tuch zu wickeln.

Weil Wärme in jeder Form zu Nachblutungen führen kann, ist es ratsam, in den ersten Tagen nach der Operation auf Saunabesuche, heiße Bäder und Sonnenbaden zu verzichten.

Alkohol, Nikotin und starker Kaffee erhöhen ebenfalls die Bereitschaft für Nachblutungen.
Daher ist es von Vorteil, zumindest in den ersten sechs Stunden nach der Operation gänzlich auf diese Genussmittel zu verzichten.

Leichte Schmerzen nach der Operation sind normal.
Ein Schmerzmittel kann in den ersten zwei Tagen nach der Operation helfen.
Halten die Schmerzen allerdings länger als zwei Tage an, ist es ratsam, den Zahnarzt nochmals aufzusuchen und kontrollieren zu lassen, ob eine Infektion der Wunde eingetreten ist.
In diesen Fall kann ein Antibiotikum helfen.

Leichte Bewegung nach der Operation ist für die Wundheilung nicht schädlich.
Schwere körperliche Tätigkeiten oder Leistungssport sollten erst zwei bis drei Tage nach der Operation wieder aufgenommen werden.

Die Zahnpflege kann ganz normal erfolgen.
Für die ersten paar Tage nach der Operation kann die Wundstelle ausgespart werden.
Wenn der erste Wundschmerz vorbei ist, kann auch an diesen Stellen mit einer weichen Zahnbürste geputzt werden.

Nachuntersuchungen
Nach etwa 8 bis 10 Tagen werden die Nähte gezogen.
Bis dahin kann man desinfizierende Spüllösungen wie Chlorhexidindigluconat oder verdünnte Wasserstoffperoxidlösungen verwenden, um die Wunde möglichst sauber zu halten und eine Infektion zu vermeiden.

ALLE Informationen auf dieser Seite können den Besuch beim Arzt nicht ersetzen.
Eine Diagnose und die individuell richtige Behandlung kann nur im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Patient festgelegt werden.
Aber diese Informationen können Ihnen helfen, sich auf das Gespräch mit dem Arzt vorzubereiten und Ihnen ergänzende Hinweise liefern.
Quellen-Hinweis

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