Kranker für Kranke * LUSTIGES *

Alle mal Lachen
* Teil 2 *

* GEZ *
* Grotesk *



"Die sterbenden Gesellschaften häufen
Gesetze an wie die Sterbenden Heilmittel."
* * * *
Nicolas Davila, kolumbianischer Gelehrter




"Obwohl dieses Thema ernst wurde, ist es irgendwie doch zum Lachen."
* * * *
Würde die mittelständische Wirtschaft
nicht so darunter leiden!!

Es war still um die Sache.
So still, weil es kaum jemand für möglich hielt, dass so ein Unsinn in diesem Land wirklich wahr wird.
Er wird.
In der Neujahrsnacht verwandelten sich manche PC, Notebooks, Handys oder Navigationsgeräte in Fernsehapparate.
Und die kosten.
Richtig gelesen: Der Monitor in der Arztpraxis oder in der Bibliothek, das Notebook, das jeder Installateur mitführt, sind "neuartige Empfangsgeräte".
Und für solche sind Gebühren fällig.

"Die abstrakt-technische Möglichkeit des Rundfunkempfangs" genügt, um für solche Bildschirme zu kassieren, egal, welche Funktion sie in Wirklichkeit haben.
Das beschlossen die Ministerpräsidenten der Länder für weitere Jahre.

Nur einer war dagegen, Peter Harry Carstensen aus Schleswig-Holstein stand "quer zum Stall".

Die gute Nachricht: Privatleute, die Fernseher und Radio angemeldet haben, sind nicht betroffen.
Großbetriebe haben - wie immer - Sonderkonditionen.
Aber all die vielen kleinen Unternehmen, die Selbstständigen, jene Beweglichen, die in Sonntagsreden als Säulen des Aufschwungs gelobt werden, müssen löhnen.
Und das sogar rückwirkend.

Es werde nun "lediglich eine Grundgebühr von 5,52 € erhoben", heißt es aus dem baden-württembergischen Staatsministerium.
Wenn das Kleingeld so unerheblich ist, warum legt sich dann die Einzugszentrale GEZ im Auftrag der ARD so ins Zeug?
Der Universität Erfurt schickte sie eine Forderung über 140.000 Euro ins Haus - mit dem Inventar des Rechenzentrums könne man theoretisch fernsehen.
Nun müsse man für fünf Jahre nachzahlen.

Eine Landesbibliothek - mit Monitoren 14 Meter unter der Erde für Fernsehempfang nicht besonders geeignet - erhält einen Bescheid über 12.000 Euro.
Sachsen-Anhalts Unis erwarten Nachforderungen von 240.000 Euro.
So kann man Bildung auch befördern.

Andere Hochschulen versuchen sich zu schützen, indem Haustechniker alle Fernsehgeräte, die sowieso nur als Monitore genutzt werden, empfangsuntauglich machen.
Aber was fällt Ärzten ein, die keinen Fachmann zur Hand haben? Wahrscheinlich schauen die heimlich auf ihrem PC die "Schwarzwaldklinik" an? Oder der Installateur mit seinem Laptop, hört der damit Radio? Schließt der Architekt sein Zeichenprogramm, um "Kinderquatsch" nicht zu verpassen? Gar nicht berücksichtigt, dass es so gut wie kein Internet-TV gibt.

Gerade kleine Betriebe und mittelständische Unternehmen wurden ja gezwungen, internetfähige PC anzuschaffen, weil "elektronische Meldungen von Sozialversicherungsdaten gesetzlich vorgeschrieben sind".

Der Unfug ist offenkundig, oder wie es im Politikerdeutsch heißt: schwer vermittelbar.

Das sieht womöglich auch der baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger so.
Mittelstandsvereinigung und Handwerk werden ihm das Nötige gesagt haben.
Dennoch hat er den Staatsvertrag mit verlängern helfen - leider schwach!
"Ich konzentriere mich auf die Zukunft."

Da soll es - in ein/zwei/wie viel Jahren? - ein neues Modell geben:
Nicht irgendwelche "empfangsbereiten" Geräte würden dann gezählt, sondern Haushalte.
Ob mit einem oder fünf Köpfen, es fiele einmal Rundfunkgebühr an.
Die etwa zwei Prozent Totalverweigerer von Radio und TV träfe es trotzdem.
Sie sind als Einzelschicksale Kolalateralschäden.

Auch der Ministerpräsident Niedersachsens, Christian Wulff, hält das derzeitige Einzugssystem der GEZ für "sinnentleert".
Aber das Spiel gewonnen hat vorerst Kollege Kurt Beck, auch Vorsitzender der Rundfunkkommission, der sich "als Interessenwahrer der ARD versteht" (Oettinger) und "keinen Bedarf" sieht, "die gesetzlich vereinbarte Abgabe auszusetzen".
So geht der SPD-Vorsitzende, der sich sonst so gern als Anwalt der kleinen Leute geriert, mit dem Geld der kleinen Firmen um.
Die Anstalten wollen offensichtlich aus den ohnehin unzufriedenen Kunden so lange wie möglich jeden Euro herausquetschen - noch legal, aber grotesk.
Und Beck quetscht mit.

Ihre Gebühren wurden erfunden für die Erfüllung des Programmauftrags, also für Information, Bildung, Kultur.
Aber nicht für immer mehr Telenovelas oder endlos-nervige Eigenlob-Werbespots, dass einem Hören wie Sehen vergeht.
Aber wenn denn die Reform der Gebühren wirklich kommt, dann sollten die Länderfürsten die GEZ schnell mit abschaffen.
Denn "Schon GEZahlt" wird ja einheitlich.

Vielleicht sollten wir auch andere Branchen ermutigen, mit vernunftfremder Folgerichtigkeit neue Ideen zu entwickeln:
Alle Bikini-Käuferinnen werden mit einer Schwimmbad-Abgabe belegt, und wer Luftballons kauft, zahlt eine CO2-Emissionsabgabe.
Bei intensiver Einmischung in politische Angelegenheiten aber setzt es Vergnügungssteuer.
Die würde sprudeln!



Thema: © COPYRIGHT
Kranker für Kranke bekommt sehr oft von Stammbesuchern Texte zugemailt, wo oft aber der/die AutorIN nicht benannt wurde und man davon ausgeht daß es Gedankengut des Zusenders ist.

Sollte ich in irgendeiner Weise gegen das COPYRIGHT Gesetz verstoßen haben, bitte ich Sie das zu entschuldigen und um Benachrichtigung per Mail, ich werde dann das Gif, Bild oder den Artikel umgehend löschen.
Dabei möchte ich aber zu Bedenken geben, dass ich als Schwerbehinderter ohne jegliche finanzielle Unterstützung meine Homepage betreibe, um anderen kranken Menschen Informationen, Poesie und auch Lustiges zukommen lassen.

Man mir wie schon erwähnt auch oft Texte zusendet, um mir hinsichtlich meiner Handicaps etwas Erleichterung zu verschaffen.
Den hier zugrunde gelegten Anforderungen gute Infos an Kranke weiter zu geben, erfordern oft trotz vieler Schmerzen Disziplin!!

Dies möge Ihre Toleranz anregen.

Wenn Sie dennoch auf eine Löschung bestehen schicken Sie mir Ihre Mail.
Pocht einfach auf den Briefkasten
    

Ihr
Hubert "Charly" Wissler





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