Lustiges von Kranker für Kranke

NEUE Serie
Lustiges

Auch im Jahre 2007 darf wieder gelacht und geschmunzelt werden

Teil 12

* Knecht Kunde *

Den König Kunden
kennt hoffentlich jeder.

Den König Kunden kennt hoffentlich jeder. Mehr oder weniger.
Auch haben manche Unternehmen eine Menge geleistet, damit sich der Kunde königlich fühle.
Aber seit einiger Zeit reißen neue Sitten ein bei Hofe: Der König wird zum Knecht.

Beispiel die Bahn.
Wir Kunden dürfen für das stolze Unternehmen arbeiten.
Welche Ehre!
Wenn auch unentgeltlich und oft wider Willen.
"Bequem und schnell Ihre Reise selber buchen im Internet" - so die Werbung.
Wer's schon versucht hat, weiß, wie oft das System überlastet ist.
"Wählt den für Sie günstigsten Tarif aus" - wie kann man das kontrollieren?
Ganz flink und "einfach geht es bis zehn Minuten vor Abfahrt mit dem internetfähigen Mobiltelefon".
Hat doch fast jeder, oder?

Bisher stiegen eilige Kunden notfalls ohne Karte in den Zug und bezahlten beim Schaffner.
Das ist jetzt richtig teuer (bis zu zehn Euro), regional wird sogar eine Strafe fürs Schwarzfahren fällig.
Viele Fahrkartenschalter sind weg, die Kunden müssen selbst Hand anlegen, das heißt Automaten studieren.
Beratung?
Dieser Zug ist längst abgefahren.
Der neue Trend heißt E-Ticketing.
Dabei spart die Bahn auch noch die Automaten.
Wohl dem, der Englisch kann und im Internet zu Hause ist.
Das kann in Deutschland aber nur jeder Zweite von sich sagen (Englisch 52 Prozent, Internet 55 Prozent).

Und die anderen?
Schlangestehen?
Autofahren?

Immer wieder Anruf von der Telekom:
Ob man nicht zum supergünstigen Call-&-Surf-Tarif wechseln wolle.
Was der Mann nicht sagt: Rechnung geht nur online, was - na klar - Kundenarbeit bedeutet.
Termin nicht vergessen, Zugangsdaten bereithalten, durch die Homepage wurmen.
Den Kunden zum Knecht zu machen, das verstehen sie alle.

Auch die Banken.
Über Sondergebühren zwingen sie zur Mitarbeit.
Der einst umworbene Klient wird zum Schmalspurbanker mit SB-Ausbildung.
Wird das eingesparte Geld wenigstens an ihn weitergereicht?
Hinweise, dass dem so sein könnte, nimmt Kranker für Kranke gerne entgegen.
Wer jedoch noch einklassisches Überweisungsformular benützt, zahlt bis zu 1,50 Euro pro Vorgang.
Müsste das nicht wenigstens auf dem Formular stehen, so wie auch Preisauszeichnung Pflicht ist?

Das ist ja die Begründung für die zunehmenden Zumutungen: Während wir lästige und aufwendige Arbeiten für die Unternehmen erledigen, könnten sich die "richtigen" Mitarbeiter einträglichen Diensten widmen.
"Mehr Zeit für qualifizierte Beratung" heißt das im Jargon.
Wenn's denn so wäre.

Dabei brauchen wir dringend den Dienstleistungssektor.
Aber einen, der dient und anderen hilft.
Nicht einen, der jedermann in Dienst nimmt.
Andernfalls blüht die Servicewüste Deutschland, die wir - mental - schon überwunden glaubten.
Wahrscheinlich läuft es auch hier auf die Schere hinaus: Die Kunden, die alles schnell, billig und rund um die Uhr haben wollen.
Und jene, denen es etwas wert ist, gründlich beraten und persönlich betreut zu werden.
Aber offenbar nimmt dieses Angebot deutlich ab.
Der Markt mit Anbietern und Kunden ist das große gemeinsame Bett.
Nur haben wir darin sehr verschiedene Träume.


Beispiel Supermarkt,
jetzt Future Store.
Er entwickelt sich immer mehr zur autistischen Veranstaltung mit Self-Checkout.
Nicht nur selbst im Obst kruschteln, wiegen und kleben, demnächst scannen und zahlen.
Wann darf ich das Regal auch selbst einräumen?


Flugticket
Flugticket samt Bordkarte ordern, Gepäck selbst einchecken, für den Platz am Notausgang - dafür, dass die Passagiere im Notfall die Klappe öffnen müssen - zusätzlich 20 Euro bezahlen, ja, ich liebe all meine neuen Berufe:
flexible Kassiererin, Paketbote bei jedem Wetter an der Abholstation, Schaffner, Banker, Flugbegleiter.


Nur Shell-Tankwarte scheinen
von der Retromode erfasst
Sie bieten wie früher Betanken samt Scheibenwaschen an (Trinkgeld gerne, aber nicht Pflicht), weil Kunden laut Befragung einen sinnvollen Service wünschen.
Wer hätte gedacht, dass wünschen noch hilft.
Das könnte der Abschied sein vom piefigen Geiz-ist-geil-Minimalismus.

Nachahmung dringend empfohlen

AutorIn ist leider unbekannt.



Kranker für Kranke bedankt sich herzlich bei den unbekannten AutorInnen


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Thema: © COPYRIGHT
Kranker für Kranke bekommt sehr oft von Stammbesuchern Texte zugemailt, wo oft aber der/die AutorIN nicht benannt wurde und man davon ausgeht daß es Gedankengut des Zusenders ist.

Sollte ich in irgendeiner Weise gegen das COPYRIGHT Gesetz verstoßen haben, bitte ich Sie das zu entschuldigen und um Benachrichtigung per Mail, ich werde dann das Gif, Bild oder den Artikel umgehend löschen.
Dabei möchte ich aber zu Bedenken geben, dass ich als Schwerbehinderter ohne jegliche finanzielle Unterstützung meine Homepage betreibe, um anderen kranken Menschen Informationen, Poesie und auch Lustiges zukommen lassen.

Man mir wie schon erwähnt auch oft Texte zusendet, um mir hinsichtlich meiner Handicaps etwas Erleichterung zu verschaffen.
Den hier zugrunde gelegten Anforderungen gute Infos an Kranke weiter zu geben, erfordern oft trotz vieler Schmerzen Disziplin!!

Dies möge Ihre Toleranz anregen.

Wenn Sie dennoch auf eine Löschung bestehen schicken Sie mir Ihre Mail.
Pocht einfach auf den Briefkasten
    

Ihr
Hubert "Charly" Wissler










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