Kranker für Kranke * satirische Werke von Jeancharles *

Positive Gedanken stärken Ihre Seele!

Krank im Jahre 2030
* Jeancharles *
Geschichte Teil 1 *

Etwas zum Nachdenken

Wer darüber nicht nachdenkt und lacht,
vergisst dass es bis in 2030 so sein könnte.
Zumindest wenn die Politik weiter aus inkompetenden Gesundheitspolitikern besteht!!

Autor: © Jeancharles 02/07

Kritische Stimmen sind willkommen, denn es ist sicher nicht so einfach Texte zu finden, mit denen jeder Besucher meiner Seite einverstanden ist.

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Krank im Jahre 2030
Also im Moment geht es mir nicht wirklich gut.
Das Gammelfleisch, das meine Frau gestern mit nach Hause brachte, ist mir offensichtlich nicht bekommen.
Dabei haben wir uns doch immer schon dieses Gammelfleisch aus Bayern geleistet und bislang gab es noch nie Probleme.
Man gönnt sich ja sonst nix.
Mit zwei Renten kann man das.
Zugegeben, wir müssen dann aber zusehen, wie wir an preisgünstiges Gammelgemüse kommen.


Man kann aber andererseits auch nicht wegen jeder kleinen Verstimmung zum Arzt rennen.
Zwar verschluckt die Krankenkasse monatlich mittlerweile die Hälfte meiner Rente, aber so richtig gut behandelt wird man ja heutzutage sowieso nicht mehr.
Das muß man aber auch nüchtern sehen:
Jeder muss einen Beitrag leisten um die Arbeitsplätze in den Krankenkassen zu erhalten.
Das hat die Bundesgesundheitsministerin neulich erst wieder betont.


Dafür gibt es heute schon viele Erleichterungen für den Kranken.
Zum Beispiel günstige Do-it-yourself-Anleitungen.
Meine Frau brachte beispielsweise neulich von Aldi das Buch "Leichte Operationen - selbst erlediget" mit.
Kostete nur 32,50.
Vielleicht brauchen wir es bald.
Sie klagt schon seit einiger Zeit über Blinddarmschmerzen.

Überhaupt Aldi - ganz toll was die heutzutage für die Kranken bieten:
Krücken ab 9,95
Buch "Knochenbrüche heilen - ohne Probleme" 25,99
Buch, "Zähne fachgerecht selber ziehen" 19,95
Vollautomatischer Defibrillator 27,99
Das kleine Haus- Kernspingerät 56,95.
Wir haben zu Hause schon eine ganz nette Ausstattung in unserem Medizinraum.


Manchmal macht es aber Sinn zwecks guter Diagnose doch einen Arzt aufzusuchen.
Dafür hatte ich mich im Juli vergangenen Jahres angemeldet und freute mich, daß ich jetzt schon im Januar einen Termin bekommen habe.
Als ich ankam war erst einmal die Praxisgebühr fällig, die mittlerweile 30 Euro beträgt.
Wer nicht bereit ist, seine Scheckkarte in den Automaten einzuschieben und sie sofort abbuchen zu lassen, dem macht der Türöffner die Türe zur Praxis erst gar nicht auf.
Früher hatten die Ärzte noch Helferinnen, aber die wurden schon vor Jahren durch die voll automatisierte Praxis eingespart.


In der Praxis zog ich dann erst einmal eine Nummer und reihte mich im Wartesaal in die Schlange der Wartenden ein.
Ich kann mich noch gut erinnern, daß man in meiner Jugend im Wartezimmer sitzen und Zeitschriften lesen konnte.
Das ist lange vorbei.
Nach etwa einer Stunde wurde über den automatischen Patientenzähler meine Rufnummer aufgerufen.
Ich zückte meine Checkkarte und stieg sogleich auf das Förderband.
Nach Einführen der Karte in den Automaten setzte sich das Band wieder ein Stück in Bewegung.
Alle 3 Minuten kann ein neuer Patient auf das Band steigen.


Der Arzt hat für mich als Kassenpatienten natürlich nicht viel Zeit.
Das muß man verstehen.
Auf dem Band wurde ich durch einen Vorhang direkt vor den Schreibtisch gefahren.
Der Arzt musterte mich kritisch indem er über seine Brille schaute und sagte:
"Nun wo fehlt es uns denn?"
Ich sagte ihm, daß ich ihn nur sehr schlecht sähe, denn meine derzeitige Brille hätte ich schon vor 15 Jahren bekommen und bräuchte dringend eine neue.
Nachts könnte ich nicht schlafen wegen der erheblichen Schmerzen in Hüfte und Rücken.
Neben ständiger Magenschmerzen, täglichem Erbrechen und häufigem Fieber, hätte ich urologische Probleme und andauernde Nierenschmerzen.
Vielleicht sollte man auch etwas tun, um meine letzten vier Zähne zu erhalten, die bereits wackelten.
In den Fingern hätte ich Gicht.


Der Arzt schaute mich kurz an und sagte:
"Ja mein Lieber, wegen solcher Kleinigkeiten geht man doch heutzutage nicht mehr zum Arzt.
Das treibt die Krankheitskosten unnötig in die Höhe".
Ich empfehle ihnen Brennnesseln zu sammeln und daraus einen schmackhaften Tee zu machen.
Das lindert die Beschwerden allemal.
Im Falle Ihrer Brille kann ich leider auch gar nichts für Sie tun.
Das kriegen wir heutzutage bei der Kasse nicht mehr durch.
Nehmen Sie doch zum Lesen der Zeitung einfach eine preisgünstige Lupe.
Die gibt es, wenn sie eine Gelegenheit abwarten, bei Aldi schon für 5 Euro.
Meine Ururgrossmutter hat es auch schon so gemacht.
"Nun wünsche ich Ihnen eine gute Besserung!".
"Der nächste bitte!"


Das Förderband drehte sich ein Stück weiter.
Ich wollte noch sagen, daß auch mein Blutdruck zu hoch ist.
Aber das hörte er bereits nicht mehr, denn das Förderband fuhr mich wieder durch einen Vorhang und eine automatische Türe und hielt vor einem Automaten.
Dort konnte ich meine Scheckkarte wieder entnehmen und eine Rechnung wurde ausgedruckt.
Auf dieser stand:
"Ausführliche Beratung bzgl. verschiedener Krankheitsbilder, Diagnose sowie diverse Therapievorschläge - 580 Euro.
(Krankensolidaritätssteuer-Anteil 200 Euro, zusätzlicher Krankenkassen-Solidaritätsanteil am Arztbesuch, 150 Euro).
Der Gesamtbetrag wurde auf Ihrem Girokonto abgebucht.
Wir danken für Ihren Besuch".


(Nur zur Erklärung: Seit 2011 haben wir die Krankensolidaritätssteuer.
Diese wird direkt ins Ausland abgeführt und dient wie unsere Politiker glaubhaft versichern, zur Zeit der Direkthilfe für Schnupfenerkrankungen in Zentralafrika und den vielen Sonnbrandgeschädigten in Grönland.
Die Krankenkassen-Solidaritätssteuer ist vorgesehen zur Unterstützung notleidender Krankenkassenvorstandsmitglieder).

Nun man muss sich in größeren Zeitabständen trotzdem so eine Untersuchung leisten.
Vor kurzem gab es ja auch nach 8 Jahren wieder einmal eine Rentenerhöhung von 4 Euro.
So etwas erfreut doch
des Rentners Herz...


Autor: © Jeancharles 02/07






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