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* BESINNLICHES * Poetische Werke vom Pseudolin *
* Poesie * Satire * * Geschichten *
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Erklärung ??
* * * * * * * * * * * * * * Teil 4 * * * * * * * * * * * * * *
* An der Dorftheke zum Frühschoppen *
* Alles nett im Internet *
* Im Feuer.. *
* Bildpoesie * Im Feuer *
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An der Dorftheke zum Frühschoppen
Man sieht sie dichtgedrängt in Reihen - dort stets an der Theke steh´n
(durch den Qualm der Zigaretten sind sie freilich schwer zu sehn),
die Probleme dieser Welt sie hier immer eifrig lösen.
Hoch die Gläser, her die Runde! - so ist's immer schon gewesen.
Ja, dort stehen stramme Kerle (vorne wölbt sich leicht ihr Bauch)
mit geröteten Gesichtern, und stramm rechts, das sind sie auch!
Hier gilt noch die echte Tugend, gilt nur der, der saufen kann,
gilt der Spruch seit ihrer Jugend: Nur besoffen bist du Mann!
Vorerst dreht die Unterhaltung meistens sich nur um den Sport:
Wer hat gewonnen, wer verloren, ihn selbst zu treiben wäre Mord!
Auch das letzte Spiel der Jugend wird fachkundig diskutiert:
daß der Trainer, dieser Neue, sie wohl bald zum Siege führt
Zwischendurch wird unverdrossen Bier und Schnaps zuhauf bestellt.
Bald jedoch, im zweiten Teil nun, geht es um die große Welt:
Ja, die Roten war`n schon immer schuld an allem, was geschah!
(Ob von diesen Disputanten jemals einer einen sah?)
Ausgiebigst wird nun rumgewettert, zwischendurch noch Schnaps und Bier.
Worte sind schon leicht verheddert, mancher Blick wird langsam stier.
Letztlich sind sich alle einig: "Klar, die Ausländer sind schuld!"
"Es wird Zeit, daß man sie steinigt", ruft wer voller Ungeduld.
Darauf gibt es noch ´ne Runde und es schmettert durchs Lokal
nun, zu vorgerückter Stunde: "Deutschland, Deutschland noch einmal!"
Was nun folgt, ist unvermeidlich, denn jetzt geht's zum dritten Akt:
erst zum Klatsch, dann um die Frauen und wie oft man/n es noch packt.
"He", fragt einer, "willst du wissen, was der Nachbar hat gemacht?
Wer mit wem lag in den Kissen? Wer nicht kam nach Haus zur Nacht?"
"Heda, Wirt, bring noch 'ne Runde und paar Klare noch dazu!",
tönt der Ruf aus aller Munde, vorher gibt es keine Ruh.
Pitter, schon beim Steh'n leicht schwankend, stupst jetzt seinen Nachbarn an:
"Jupp, datt muss ich dir jetzt sagen: sechsmal noch die Woch' ich kann!"
Jupp, auch ziemlich stieren Blicks schon, lallt darauf zum Pitter hin:
"Erst zwei Bier und noch zwei Körnchen, leeven Pitter datt muss sinn!"
Nuschelnd fährt er fort und lallend, kaum die Stimm' noch in Gewalt:
"Isch mach's dreimol tächlich emmer! Pitter, nä, do wesch schon ald!"
Endlich zahlt man, was man schuldig; nachgerechnet wird wohl kaum.
Sehr lang war der Wirt geduldig: morgens leert sich erst der Raum.
© Pseudolin
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Alles nett im Internet
Es schaut ins Netz um Mitternacht
der Jupp, bis morgens früh um acht
dort "poppt" es sehr oft auf den Seiten,
bei - Damen - die mit "Überweiten"
Männer fürchterlich betören
weil die nicht auf Mamma hören.
Er sieht zur Schau gestellte "Weibsen"
die mit ihren "Unterleibsen"
auf sehr teure Seiten locken
die, die vorm Bildschirm seibernd hocken
"Komm, ich zeig mit WebCam hier,
alles was ich habe Dir"
"Klick nur eben hier mal an!"
und schon hat Herr Jedermann
ohne zu Lesen akzeptiert.
Da sag ich doch nur:"angeschmiert"
mit viel Theater und auch Schmacht
sanfte Hände streicheln sacht
über wonnepropp´ren Leib
erotikteurer Zeitvertreib.
Am Monatsende das Erwachen
die Rechnung ist nun nicht zum Lachen
und nach diesem echten Schreck,
sagt er von nun an "Hände weg".
© Pseudolin
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Im Feuer..
Im Feuer des Lebens steht dieser Baum.
Sieht aus wie verbrannt, doch glaubt man es kaum.
Er wird wieder erblüh´n, in ihm steckt noch Kraft.
Es erscheint surreal, so wie er es schafft.
Er wirkt wie entstellt, nackt, der Blätter beraubt.
So wie ein Mensch, der manchmal auch glaubt,
dass er nicht mehr kann, weil alles zerbricht,
doch findet er irgendwie wieder zum Licht.
Verglüht die Träume, es bleibt nur die Gestalt
unglaublich erscheint des Feuers Gewalt.
Auf sich reduziert, wie es scheint ganz allein
steht er dennoch kraftvoll in des Feuers Schein.
Es kommt auch die Zeit, wenn das Feuer erlischt
und die Gewalt in sich selber zerbricht.
Dann wird er Erwachen wieder zum Leben
und mit seiner Krone himmelwärts streben.
© Pseudolin
Ein herzliches Dankeschön an Ursula Kalmar (Sambalita)
für das Bild, zu dem Pseudolin dieses Gedicht schrieb.
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© Pseudolin
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